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Ich schmiss meine Jacke, ebenso wie meine Tasche einfach achtlos zu Boden. Meine Mum war sowieso gestern zu einer längeren Geschäftsreise aufgebrochen. Niemanden würde es stören, wenn meine Sachen hier rumlagen. Ich schlutfte hoch in mein Zimmer und zog meine Jeans aus um sie durch eine bequemere, lockersitzende Jogginghose zu ersetzen. Danach lief ich wieder runter. Ich hatte nichts aufbekommen und den Stoff für den kommenden Chemietest beherschte ich zweifelsohne. Naturwissenschaftliche Fächer lagen mir einfach, wesswegen ich auch Biologie als mein Lieblingsfach favorisierte.

Sofort schnappte ich mir eine Tiefkühlpizza und legte sie in den sich erhitzenden Ofen, ehe ich mich vor den Fernseher fallen lies. Es war bereits nach 21 Uhr und ich zeppte durch die verschiedenen Kanäle ehe ich mich für einen Actionstreifen entschied.

Ich aß Pizza, verfolgte die Handlung des Films bis dieser endete.
Die Müdigkeit begann bereits an mir zu nagen drum begab ich mich mit dem Teller wieder in die Küche und stellte ihn in den Geschirrspüler, welchen ich wohl erst morgen anschalten würde.
Ich packte die Bücher die noch bei mir Zuhause waren in meine Tasche ehe ich mich umzog und schlafen ging.

Der nächste Tag verlief alles andere als ereignisreich. Ohne Erica war es einfach nicht das selbe. Ich las in den Pausen in der Bücherei. Ich mochte diesen Ort wesentlich lieber als den Rest der Schule. Hier war es ruhig und ich war von herablassenden Blicken geschützt. Es ist tausendmal besser als allein in der Cafeteria zu sitzen und blöd angegafft zu werden. Beispielsweise von Jackson. Ich konnte diesen arroganten Kotzbrocken einfach nicht leiden! Er gehörte zu den Wenigen den ich mit Freude die Augen auskratzen würde. Wir waren seit der Grundschule in einer Klasse gewesen und er konnte sich noch nie meinen Namen merken oder sich dazu durchringen wenigstens im Unterricht höflich zu Leuten wie mir zu sein.
Ihm und einigen seiner Freunde verdankte ich die Narbe an meiner Stirn. Es ist nicht die einzige die ich habe, aber es ist die mit der ich die schmerzvollste Erinnerung verbinde. Die Anderen stammen alle sammt von meinem Erzeuger, bei welchem ich sein Verhalten auf den Alkohol schieben kann. Doch wir waren noch Kinder. Keiner von ihnen hatte einen Schluck getrunken. Sie hassten mich einfach, weil ich mich ihnen wiedersetzt hatte. Ich hatte wiedersprochen und lag damit wohl falsch. Dafür stand die Narbe. Und trotz dieser Handlung konnte ich mich noch nie zu Hass durch ringen. Ich wollte das sie das keinem anderen antun. Ich wollte das sie wissen was sie getan haben, doch ich wollte niemanden verletzen und deswegen ignorierte ich einfach die Worte die jedesmal, wenn ich einen von ihnen sah in meiner Kehle hochstiegen.
Ich habe eine unerschöpfliche Selbstbeherrschung.
Zu allem Überfluss geriet ich auf dem Weg zur Arbeit auch noch in einen Regenschauer. Ich hatte heute die Spätschicht und nun goss es wie aus Eimern. Großen, sehr, sehr großen Eimern.
Ich hatte kein Auto, was nicht hieß das ich keinen Führerschein besitzen würde. Ich wollte mir mein Auto allerdings selbst kaufen und nicht von meiner Mutter finanzieren lassen.
Und so laufe ich, bereits völlig durchnässt durch den Regenschauer.
Als ich endlich an der Klinik angekommen bin, fährt gerade ein Auto weg und Scott steht mit einem dümmlichen Grinsen im Gesicht, wie versteinert vor der Tür.

"Ist irgendetwas passiert das du gerade so glücklich aussiehst? ",frage ich lächelnd zur Begrüßung.

"Allison will mit mir ausgehen! Ich habe ein Date mit ihr! "

Jetzt bin ich überrascht. Nicht das Scott mit der Neuen ausgeht, wie gesagt er ist eigentlich ein netter Kerl. Viel mehr verwundert es mich das er mir davon erzählt. Wir stehen uns nicht wirklich nah. Doch vermutlich will er sein Glück gerade lediglich mit der ganzen Welt teilen.

"Herzlichen Glückwunsch! Ich freu mich für dich! "

Und ich meine jedes Wort ernst.
Er grinst mich als Antwort einfach nur weiter an bevor er vorgeht und ich ihm nach drinnen folge.
Ich gehe zu meinem Fach in dem ich für den Notfall noch Kleidung habe ehe ich Scott bescheid gebe und mich umziehe. Die nassen Klamotten hänge ich auf. Ich werde sie auch morgen wieder mitnehmen können.

The rest is still unwritenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt