Die Zuschauer schauen gespannt aufs Kampffeld, was geschieht da unten bloß? Dieselbe Frage schwirrt auch den Zuschauenden in der Stadt im Kopf. Leandras Drachen sollten den Kampf eigentlich beendet haben, davon ist jeder ausgegangen, doch so ist es nicht gekommen. Emilia befindet sich immer noch in ihrer Wasserkugel, wovon das Wasser abwärts fließt. Ein Leuchten erstrahlt aus dem Inneren dieser Kugel. Leandra zieht einen Mundwinkel nach oben. Plötzlich spritzt das Wasser in alle Richtungen, als wären es Emilias Wasserbomben, doch es handelt sich nur um normale Spritzer. Nun öffnet sich die Wasserkugel langsam von oben nach unten. Erst einmal sind nur Teile von Emilia sichtbar, erst als die Wasserkugel sich komplett geöffnet hat, erblickt man sie in ihrem neuen Zustand. Raunen geht durch die Menge, Gemurmel und Getuschel machen sich breit."Ist das Emilia?", fragt Cynthia.
"Scheint so", erwidert Ken.
Ihre blonde Haarpracht ist länger als zuvor und zu einem langen und hohen Pferdeschwanz gebunden. Ihre Haut wirkt ein wenig blasser als zuvor. Ihre Ohren sind spitzer, einer Elfe ähnlich. Auf dem Kopf trägt sie ein Diadem mit einem funkelnden Saphir in der Mitte. Sie trägt elegante und leichte Schulterpanzer, dünne Handschuhe, dir ihr fast bis zum Ellenbogen reichen in der Farbe ihres Saphirs. In der Hand hält sie ein Zepter. Ein blaues, eng anliegendes Oberteil, bringt ihre Oberweite gut zur Geltung. Auch ihre bläuliche Hose liegt eng an. Ihre Stiefel mit ganz leichten Absätzen, runden das herrliche Bild ab. Alles wirkt sehr glatt und weiblich. Sie sieht aus wie eine Prinzessin, die ihre Kriegskleidung trägt. Anmutig und trotzdem autoritär. Sie blickt Leandra mit ausdruckslosen Blick an.
"Ich gratuliere dir zu deiner ersten Geburt", sagt die starke Mutter. Emilia begutachtet sich selbst. Sie scheint erst jetzt wirklich zu realisieren, was passiert ist. Sie spürt die enorme Kraft, die durch ihren Körper fließt. Ein Gefühl der Kraft, welches sie bis dahin noch nie erfahren hat. Nun blickt sie Leandra erneut an, doch dieses Mal wie eine hungrige Löwin.
Sie stürmt auf Leandra zu, sie gleitet förmlich über das Wasser im hohen Tempo. Das Wasser zieht dabei eine Spur, wie bei einem Schiff. Leandra bezieht Kampfposition, hält einen Unterarm waagerecht und den anderen senkrecht. Ihre Knie leicht gebeugt. Emilia ist nun kurz vor ihr. Ihre Blicke treffen sich, als wäre die Zeit stehen geblieben mustern sie sich gegenseitig. Emilia holt zu einem Tritt aus. Die starke Mutter schafft es den Tritt vorerst zu blocken, doch es steckt eine immense Kraft dahinter, der sie nicht standhalten kann. Leandra fliegt wie ein Komet ins gegenüberliegende Wasserviertel. Als wäre eine Bombe eingeschlagen, so hoch spritzt das Wasser. Emilia vollführt eine elegante Wischbewegung aufwärts. Leandra wird aus dem Wasser katapultiert. Die junge Kaltenstedt schwingt ihr Zepter und zwei, kräftige Fontänen steigen empor. Die starke Mutter steht machtlos in der Luft, genau so war es einige Minuten vorher Emilia ergangen. Wieder schwingt die junge Kaltenstedt ihr Zepter und die erste, massive Fontäne peitscht Leandra wieder nach unten. Die Zweite jedoch verhindert das sie ins Wasser fällt und peitscht sie wieder nach oben. Leandra ist gerade wie ein Tennisball zwischen zwei Schlägern, bis zu dem Zeitpunkt wo Emilia ihr den Aufprall und Eintritt ins Wasser gewährt.
Die Zuschauer trauen ihren Augen nicht. Der Kampf hat sich völlig gedreht.
"Man, ist sie stark!", sagt Zac von der Bank aus.
Emilia weiß, dass ihr Vorteil nicht ewig währen wird und fährt, als würde sie in einem Fahrstuhl nach unten sitzen ins Wasser. Sie sieht ihre Gegnerin und bewegt selbst unter Wasser in einem schnellen Tempo auf sie zu. Sie schlägt zu, doch die starke Mutter weiß zu parieren, und setzt zu einem Konter an, der auch sein Ziel findet.
"Was geschieht da unten bloß?", fragt Zac, der nur Silhouetten erkennen kann.
Es tobt ein Unterwasserkampf. Beide schießen einen Strahl aufeinander ab. Das Wasser spritzt, an verschiedenen Stellen hoch. Leandra ist es anscheinend gewohnt, Kämpfe auch unter Wasser zu führen. Sie macht es Emilia nicht leicht, sie lässt sich nicht wie einen Spielball behandeln, sondern hält dagegen und teilt auch aus. Emilia schwingt ihr Zepter zweimal diagonal, daraufhin schießt ein Wasser X auf Leandra, die gerade noch so ausweichen kann. Sie bewegen sich beide, als wären sie Fische. Als wäre das Wasser ihr natürliches zu Hause. Leandra zielt wieder mit ihrer Handfläche auf Emilia und derselbe dicke Strahl, wie schon zuvor schießt auf ihre Kontrahentin, alles eben nur unter Wasser. Die junge Kaltenstedt schwingt mit ihrem Zepter und lenkt den Strahl um. Sofort setzt sie sich wieder in Bewegung. Sie schwimmt ganz nah an Leandra vorbei, reißt sie mit ihrem Tempo mit und lässt sie gegen die steinerne Wand krachen. Bei diesem Aufprall öffnet sich Leandras Mund und Blasen steigen zur Oberfläche auf. Emilia reißt sie noch einmal zurück und rammt sie erneut in die Gesteinswand. Dasselbe vollbringt sie noch ein drittes Mal, bis sie sich mit ihr aus dem Wasser katapultiert.
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Tyler-und die Generation der Wunder
FantasyNewcomer Award Winner in der Kategorie Fantasy Endlich ist es wieder soweit! Der große Magistrale Wettstreit zwischen den verschiedenen Schulen des Kaiserreichs Ur findet wieder statt. Tyler bereitet sich genau wie die Anderen auf dieses besondere E...