(7) Eskalation

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Ich nahm mein Handy und schrieb Pia. 

'Hey, wir sind grade draußen unterwegs. Elias mischt sich grade unter eine Gruppe Infizierte'

Sie laß die Nachricht erstaunlich schnell und antwortete sofort. 

'Das freut mich. Ich hoffe ihr habt Erfolg. Rico, ich und noch ein Paar andere gehen dann noch jagen.'

Ich wünschte ihr viel glück und blickte aus dem Fenster. In der Ferne konnte ich eine Gruppe Vampire erkennen, die direkt auf mich zu kamen. Scheiße! 

Elias P.O.V

Mir war nicht ganz Wohl bei der Sache. Hätte ich sie lieber zuhause lassen sollen? Bei der Gruppe angekommen wurde ich sofort 'freundlichst' in Empfang genommen. Es gab so etwas wie einen Anführer, der sich anscheinen für was besseres hielt.

>Ah, ein Neuer! Stell dich mal vor< rief er. 

>Ich bin Timo< sagte ich, damit mich nicht sofort jeder erkannte. 

>Na dann. Schön dass du da bist. Wir gehen jetzt ein paar Menschen jagen, bist du dabei?< fragte er. Ich nickte und ging ihm hinterher. Panisch stellte ich fest, dass wir genau an meinem Auto vorbei gehen würden, wenn wir nicht bald abbogen. Ich wollte Bella irgendwie warnen, doch ich hatte keinen blassen Schimmer wie. 

Hoffentlich bemerken sie sie nicht.. 

Ich wurde immer nervöser und sah mich ungeduldig um. Kann bitte irgend ein Mensch vom Himmel fallen? Ich brauche eine Ablenkung! Innerlich schlug ich mir meinen Kopf gegen eine Wand ein, als Bestrafung für meine eigene Dummheit. Wie konnte ich auf die Idee kommen, und sie mitnehmen? 

>Riecht ihr das?< fragte der Anführer. Er verhielt sich wie ein Tier, zog hörbar den Geruch von Bella ein. Meine Augen trafen ihren geschockten Blick im Auto. Langsam ließ sie sich vom Sitz in den Fußraum gleiten. 

>Hier war jemand!< rief er aus. 

Bist du blöd? Hier IST noch jemand. Stöhnte ich innerlich. Er war definitiv noch nicht lange ein Vampir. Seine schwarzen Augen suchten den Platz ab und blieben an meinem Auto hängen. 

>Nichts für ungut, kleiner, aber das da drüben ist mein Auto< meldete ich mich. Der Anführer legte den Kopf schief und blickte mich an. 

>Hast du mich grade echt kleiner genannt?< fragte er mit spöttischem Unterton. 

>Ja, hab ich< sagte ich und blickte auf den kleinen Typ vor mir, der mir bei weitem nicht das Wasser reichen konnte. Plötzlich wurde die Stille von einem ängstlichen Schrei unterbrochen. Ein Herzschlag in meiner Umgebung beschleunigte sich und ich blickte panisch zu Bella. Sie wurde von einem Vampir fest gehalten und aus dem Auto gezogen. 

>Du hast einen Menschen im Auto?< fragte er fassungslos. 

>Ja< bestätigte ich und war in null Komma nichts bei Bella und dem Kotzbrocken. Er schnüffelte an ihrem Hals und riss sein Mund auf. In letzter Sekunde Ballte ich meine Hand zur Faust und schlug ihn zu Boden. Mir war klar, dass er in den nächsten zwei Minuten wieder aufstehen würde. Bella atmete stockend und warf mir einen dankbaren blick zu. Ich lächelte kurz und bekam kurz darauf eine drüber gezogen. 

>Was bist du?< fragte der eine, als er merkte, das mich das nicht im geringsten störte, dass er grade ein Straßenschild über meinen Schädel gezogen hatte. 

>Ich bin ein Vollblut Vampir< knurrte ich und nahm mir den mit dem Straßenschild vor. Es dauerte nicht lange, da war nur noch der Anführer da. Seine Schwarzen Augen huschten zwischen mir und Bella hin und her. Wir standen im gleichen Abstand von ihr Entfernt und rannten gleichzeitig zu ihr. Ich hatte Bella als erste erreicht und schubste sie beiseite. Der Anführer krachte gegen mich und legte seine Hände um meinen Hals. Seine Nägel bohrten sich in mein Fleisch. Ich wurde ruhig und starrte ihm in die Augen. 

>Wer hat dir die Droge gegeben?< fragte ich. Er lachte und schüttelte den Kopf. 

