★ 22 / Dead End ★

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"Hier seid ihr beide."
Müde öffnete ich blinzelnd die Augen und erhob mich langsam.
Besorgt kamen Kaoru und Tamaki auf uns zugelaufen.
"Ich hab seit gefühlten Stunden auf dich gewartet!" Fauchte Kaoru seinem Bruder an, der etwas verlegen neben mir saß.
"Langsam gingen selbst mir die Ausreden aus!"

Ich räusperte mich kurz und bezog dann die Stellung.
"Das ist meine Schuld."
"Ist es nicht." Widersprach mir Tamaki.
Er stand mit verschränkten Armen da und hatte zerknirscht die Augen geschlossen.
"Kyoya hätte dich mit diesem Typen nicht alleine lassen sollen."
"Ist kein Ding, ich kannte ihn."
"Yuuka, jetzt hör doch auf immer jeden beschützen zu wollen." Murmelte es leise neben mir.

"Wir lassen sich jetzt jedenfalls nicht mehr alleine." Beschloss Kaoru fröhlich lächelnd.
"Wir müssen uns sowieso was ausdenken, da euch einige der Kundinnen gesehen haben." Nachdenklich sah der blonde zu den Fenster hinauf.
"Gehen wir erstmal wieder hoch."

Alle erhoben sich, außer ich.
Mir war immer noch schwindelig.
Nachdem die drei mich nochmal aufgefordert haben, sprang ich auf.

Plötzlich began mein Kopf an mit dröhnen und mein Blickfeld wurde immer verschwommener.
Mein Kopf tat so weh, das ich mich wieder auf den Boden sinken ließ.

"Yuuka!" Riefen die drei und stürzten zu mir.
Das Dröhnen war schon bald wieder verschwunden und auch konnte ich wieder klar sehen, doch waren meine Beine aus Schock wie Gummi.

"Du bist auf einmal so blass geworden."
"Wir schaffen sie am besten erstmal hoch und sie soll sich dort ausruhen."

Gleich danach rappeltet mich die Jungs auf.
Natürlich ließ sich Hikaru es sich nicht zweimal sagen, mich Huckepack zu nehmen. (( ͡° ͜ʖ ͡°))
Ich war immer noch völlig weg getreten und währte mich deshalb auch nicht.

Mir entgingen die vielen verwunderten Blicke der Kundinnen natürlich nicht und wollte mich am liebsten in Luft auflösen.

Langsam würde ich dann auf ein Sofa gesetzt, das in den Umkleiden stand.
"Ruh dich hier erstmal aus." Sagte Tamaki beruhigend.
"Ich muss wieder vor und die Sache erklären.
Ihr beide," drohend sah der blonde die Zwillinge an "wenn ich euch bei irgendwas erwische..."

Da saßen wir also.
Ich mit sturen Blick nach unten und die Zwillinge stumm vor mir auf dem Boden.
"Ich hol was zu trinken." Beschloss Kaoru nach einer Zeit und sprang auch schon auf.

"Hast du heute genug gegessen?" Fragte Hikaru zögerlich.
Ich zuckte nur kurz mit den Schultern.
"Und getrunken?" Fragte er wieder.
Nochmal hob ich nur die Schultern.
"Was ist mit Schlaf?
Hast du Stress?
Geht's dir nicht gut?"

Lächelnd hob ich meinen Kopf.
"Mir geht es gut." Sagte ich dann in einem beruhigenden Ton.
"Aber es muss doch was geben, warum du gerade fast umgefallen bist."
"Vielleicht war ich einfach nur zu geschockt."
"Warum geschockt?
Was hat dieser Mistkerl mit dir gemacht?" Feuer und Flamme erhob sich der ältere Zwilling.
"Wenn ich den finde..." knurrte er und wollte schon gehen, als ich ihn gerade noch am Ärmel greifen konnte.

"Er hat nichts gemacht." Murmelte ich vorsichtig.
"Ich habe seinen kleinen Bruder verletzt und er wollte ihn beschützen.
Das ist doch ganz normal." Wieder schmunzelte ich, was mir nun aber um einiges schwerer fiel.
"Du bist einfach unbeschreiblich..." säuselte er und sank gelassen etwas zusammen.

Kurz darauf kam Kaoru auch schon mit dem Wasser zurück.
Nachdem wir uns noch gut eine Stunde unterhalten haben ging es zurück.

Draußen war es mittlerweile schon dunkel, was aber niemanden davon abhielt sich mit dem Lieblingshost zu unterhalten.

Wir zogen gerade die letzten Gardinen zu, als sich Tamaki lobend an uns wendete.
Zusammen liefen wir dann auf den Hof, wo die Limousinen warteten.
"Ich habe eine für Haruhi und Yuuka bestellt." Prahlte Kyoya und schon sich triumphierend die Brille hoch.
Er kam nur ein höhnisches zischen von mir, bevor ich die anderen verabschiedete und in den Wagen stieg.

Leise öffnete ich die Haustür.
Die Lampen waren bereits alle gelöscht, also Schlich ich mich vorsichtig in mein Zimmer.
Ich dachte meine Mutter schläft, doch dann öffnete sich langsam meine Zimmertür.

"Habe ich dich geweckt?" Rief ich erschrocken.
"Nein, ich war noch wach."
"Entschuldige, das es etwas länger gedauert hat." Brummte ich verlegen.
"Keine Sorge, solange du vor zwei nach Hause kommst."

Am nächsten morgen traf ich meine Mutter bereits am Frühstückstisch.
Sie sah mich prüfend an und bat mich dann zu Tisch.
Ob ich jetzt die Standpauke von für heute Nacht bekomme?

"Ich muss mit dir reden."
Das fängt ja super an.
"Dein Vater hat mich gestern, während du weg warst, angerufen." Sie ließ eine längere Pause und fummelte nervös an der Seite der Morgenzeitung.
"Er sagte, das er wahrscheinlich versetzt wird."
Kurz erlitt ich einen Schreckmoment.
"Ja, aber das ist bestimmt nicht weit weg-" "Es ist außerhalb von Japan."

Und da konnte man es hören, wie meine Seele zerklirrte.

"Aber dann kann ich doch gar nicht mehr hier zu Schule gehen!" Rief ich empört.
"Richtig, aber wir werden wohl erstmal abwarten, bis dein Vater dieses Wochenende nach Hause kommt."

Wie paralysiert trottete ich meinen Schulweg entlang.
Die Schule wechseln?
Aber es läuft momentan so gut!
Ich schreibe gute Noten und ich habe astreine Freunde gefunden.
Warum sollte sich das alles auf einmal ändern?

Hidden [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt