(18)Eindrücke

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Eine große Hand strich sachte ein paar Haarsträhnen aus meinem Gesicht. Ich zog die Nase kraus und schüttelte kraftlos den Kopf. Ich fühlte mich gerädert. Langsam öffnete ich die Augen und schaute in Elias markantes Gesicht. Die kantigen Züge wurden durch den starren blick auf mich noch verstärkt. Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. 

>Hey kleine< flüsterte er. Ich gähnte einmal Herzhaft und legte meinen Kopf auf seinen Schoß. 

>Ich liebe dich< seufzte ich an sein T shirt. Keine Ahnung wieso das meine ersten Worte waren, aber ich kann drauf schwören, dass sie aus tiefstem Herzen kommen!

Elias lachte leise. >Ich liebe dich auch mein Engel. Hast du hunger? Hast du schmerzen?< 

Ich nickte erst , dann schüttelte ich den Kopf. 

>Was denn jetzt?< fragte er. 

>Hab Hunger aber mir geht es gut< grummelte ich. 

>Na komm, ich hab dir schon was gekocht.< sagte er. 

Ich stemmte mich langsam hoch und schloss kurz die Augen um das Schwindelgefühl weg zu bekommen. 

Elias war verschwunden und ich ging kurz ins Bad. Im Spiegel betrachtete ich mich erst einmal für längere Zeit. 

Zwei kleine Narben an meinem Hals waren der Beweis dafür, dass die Sache jetzt tatsächlich geschehen ist. Seufzend spritzte ich mir kühles Wasser ins Gesicht und kämmte mir die zerstruppelten Haare. Ich schleppte mich in die Küche und musste schlucken. Elias hatte mir den Rücken zu gedreht und trotzdem hatte ich das Gefühl, dass er jede noch so kleine Bewegung meinerseits genaustens mitbekam. Ich fühlte mich wie ein kleines Schäfchen welches hinter einem gefährlichen Raubtier stand. 

Nervös knackte ich mit den Fingern. Was ist das für ein seltsames Gefühl in meiner Brust? Angst? 
Elias nahm einen Teller und Besteck und stellte es auf den Tisch. Seine leuchtenden Augen blickten in meine, was mich augenblicklich zusammenzucken ließ. Wieso fühlte ich mich so unendlich Machtlos gegen ihn? 

>Was hindert dich daran, zu mir zu kommen?< fragte er. Seine Stimme war monoton, kein bisschen liebevoll. 

Ich holte zitternd Luft und schüttelte den Kopf. >Keine Ahnung. Ich fühl mich nicht gut< 

Elias kam langsam mit eleganten Schritten zu mir und nahm mich in den Armen. 

>Genau deswegen wollte ich die Sklaven Sache nicht. Ich möchte nicht, dass du Angst vor mir hast< hauchte er und küsste mich. Seine Lippen auf meinen fühlten sich richtig an. Mein Herz machte einen Sprung und ich krallte mich mehr an ihn. Plötzlich verwandelte sich diese Angst und der Respekt gegenüber Elias zu purer Lust. Was hab ich für Stimmungsschwankungen?! Schwanger bin ich auf jeden Fall nicht!

>Daran kann ich mich gewöhnen< raunte er heißer. Trotzdem löste er sich von mir und führte mich zum Tisch. Er zog mir den Stuhl zurück, damit ich mich bequem setzen konnte. Vor mir stand ein Teller mit einem Curry Hähnchen und Wildreis. Bei dem Anblick lief mir Wortwörtlich das Wasser im Mund zusammen. 

>Guten Appetit< sagte Elias und setzte sich mir gegenüber.  Gierig verschlang ich dieses wunderbare Gericht. 

>Was ist das für ein komisches Gefühl, wenn ich dir gegenüber stehe? Wieso fühle ich mich so schwach?< fragte ich. 

>So fühlt sich jeder Vampir, der mir gegenüber steht. Man nennt es unterlegenheit. Ein kleines schlaues Stimmchen in deinem innersten sagt dir, dass dein gegenüber gefährlich ist und du nicht stark genug bist um gegen diese Person an zu kommen.< erklärte er langsam und zwinkerte mir anschließend zu.

>Ah. Toll.Und wieso zum Teufel könnte ich dich schon bei einem einfachen Kuss am liebsten flach legen?< 

Elias lehnte sich mit verschränkten Armen zurück und grinste dreckig.

>Bei jedem wirkt sich der Biss anders aus. Ich spüre jede Art von Gefühlen stärker als normale Menschen und Vampire. Kann sein dass du etwas von der Eigenschaft abbekommen hast< 

>Damit kann ich leben< grinste ich. Die warme Mahlzeit gab mir neue Kraft. Ich saß unruhig auf meinem Stuhl und grinste den Vampir vor mir an. Noch mehr Liebe... hach schön! 

>Alles klar bei dir?< fragte Elias belustigt. 

>Ja. Ich fühle mich, als könnte ich Bäume Ausreißen< sagte ich. 

>Das freut mich. Aber fange lieber erst einmal mit dem Unkraut auf meiner Terrasse an< scherze er. Ich schmollte und kroch von meinem Stuhl um das Geschirr weg zu räumen.

>Kann ich Zoe bescheid sagen, dass sie dich fertig machen kann?< 

Ich nickte. Was Zoe wohl aus mir machen würde? Kurz blickte ich auf die Uhr. Es ist kurz vor Vier. Gehen wir etwa heute schon auf das Event? Aber was jammer ich.. schließlich hab ich selbst druck gemacht! 

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Mini Kapitel ich weiß, aber ich bin völlig K.o...
Was denkt ihr, geht auf dem Event so ab? ;D


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