17.

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Jo

Am nächsten Morgen hatte ich das Gefühl mein Nacken starb. Dafür lag meine kleine Schönheit auf mir, ihren Kopf an meine Brust gekuschelt und die Arme um meinen Körper geschlungen. Sie schien es wesentlich bequemer zu haben als ich, dafür hatte ich einen Beweis dafür das sie mir vertraute und mich mochte, sonst würde sie nicht so da liegen. So sanft wie möglich wand ich mich aus ihrem Griff und stand auf, entweder wir fuhren ins Krankenhaus, es ging ihr besser, oder wir organisierten jemanden der herkam. Zuerst würde ich ihr aber Pancakes machen damit sie nach dem misslungenen Abend gestern wenigstens einen schönen Morgen bekam...

Mit wem telefonierte sie da? "...jaja, Luky, das bekommen wir schon hin, ist schon in Ordnung...". War das ihr Ernst? Ihr verdammter Ernst? Ich konnte nicht anders und trat so zu ihr, das sie mich nicht bemerkte konnte, nahm ihr das Smartphone aus der Hand, legte auf und nahm das Smartphone mit in die Küche, wo ich es in ein Regal legte, wo Charlie nicht hinkommen würde. Charlie nahm hinter mir Anlauf und wollte mir wohl auf den Rücken springen, ich drehte mich jedoch um und hielt sie grinsend fest, so nicht. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Charlie gemacht.

Diese schlang ihre Beine um meinen Bauch und klammerte sich so an mir fest, während ich sie festhielt, alleine wie sie in meinem Shirt aussah war unglaublich... Charlie jedoch lehnte sich nach vorne so das ihr Mund neben meinem Ohr lag und flüsterte:"Findest du nicht auch, das du mir mein Handy wieder geben solltest? Das ist doch etwas unfair, du hast alle deine Wertgegenstände, und ich musste schon vorsichtig sein, als ich mir meine Geldtsche wieder geholt habe...". Lasst mich sterben.

Ich drehte meinen Kopf so, dass ihr Lippen auf meinen landeten, und sie ließ es zu. Endlich.

Keine zehn Sekunden später, drückte sie sich weg, sprang runter und rannte. Ich war kurzzeitig zu benommen, bis mir auffiel, dass sie mir mein Handy aus der Tasche gezogen hatte. Dieses Biest! Nutze mich hier eiskalt aus. Ich rannte ihr hinterher erwischte sie und schubste sie aufs Sofa wo ich anfing sie zu kitzeln. Charlie kicherte und flehte um erbarmen. Ich hörte kurz auf und fragte:"Was bekomme ich dafür?". Charlie dachte nicht lange nach:"Dein Handy?". Ich schüttelte den Kopf:"Zuz wenig?". "Eine Umarmung?", versuchtet sie es erneut. Wieder schüttelte ich meinen Kopf:"Die kann ich mir auch einfach nehmen, das ist ganz einfach!". Charlie verzog das Gesicht und sagte:"Ein Küsschen?". Ich nickte:"Klingt in Ordnung".

Das böse kleine Wesen grinste böse, drückte sich nach oben und küsste meine Nasenspitze, dann rollte sie sich weg und rannte weiter, wobei ihr das Handy noch auf dem Sofa aus der Hand rutsche. Offenbar hatte sie von gestern keine tiefen Wunden behalten.

Dieses mal, rannte ich ihr nicht mehr hinterher, sollte sie kurz ihre Ruhe genießen...

Als ich mit den Pancakes zu ihr stieß saß sie an ihrem Laptop, eingeloggt in ihr Bankkonto und sah mich wütend an. "Geld? Du hast mir Geld überwiesen?", schrie sie mich an. Ich zuckte die Schultern:"Ja". "Warum?", dieses mal war es ein Vorwurf. "Weil du kaum welches hast, und ich viel zu viel, warum also nicht?", fragte ich sie, war ja die Wahrheit. Sie sah mich jetzt fast schon verletzt an:"Glaubst du etwa, ich kann meine Probleme nicht selbst lösen?". "Natürlich weiß ich das du das kannst, aber warum solltest du das müssen? Duu musst nicht alles alleine schaffen, es ist okay sich helfen zu lassen, und es ist ja nicht so, als hätte ich dir ein Haus gekauft, also mach nicht so ein Theater.", versuchte ich sie zu beruhigen. Charlie riss mir einn Teller aus der Hand, und verschwand dann mit ihrem Laptop in irgendeinem Zimmer, wenig später wurde mir klar das sie den Schlüssel am Türrahmen entdeckt hatte, da ich das typische Geräush hörte, das türen von sich gaben wenn man sie verschloss.

