Taehyung Pov
Überrascht wende ich mich von den Eiern ab, die ich gerade in einer Pfanne brate, als ich Schritte hinter mir höre. Dieses Haus ist sicherer als das Weiße Haus in Washington, D.C, also kommt ein Einbrecher oder sonst etwas in der Art gar nicht erst in Frage und doch ist da eine gewisse Angst als ich mich umdrehe.
Mein Herz sackt mir in die Hose und findet dann seinen Platz wieder zurück in meiner Brust als ich realisiere das von dem Typen mit den unordentlichen Haaren, den ich ohne Anzug beinahe gar nicht wiedererkannt habe, keine Gefahr ausgeht. Es ist tatsächlich das erste mal das ich ihn so sehe und ich muss zugeben, es gefällt mir.
Natürlich sieht er auch im Anzug unglaublich gut aus, sogar mehr als das. Ich wette die Leute in seinem Büro fantasieren den ganzen Tag darüber ihn aus diesem Anzug zu befreien statt zu arbeiten, aber es ist auch schön ihn so normal zu sehen, mit einer Hose, die ihm zu groß zu sein scheint und einem Shirt mit einem Ausschnitt, der seine Brust entblößt.
"Was tust du hier?", frage ich nachdem ich mich sowohl vom kurzen Schockmoment als auch von dem Anblick Jungkooks, der selbst so früh am Morgen direkt nach dem Aufstehen aussieht wie ein Gott, erholt habe. "Müsstest du nicht bereits im Büro sein?"
Ich werfe noch mal einen Blick auf die Uhr am Herd und schiebe die Pfanne mit den Eiern auf eine andere Platte bevor ich die hier ausschalte. Niemand hat gesagt ich könnte kochen und eigentlich kann ich nicht mal so etwas simples wie Eier braten, was hier ran ganz klar zu sehen ist. Ich glaube nicht, dass sie schwarz sein sollten, aber ich esse sie trotzdem immer, ich kann ja nichts anderes als sie entweder das zu tun oder zu verhungern.
Jungkook wirft einen kurzen Blick auf mein misslungenes Frühstück, verzieht das Gesicht und sieht dann mich an. "Ich habe das Wochenende über frei", beantwortet er meine Frage. "Isst du das jeden Morgen?" Erneut sieht er an mir vorbei zu den, zugegebenermaßen wirklich nicht sehr appetitlich aussehenden Eiern, dem verbrannten Toast, das ich vorher noch gemacht habe um sie rauf zu legen und dem Ketchup, mit dem ich eine Sauerei veranstaltet habe.
Obwohl es mir schon etwas peinlich ist in meinem Alter nicht mal im Stande zu sein etwas simples wie ein Spiegelei zu braten, nicke ich und tue so als würde es mir nichts aus machen, auch wenn das Zeug genauso ekelhaft schmeckt wie es aussieht. "Es schmeckt nicht so schlecht, also guck es bitte nicht so an als könnte es sich jederzeit bewegen und dich auffressen." Ich schnaube und wende mich beleidigt wieder den Eiern zu, als mir eine Idee kommt.
"Moment, du hast das ganze Wochenende frei?", frage ich obwohl ich die Antwort darauf schon kenne, er hat es mir ja eben erst gesagt, aber er bestätigt es noch einmal mit einem Nicken. Ich war schon lange nicht mehr unterwegs, weil ich Jungkook nicht verpassen will wenn er von der Arbeit kommt. Ich muss auf ihn aufpassen, das habe ich versprochen, also kann ich nicht zulassen das zum Beispiel Namjoon an den Alkohol gerät während ich Feier bin oder ähnliches.
Aber wenn Jungkook Frei hat, ist es eine seltene Gelegenheit wieder frische Luft zu schnappen und etwas zu unternehmen. Die Couch hier bei ihm ist zwar unglaublich gemütlich und von Liebesfilmen kann ich nie genug bekommen, aber es würde mich auch wieder freuen etwas draußen zu machen und das am besten noch mit ihm zusammen.
"Hast du denn schon Pläne für Morgen?", frage ich und wische meine Hände, die voller Butter sind, an der Schürze ab, die ich nach dem Unfall mit dem Mixer immer trage.
Jungkook verschränkt die Arme vor der Brust und mustert mich skeptisch. Er weiß, dass ich was möchte, ansonsten würde ich ihn nicht fragen, denn meine oberste Regel ist es mich nicht in sein Privatleben einzumischen, wovon er ja sowieso kaum was hat. Zu meiner Freude schüttelt er den Kopf. "Ich habe nichts vor, warum fragst du?"
"Weil du es jetzt hast", sage ich fröhlich und nehme eines der Spiegeleier mit meinen Händen aus der Pfanne raus. Ich platziere sie auf dem Toast, wo ich vorher Ketchup drauf verteilt habe und beiße hinein bevor ich weiter spreche. "Es gibt einen angesagten Club hier in Seoul in den wir gehen könnten. Ich war seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr feiern und du siehst nicht aus als wärst du das überhaupt jemals im Leben gewesen."
"Wie bitte?", fragt er ungläubig über meine letzte Bemerkung, aber ich schüttle lediglich den Kopf und fahre fort. "Wer weiß wann du wieder ein freies Wochenende bekommst, also bevor du es wie ich vor dem Fernseher mit Ryan Gosling verschwendest, lass uns was zusammen unternehmen."
Er hat mir noch gar nicht zugesagt und er sieht nicht einmal glücklich über das ganze aus und doch freue ich mich wie ein kleines Kind, dem seine Eltern gerade versprochen haben sie würden es in den Zoo mitnehmen. Jungkook beäugt mich von oben bis unten, wonach er genau sucht weiß ich nicht, aber am Ende sieht er mich nur weiterhin unschlüssig an.
"Ich weiß nicht so recht."
"Warum nicht?", hake ich nach und nehme ihm gegenüber am Esstisch platz.
"Wenn ich gehe, wird Jackson mitkommen wollen. Er vertraut dir, aber nicht genug um zu glauben du könntest auch draußen auf mich aufpassen. Er wird den ganzen Tag ein Auge auf mich haben, das wird nicht so lustig wie du vielleicht denken magst."
An Jackson habe ich bei der ganzen Sache tatsächlich nicht gedacht. Er ist Jungkooks bester Freund und derjenige, dem sein Wohlbefinden wohl am meisten am Herzen liegt. Er hat stets darauf aufgepasst, dass keine der Persönlichkeiten irgendetwas anstellt, was auf Jungkook zurück zu führen wäre und die Persönlichkeiten haben großen Respekt vor ihm. Wenn er mit kommen will, kann ich ihm das nicht verbieten, aber es gibt etwas anderes, was ich tun kann.
Ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche und halte es mit einem triumphierenden Lächeln hoch. "Lass Jackson meine Sorge sein, ich kenne da etwas, was ihn von dir ablenken wird." Oder viel eher Jemanden. Jemanden, der mir für eine Aktion zu Neujahr noch was schuldig ist und es wird Zeit das Mark diese Schuld begleicht.
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Faces |Vkook|
Fanfiction«Ich habe in meinem Leben viele Menschen getroffen, jedoch war keiner so aussergewöhnlich und vielseitig wie du.» «Das liegt wohl einfach daran, dass ich nicht nur aus Jungkook bestehe, sondern auch aus Jimin, Yoongi, Hoseok, Namjoon und Seokjin.» T...