14.

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"Verdammte Kacke! Verfluchter, verfluchter Mist! Oh Scott ich schwöre dir, wenn das nicht wirklich wichtig ist und du gerade am verbluten bist mache ich dich fertig sobald die Sonne aufgeht. Ich schwöre bei allen Sternen und Monden ich mache dich kaputt!"

Selbstgespräche führend fluchte ich vor mich hin, während ich mich dem Gebäude nährte. Es war einfach nur zum gruseln. Die perfekte Horrorfilmkolisse.

"Wie ich die Dunkelheit verabscheue!"

Das Hauptor war offen, die Kette die wohl ursprünglich um die Griffe gewickelt war aufgebrochen. Ich flehte Gott um Gnade an und betete, dass das nicht meine zwei verrückten Freunde waren. Der Flur war dunkel. Es war viel düsterer als draußen da nichtmal das Mondlicht den Gang erhellen konnte. Schnell zog ich mein Handy aus der Hosentasche, gab das Passwort ein und schaltete die integrierte Taschenlampe ein. Der breite Lichtschein tunkte den Weg vor mir in ein breites weißes Licht. Nun konnte ich problemlos 5 Meter weit sehen.

"Scott?"

Meine Stimme hallte in der Leere wieder. Wenn irgendwas davon ein Scherz war würde ich ihm den Hals umdrehen und ihm seinen Lacrossschläger in seinen kleinen Werwolfarsch rammen. Warum tat ich das hier überhaupt? Das war Wahnsinn. Ich brach gerade Nachts in die Schule ein. Das war illegal. Ich beging eine Straftat.
Hoffentlich hatte der Charme meiner Mutter auch Wirkung bei der Polizei, wenn sie mich aus der Arrestzelle würde holen müssen.

"Scott? Wo bist du?"

Ich ging weiter. So leer wirkte dieser vertraute Ort gespenstisch. Wieso hatten sie nicht bis zum Morgen warten können? Ich kam an den Treppen vorbei. Im Keller schäpperte etwas. Ich blieb wie angewurzelt stehen.

"SCOTT?"

Ich stieg vorsichtig die Stufen hinab. Kaum das ich den erstbesten Raum betrat blieb mir die Spucke weg. Was war hier passiert? Alles war verwüstet. An der Tür klebte Blut. Mit Hilfe von dem Schein der Taschenlampe analysierte ich den Raum. An einigen Schließfächern waren Kratzspuren. Entweder hatte Scott die Kontrolle verloren, oder er war in einem Kampf geraten. Und auch wenn er und Derek sich oft wegen Rudelzeugs in die Haare bekamen hatten sie diesesmal sicher nicht diesen Schaden angerichtet.

"Oh nein... "

Der Alpha.

Ich war nicht nur eine Kriminelle, sondern bald auch noch eine tote Kriminelle, wenn ich mein Rudel nicht schnell wiederfand. Ich war ein Mensch. Der Alpha würde mich mit Leichtigkeit zerquetschen. Es war mir ein Rätsel warum er es nicht schon längst getan hatte. Er wusste das ich hier war. Er wusste mit Sicherheit genau wo ich war. Mein Herz schlug wie wild seit ich mein Auto verlassen hatte. Vermutlich war meine Körperwärme ebenso ein riesiges, blinkendes Schild auf welchem steht 'Hier bin ich! Hier bin ich'.
Hätte wegrennen überhaupt einen Sinn? Jetzt wünschte ich mir ebenfalls Supersinne. Bitte Scott, sei nicht tot.

Ich müsste systematisch vorgehen. Der Alpha würde mich angreifen, wenn er es wollte. Er war ein Raubtier. Er hatte Spaß daran seine Opfer zu jagen. Zuerst die Beute zu Fall bringen, auf die Beine losgehen. Danach gings an die Kehle. Zumindes lief das bei normalen Wölfen so.
Ich müsste etwas finden womit ich mich verteidigen könnte. Körperlich hatte ich keine Chance.
Ich bräuchte etwas amderes. Etwas wie eine, eine Bombe, Säure, eine Pistole. Eine Pistole! Es lag eine Glock in meinem Kofferraum! Ich müsste versuchen nach draußen zu kommen, zu meinem Kofferraum. Plan B: Der Chemieraum. Dort könnte ich möglicherweise den Schrank zur Verwahrung der Chemikalien aufbrechen und mir etwas zusammenmischen.

Wärend ich wieder nach oben lief dachte ich nach. War Scott überhaupt hier? War es eine Falle? Was sollte der Alpha von mir wollen? Ich war doch vollkommen uninteressant.
Ich kam dem Ausgang näher. Nichts geschah. Hin und wieder raschelte etwas hinter mir, doch ich drehte mich nicht um. Energisch stieß ich die Türen auf. Die kalte Nachtluft traf mich unvorbereitet. Ich hatte keine Zeit meine Jacke enger zu ziehen. Ich lief zu meinem Wagen. Alles war ruhig. Ich schloss auf und ging zum Kofferraum. Sie lag tatsächlich noch dort wo meine Mutter sie hingelegt hatte. Unter der Klappe in einer kleinen Nische. Ich zog sie heraus und prüfte das Magazin. Trotz meines mangelnden Wissens über Waffengebrauch schätzte ich es auf mindestens 10 Schuss ein. Gehetzt blickte ich mich um. Ich überlegte die Polizei anzurufen, entschied mich jedoch dagegen. Sie durften nicht hierher kommen. Ich würde sie alle in Gefahr bringen. Ich würde Stiles Vater in Gefahr bringen. Stiles war mein Freund, das konnte und würde ihn nicht antun.
Zusätzlich nahm ich einen metallischen Schraubschlüssel mit. Ich steckte ihn an meinen Gürtel, seitlich damit er mich nicht beim Laufen behindern würde.
Erneut joggte ich zum Schulgebäude. Ich muss wirklich bescheuert sein. Alle versuchten ihm zu entkommen und ich rannte dem mächtigen, bösen Wolf direkt und mutwillig in die Klauen.

The rest is still unwritenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt