Als ich aus meinem tiefen Schlaf erwache, ist es bereits dunkel draußen. Leise prasseln Regentropfen auf die Fensterscheibe und müde schließe ich meine Augen wieder. Allerdings werde ich immer wacher und gähnend richte ich mich auf. Ich schaue auf die blinkenden Zahlen meines Weckers und seufze, als ich feststellen muss, dass es erst drei Uhr in der Früh ist.
Langsam stehe ich auf und schlurfe zum Fenster. Die Straßenlaternen erleuchten die lange Straße und die Blätter der großen Eiche vor meinem Fenster wehen im leichten Wind.
Ich kippe mein Fenster um frische Luft reinzulassen und tapse wieder in mein warmes Bett. Ich sollte nochmal versuchen zu schlafen, denn es macht keinen guten Eindruck morgen im Restaurant, wenn ich mit tiefen Augenringen im Gesicht und immer abwesend am Tisch sitze.Ein paar mal wälze ich mich noch im
Bett herum, ehe ich wieder in den Schlaf verfalle.Am nächsten Morgen weckt mich das laute Zwitschern der Vögel und grummelnd versenke ich meinen Kopf im weichen Kissen.
Jedoch kommt zu dem Vogelgezwitscher auch noch der Lärm der Autos und letztendlich rapple ich mich dann doch auf. Ich vernehme den beißenden Geruch von Kaffe, weshalb ich etwas wacher werde.
Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und hole mir eine Jogginghose und einen weiten Hoodie heraus.Ich laufe nach unten und erblicke meine Mutter, die mit einer Kaffeetasse und einer Zeitung am Küchentisch sitzt.
»Morgen«, murmle ich und hole mir eine Tasse aus dem Hängeschrank.
Ich setze mich auf einen Stuhl, schenke mir Kaffee ein und surfe mit meinem Handy im Internet.
»Wann fahren wir heute ins Restaurant?«, will ich wissen und trinke einen Schluck meines heißen Getränks.»Um halb sechs fahren wir los. Zieh aber bitte ein Hemd an, du willst ja einen guten Eindruck hinterlassen« sie streicht sich eine Haarsträhne aus ihrem markanten Gesicht und lächelt mich liebevoll an.
Ich hasse es zwar im Hemd rumzulaufen, doch meiner Mutter zuliebe tue ich es natürlich.
»Ach ja, fast hätte ich's vergessen. Ihr Sohn kommt auch mit«
Stirnrunzelnd nicke ich zaghaft und nippe an meinem Kaffee.
»Keine Sorge, er ist in deinem Alter und bestimmt total nett«
Das werden wir ja sehen. Es kommt selten vor, dass ich mit jemandem auf einer Wellenlänge bin, aber man kann ja nie wissen.Nachdem ich meinen Kaffe getrunken hatte und noch ein wenig meiner Mutter gesprochen habe, sitze ich nun an meinem Schreibtisch und mache Mathehausaufgaben.
Inzwischen ist es schon vier Uhr nachmittags und ich beschließe etwas draußen an der frischen Luft spazieren zu gehen.
Da es langsam Herbst wird, hole ich mir einen dünnen Schal und meine Jacke.
»Bin mal draußen«, rufe ich durch das große Haus und gehe zur Tür raus.Die kühle Luft füllt meine Lunge und ich lächle zufrieden, da ich dieses Wetter liebe. Nicht zu kalt und nicht zu warm, einfach perfekt.
Eine Straße weiter befindet sich ein kleiner Park mit einem See, an dem ich mit meinen Freunden im Sommer oft rumhänge.
Ich beschließe dort hinzugehen, um ein wenig abzuschalten. Ich stecke mir meine Kopfhörer in die Ohren, suche mir ein Lied aus und drücke auf Play.Ich lasse mich auf einer alten, teilweise mit Moos bewachsenen Bank nieder. Mein Blick ruht auf dem glänzenden See vor mir und ich beobachte die Enten, die ihre Runden drehen.
Nach einiger Zeit fängt es allerdings an leicht zu tröpfeln und ich mache mich wieder auf den Weg nachhause.
Als ich auf die Uhr sehe und feststellen muss dass es schon 16:45 Uhr ist, beschleunige ich mein Tempo.Zuhause angekommen hänge ich meine Jacke an den Kleiderhaken und jogge nach oben in mein Zimmer.
Ich suche mir für später eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd raus, ehe ich im Bad verschwinde und mich fertig mache.
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Isolated •BoyxBoy•
Teen FictionWie fühlt es sich an, sozial isoliert zu sein? Von der Außenwelt abgeschottet, allein, seelisch zerstört? Wie kommt man an so eine Person heran, wie hilft man ihr? Genau diese Fragen stellt sich Elias, der mit dem mysteriösen Kiran in Kontakt gerät...