>Das wirst du nicht erfahren. Glaub mir, es wird bald eine Welt geben, wo Vampire den Ton angeben< grinste er irre. Sein blick glitt zu meinem Hals. Der wollte doch nicht etwa mein Blut?! 

>Der Meister sagt, dass das Blut von Vampiren eine stärkende Wirkung hat.< 

Ich hielt ihn fest und verhinderte, dass er mich biss. 

>Wer ist der Meister?< fragte ich. 

>Tja, dass wüsstest du wohl gern was?< lachte er. Ich rollte genervt die Augen und versuchte ihn weg zu drücken. Sofort wurde er aggressiv und klammerte sich an mir fest. Sein Gebiss schnappte nach mir und ich sah mich gezwungen, dem hier ein Ende zu setzen. Eine kleine Berührung reichte und er sackte in sich zusammen. Es blieb eine leblose Hülle. All seine Energie, welche er zum leben brauchte, hatte ich in mich aufgenommen. 

Sobald ich mit ihm fertig war, wehte mir der betörende Duft von Blut in die Nase. Es roch süß, frisch... 

>Oh oh< stieß Bella aus, die sich den Arm hielt. Ich sah einen Tropfen Blut zu Boden fallen. Es passierte wie in Zeitlupe. Jetzt bloß nicht die Kontrolle verlieren Elias! 

Bella machte Anstalten weg zu rennen, doch ich schüttelte den Kopf. Das würde mich noch heißer auf ihr Blut werden lassen. Sobald ich einmal mit der Jagd angefangen hatte, wars das. 

>Bleib ja stehen< hauchte ich und lehnte mich an mein Auto und schloss meine Augen. 

Bella verstand wieso sie nicht das Weite suchen sollte und blieb stocksteif stehen. Sie versuchte verzweifelt die Blutung zu stoppen. Wahrscheinlich hatte sie sich verletzt, als ich sie weggestoßen habe. Langsam öffnete ich meine Augen und nahm mich zusammen. Ich durfte keinen Fehler machen. Als erstes entfernte ich diese dummen Kontaktlinsen, die meine Sicht etwas einschränkten. 

Ich ging zu Bella um mir anzusehen, wie schlimm die Wunde war. Zögerlich gab Bella ihren Arm frei. Sie zitterte und schaute mich ängstlich an. Ich würde ihr gern den Elias mit grünen Augen zeigen. Den, vor dem sie keine Angst hatte und dem sie trauen konnte. Leider war dieser grade in meinem Innersten und nicht zu erreichen. 

Ich holte noch einmal tief Luft und legte meine Hand auf die Wunde. Bella zuckte zusammen, kam jedoch nicht weg, da ich sie Eisern fest hielt. Es musste höllisch weh tun, so wie sie sich in meinen Arm krallte. Schnell übertrug ich ihr etwas von der Energie, die ich grade frisch abgezapft hatte und ermöglichte damit die schnelle Heilung.  

>Besser?< fragte ich. Bella nickte, hielt den blick jedoch gesenkt. Ich wollte ihr keine Angst machen. 

Die Fahrt verlief wiedermal ohne große Gespräche. Ich wollte sie jetzt lieber mit ihren Gedanken allein lassen. Es konnte sein, dass sie schon morgen zu Herr Hackert rennt und einen neuen Partner anfordert. Das Ding ist, dass ich es ihr nicht einmal verübeln konnte. Sie sah heute dem Tot ins Auge. Dem Vampir, der ihr Blut wollte..und mir. 

Zuhause angekommen mied sie den Blickkontakt weiterhin und ging ins Bad. 

>Du kannst es dir in meinem Schlafzimmer bequem machen. Ich bleib hier< sagte ich, als sie mit einer kurzen Stoffhose und einem Top wieder kam. Sexy Beine...

>Und du? Willst du nicht auch etwas schlafen?< fragte sie. 

>Ich brauch nicht unbedingt Schlaf< sagte ich sanft. Sie nickte zögerlich und verließ das Zimmer. Mit einem leisen Klack schloss sich die Tür zu meinem Schlafzimmer und ich war allein. 

Zögerlich stand ich auf und lief zum Kühlschrank. Ich nahm mir eine Flasche  Blutgruppe 0 und schloss die Kühlschrank Tür wieder. Mein Blick blieb an mir selbst hängen. Mein Spiegelbild zeigte einen jungen Mann mit einem markanten Gesicht. Das sonst so strahlende Grün war matt. Sogar meine 'Menschliche Seite' hatte sie skeptisch betrachtet. 

Warum machte mich das so fertig?! Sie weiß doch, was ich bin und wie ein Vampir auf Blut reagiert.. 


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