Ich schloss noch schnell Dereks Wagen ab und rannte dann auf die andere Straßenseite. Inmitten der Fahrzeuge und des Gewusels durch sämtliches Einsatzpersonal nahm mich keiner wahr. Niemand versuchte mich daran zu hindern die offensichtliche Unfallstelle zu betreten. Suchend blieb ich auf der Stelle stehen und drehte mich suchend herum. Etwas rotes fiel mir ins Auge. Nur ein kurzes Aufflackern der erdbeerroten Farbe bestätigte meine schlimmste Befürchtung.
"Lydia!!! "
So schnell es mir möglich war bahnte ich mir den Weg zu ihr durch.
'Bitte, bitte lass es ihr gut gehen. Lass ihr nichts passiert sein.'
"Lydia!"
Meine Rufe schienen nicht zu ihr durchzudringen. Sie starrte geistesabwesend auf den Asphalt. Kurz bevor ich zu ihr konnte kam ein Sanitäter auf mich zu.
"Entschuldigen Sie Miss. Sie dürfen nicht zu den Patienten."
Ich versuchte noch weitere Blicke auf Lydia zu erhaschen und stellte mich auf die Zehenspitzen.
"Ich bin ihre Freundin. Bitte lassen sie mich zu ihr. "
"Es tut mir leid, aber wenn sie nicht mit ihr verwand sind kann ich sie momentan nicht zu ihr lassen. Nicht ohne ihre ausdrückliche Erlaubnis und das gestaltete sich jedoch gerade als äußerst schwierig."
Lydia war direkt hinter ihm. Wäre mein Arm nur etwas länger gewesen hätte ich sie berühren können, hätte ich beruhigend auf sie einreden können.
"Schon gut... Ist schon gut... "
Nur leise drang ihr Gemurmel zu uns durch. Noch immer den Blick an den Untergrund geheftet murmelte sie weiter.
"Ist schon gut... Schon gut... "
Mit einem marnenden Blick drückte der Sanitäter meine Schultern und gab mir zu verstehen das ich mich nicht bewegen sollte. Als ich nickte um ihn wissen zu lassen das ich nichts tun würde kniete er sich vor Lydia.
"Miss Martin? Kennen sie dieses Mädchen? Wollen sie das sie hier bleibt?"
Nach wie vor neben der Spur nickte sie immer und immer wieder.
"Ist schon gut... Ist gut... Lassen Sie sie durch. "
Misstrauisch machte er mir Platz und wies mich an das es mir nun erlaubt ist zu ihr zu gehen. Auch ich kniete ich mich vor die auf den Boden. Genau auf die Stelle auf die sie die ganze Zeit starrte. behutsam legte ich eine Hand auf ihre.
"Hey Lyds. Was ist passiert?"
Sie zog ihre schmalen Schultern nach oben. Neuer Versuch.
"Erzähl mir einfach was du noch weißt."
Erst dachte ich sie würde wieder schweigen, doch dann began sie leise zu sprechen.
"Wir wollten... einen Film holen. Ich saß... im Auto und dann... ... ... ..."
"Was geschah dann Lyds?"
"Etwas sprang durch die Scheibe. Es sprang... Es sprang einfach hindurch."
Ein Tier sprang durch ein Schaufenster? Ich hatte ein wirklich schlechtes Gefühl.
"Wie sah es aus? Das Tier das durch die Scheibe gesprungen ist?"
Ihre Augen wurden groß. Noch größer als sowieso schon. Sie war leichenblass und wiegte sich selbst sanft hin und her während sie die Arme um sich schlang.
"Es war... Es war... Es war... "
"Das reicht jetzt! Es wird zuviel für sie! Bitte entfernen sie sich jetzt wieder vom Krankenwagen!"