Wieder mal ein toller Start in den Tag. Und das alles nur, wegen ein bisschen Geld...

Ich ließ ihr eine gute Stunde Zeit, dann schloss ich die Türe auf, betrat den Raum und bekam sofort einen bösen Blick. "Bringst du mir mein Handy wieder?", wurde ich angemault. Schnell holte ich es und warf es ihr zu, sie fing es nicht auf, "Was willst du heute machen?", fragte ich sie, möglichst nett. Chsarlies Antwort kam schnell und hart:"Ich treffe mich in ein paar Stunden mit Luke in einem Café, ich muss nur noch eine Busverbindung in die Stadt". Autsch. Ich sah sicher aus wie ein leidender Vollidiot, also genau das, was ich auch war.

Ich fragte Charlie traurig:"Darf ich dich hinbringen?". Sie verdrehte die Augen, nickte dann aber. Wenigstens etwas. Sofort zog ich mich um, Charlie stand nämlich bereits am Auto und wartete, dabei sah sie äußerst genervt aus.

Naja, die Fahrt verlief mehr als schweigend, und kaum stand ich aan der ersten zentral liegenden Ampel, spang Charles auch schon aus dem Auto. Ich suchte mir einen Parkplatz im Zentrum, entweder ich ging jetzt saufen, oder einkaufen. Mehr blieb mir eigentlich nicht übrig. Ich glaube, ich ging besser einkaufen, besoffen wäre ich niemandem eine Hilfe. Als erstes suchte ich ein Lebenssmittelgeschäft, ich hatte in letzter Zeit meistens nur Essen bestellt, das würde sich jetzt wieder ändern. Nachdem ich den Einkauf zum Auto gebracht hatte, schlenderte ich ziellos durch die Stadt, ich hatte nichts zu tun, Charlie hatte vermutlich Spaß und ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte.

Dann sah ich sie, durch die Scheibe eines Restaurants, gegenüber von Lukas sitzen, sie schien über irgendetwas zu verhandeln, keine Ahnung über was. War ja eigentlich auch egal, es würde mir nichts helfen es herauszufinden. Deswegen ging ich einfach weiter, das musste ich mir selbst nicht antun, und setzte mich in einen Park, warum hatte ich meinen Laptop nicht mit? Dann hätte ich jetzt wenigstens etwas zu tun...

Eine dreiviertel Stunde soäter bekam ich eine Nachricht von Charlie: Bist du noch in der Stadt?

Natürlich antwortete ich ihr sofort: Wo soll ich dich abholen? Die Antwort kam schnell: Galaxy, das Lokal in der Innenstadt, aber ich brauche noch gute 15 Min.

Ich sah schnell im Internet nach, damit ich das richtige erwischte. Dann fuhr ich mit dem Auto hin, ich hatte gerade meine gute Laune wiedergefunden. Ich fand einen Parkplatz zwei Häuser neben dem Laden und stieg dann aus, da ich fünf Minuten zu früh dran war lehnte  ich mich an den Wagen, drinnen zu sitzen war einfach unangenehm. Als Charlie dann endlich durch die Türe kam umarmte sie Lukas noch, der ihr etwas ins Ohr flüsterte, worauf hin sie lachte und den Kopf schüttelte. Dann entdeckte sie mich, ließ ihre Mimik wieder neutral werden und wollte einsteigen, was ihr aber nicht so leicht gelang, da ich an der Beifahrer üre lehnte. Sie überlegte ein paar Sekunden, dann zog sie mir den Autoschlüssel aus den Fingern und setzte sich selbst hinters Steuer. SIe warf mir ihre Geldtasche zu und erklärte:"Ich habe einen Führerschein, falls du Angst um dein Auto hast".

Es war ja nicht so, als würde ich ihr nicht vertrauen, aber... Fuhr ich auch immer so schnell?

War sie gerade über eine gelbe Ampel gefahren? Das Tempolimit!Musste sie so knapp dran fahren?

Jetzt musste sie nur noch in die Einfahrt biegen, dann hätten wir überlebt. Wie durch ein Wunder schaffte sie es, dann lachte sie und sagte:"Du kannst die Augen wieder öffnen und den Griff loslassen, du hast es überstanden!".

Endlich...

The Fay Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt