⊶41⊷

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Jungkook Pov

Obwohl ich seit Stunden wach liege und nichts anderes tue als Taehyungs Gesicht zu betrachten und seinen regelmäßigen Atemzügen zu lauschen während er schläft, bin ich mir sicher, dass diese Nacht die erholsamste wird, die ich seit einer Ewigkeit hatte, selbst wenn ich kein Auge zu bekomme.

Wenn er bei mir ist, kommt mir der Gedanke mit offenen Gardinen zu schlafen gar nicht mehr so schlimm vor, denn so kann das Licht am frühen Morgen sein wunderschönes Gesicht erhellen und sogar die Dunkelheit lässt sich mit ihm besser ertragen. Nur selten wandern meine Gedanken noch zu dem Nachtlicht, ohne das ich bis vor kurzem nicht einmal schlafen konnte, der Rest der Zeit ist mein Kopf gefüllt mit Taehyung.

Ich muss Lächeln als mir wieder klar wird, dass er jetzt mir gehört. Ich weiß, dass man einen Menschen nicht besitzen kann und das möchte ich auch gar nicht, aber wir sind jetzt in einer Beziehung, das denke ich zumindest und alleine dieses Wissen erfüllt mich mit so viel Freude, dass ich das Gefühl habe es könnte nie wieder etwas kommen was sie vertreiben könnte.

Es fühlt sich an als wäre ich zum ersten mal in meinem Leben an einem Punkt angekommen, an dem ich wirklich zufrieden sein kann. Trotz all den schlechten Dingen die gerade passieren und den Problemen, mit denen ich konfrontiert werde, bin ich froh das nicht alleine durchstehen zu müssen. Ich bin sogar wirklich glücklich und das konnte ich lange nicht mehr von mir behaupten.

Ich grinse vor mich hin, schlinge meine Arme um den schlafenden Taehyung und drücke ihm einen Kuss auf die Stirn auf. Gerade als ich die Augen schließe um endlich selber einzuschlafen, fängt mein Kopf an zu brummen. Die Gedanken an die schönen Momente, die ich bisher mit Taehyung hatte und möglicherweise noch haben könnte, werden ersetzt durch plötzlich auftauchende Kopfschmerzen. Sein Gesicht verschwimmt vor meinen Augen und ich muss sie zusammenkneifen um das Gefühl, sie könnten mir jeden Moment aus dem Kopf fallen, verschwinden zu lassen.

"Du hörst mich wieder, nicht wahr?"

Erschrocken reiße ich die Augen wieder auf, als ich die tiefe, aber merkwürdig weiche Stimme eines Mannes direkt neben mir vernehme. Taehyung hat die Augen nach wie vor geschlossen und schläft tief und fest, aber selbst wenn er wach wäre, er kann es nicht gewesen sein. Seine Stimme ist tiefer, weicher und in meinen Ohren melodischer.

Hektisch wandert mein Blick durch den Raum, auf der Suche nach irgendeiner Gefahr oder zumindest einem Eindringling, aber da ist nichts als die vollkommene Dunkelheit, die mich wieder zu verschlingen droht. Ich schlage die Decke beiseite, unter die ich und Taehyung gekrochen sind, aber ich stehe nicht auf. Meine Beine wollen nicht auf mich hören, die Angst lähmt mich.

"Weißt du etwa nicht wer ich bin?" Erneut höre ich sie direkt neben mir, als würde mir jemand direkt ins Ohr flüstern und nur langsam beginne ich zu realisieren, dass zu dieser Stimme keine Person gehört, zumindest keine mit einem eigenen Körper. Sie befindet sich in meinem eigenen Kopf.

"Soll ich dir einen Tipp geben?", fährt er fort und obwohl ich ihn nicht sehen kann, ist das Lächeln in seiner Stimme deutlich herauszuhören. "Der Kerl neben dir hat mir meinen Ring geklaut und ich habe ihn mir zurück geholt. Man kann also auch sagen, dass ich der Grund bin warum ihr beide jetzt hier so glücklich liegt. Na ja, zumindest zum Teil. Der andere Grund wollte von der Brücke springen."

Ich brauche einen Moment um zu verstehen wovon er redet und um ehrlich zu sein verstehe ich die Anspielung auf Yoongi sogar eher als die auf sich selbst. Es wundert mich nicht, dass ich seine Stimme nicht wiedererkannt habe, es ist Jahre her seit ich sie das letzte mal gehört habe und selbst damals hat er nur wenige und wenn dann sehr hasserfüllte Worte mir gegenüber geäußert.

Das ich seine Stimme höre bedeutet nichts gutes und um ehrlich zu sein versetzt mich das sogar in Panik. Was hat sein plötzliches auftauchen in meinem Kopf jetzt zu bedeuten? Jahrelang ignorieren sie mich und meine Existenz, werfen mir vor ich würde sie umbringen wollen und versuchen mich damit zu bestrafen, also kann das auftauchen Hoseoks in meinem Kopf nichts gutes bedeuten. Nicht für mich und Taehyung.

"Was ist?", fragt er wie gerufen. "Hast du etwa Angst?"

Es ist, als könnte dieser Kerl riechen was in mir vorgeht, dabei geht das doch gar nicht. Oder weiß er etwa was ich denke? Unmöglich, ich höre seine Gedanken immerhin auch nicht. Es sind meine eigenen, die in meinem Kopf herumschwirren wie ein Tornado, der nicht mehr verschwinden will.

"Pass gut auf ihn auf, Jungkook", sagt er plötzlich leiser, fast bedrohlich. "Genieß die Zeit mit ihm und das Glück, das ihr noch teilen könnt. Wer weiß, wann es vorbei ist."

Faces |Vkook|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt