Jo
Ich ließ sie natürlich los, ich war nicht annähernd so voll wie sie dachte, ich hatte nur bemerkt, dass sie sich meinem Grundstück näherte und deswegen einige Flaschen in den Ausguss gekippt, ein wenig nachgeholfen damit man nichts mehr roch und tatatataaaa, ich wurde als unzurechnungsfähiger Besoffener eingestuft. Natürlich wusste ich das Charlie mich verarscht hatte, als sie mir gesagt hatte sie würde hierbleiben, aber dafür hatte ich gerade gesorgt, ich hatte das gesamte Haus abgeschlossen, Charlie würde hier erst mal bleiben.
Als sie sich wieder hinter mir herumschleichen wollte, sprang ich auf, spätestens jetzt wusste sie, das ich ziemlich nüchtern war. "Du bist so ein Arschloch Johannes, so ein Arschloch!", brüllte sie mir entgegen als ich sie lachend an mich drückte, dabei viel ihr meine vollgestopfte Sporttasche aus der Hand. Keine dreißig Sekunden später schluchzte sie, ich hatte nur auf diesen Ausbruch gewartet und führte sie vorsichtig zur Couch, dort zog ich mich an sie, es war mir egal das sie, effektiv wie Mädchen in sowas eben immer waren, versuchte mir mit ihren Fäusten auf lächerliche Art und Weise wehzutun. "Was ist los Charlie? Erzähl es mir.", versuchte ich es. Charlie gab ihren tollen Versuch auf und zog sich höher, sodass sie nur noch ein bisschen kleiner war als ich.
"Du weißt ja gar nicht wie unfair das alles hier ist, du hast so gar keine vorstellung vom Leben außerhalb deiner Villa, weit weg von deiner Bank-Karte, du weißt ja gar nicht wie es anderen geht, während du dich hier fragst ob der Kavier schon eine halbe Stunde zu alt ist, oder ob du ihn noch essen kannst. Du hattest dein Leben lang Unsummen an Geld, aber nicht allen geht es so, deswegen wäre es nett, wenn du das Geld, das du mir andrehen willst, an ein Kinderheim schickst, denn die brauchen es eher als ich!", erklärte sie mir.
Ich nickte, wenn sie das wollte, bekamen alle Kinderheime die ich ausfindig machen konnte Geld. "Und ich will nicht, dass du das machst, damit du dich bei mir einschleimst, sondern weil du weißt das du etwas Gutes tust.", jetzt bekam ich einen vorwurfsvollen Blick. Sie hatte mich total durchschaut, aber dass war okay, ich würde es trotzdem machen. Vielleicht würde sie es ja trotzdem mögen...
Da die Kleine immer noch schluchzte drückte ich sie an mich und streichelte ihren Rücken beruhigend. Sie musste wohl gerade runterkommrn, das war vollkommen in Ordnung, ging doch jedem mal so. "Du bist übrigens immer noch ein Arsch, spielst hier betrunken um mich hier zu behalten, und ich bin auch noch so blöd und lasse es zu, eigentlich sollte ich erst recht gehen!", murmelte sie. Oh Nein! Sie durfte jetzt nicht gehen! Ich drückte sie fester an mich und murmelte genauso wie sie gegen meines, ich natürlich gegen ihr Ohr:"Bitte, bitte nicht. Du kannst mich als lebensunfähigen Idioten nicht alleine hier lassen, du musst mir bei so vielem helfen. Zum Beispiel beim Kavier, ich hab gehört der ist seit 45 Minuten außerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums, du musst mir unbedingt helfen festzustellen ob er noch genießbar ist!". Charlie kicherte, und damit hatte ich mein Ziel auch schon erreicht.
Wir lagen noch mindestens eine Stunde so rum, tauschten idiotische Kommentare aus und lachten, dann fing Charlies Handy an zu klingeln. Zu meiner großen Enttäuschung sprang sie auf und rannte zum Tisch wo sie es abgelegt hatte, als sie den Namen laß, lächelte sie leicht, dann hob sie ab und lehnte sich an den Tisch. Kennt ihr das, wenn ihr allein am Gesichtsausdruck der telefonierenden Person seht, das sie am flirten ist? Grauenhaft!
"Jaja, Mike, jaja.", dann legte sie auf. Am Liebsten hätte ich Charlies Handy genommen und Mike angerufen, damit ich mich auch mal mit ihm unterhalten konnte, aber ich hatte einfach wichtigeres zu tun. Ein Mädchen für mich zu gewinnen zum Beispiel...
Charlie
Ich konnte es aus irgendeinem Grund nicht lassen mich in seiner Nähe wohl zu fühlen, egal wie dämlich es eigentlich war, immerhin war er eine Fee und diese waren dafür bekannt schnell das Interesse zu verlieren und Herzen zu brechen. Und ich war dämlich genug mich zu einer Fee hingezogen zu fühlen. Igitt, das klang schon so kitschig, schrecklich!
Da ich mich auf die andere Seite des Sofas setzte, war Jos Gesichtsausdruck kurz enttäuscht, aber wie üblich nicht lange, denn innerhalb von Sekunden saß er wieder neben mir. Es musste cool sein sich außerhalb der normalen Geschwindigkeiten bewegen zu können...
Auf einmal geschah etwas, das ich in dieser Form noch nie erlebt hatte, seitdem ich Jo kannte, die Glöcke läutete. Genervt verdrehte er die Augen, seufzte, dann ging er aber betont langsam zur Türe, ich folgte ihm, aber nur so weit, dass ich zwar die Türe sah, aber die Person die in der Türe stand mich hoffentlich nicht sehen konnte. Jo öffnete schnell die Türe und schloss sie sofort wieder. Er drehte sich zu mir und sagte:"Rette dich!". Dann öffnete er sie wieder während ich unsicher was ich tun sollte stehen blieb. Aufeinmal schoss ein Mädchen durch Türe, wuschelte Jo im vorbei gehen kurz durch die Haare und sah dann mich. Als sie mich in ihre langen Arme schloss, wusste ich was Jo meinte, als sie den Mund öffnete konnte ich auch seinen Genervtheit nachvollziehen.
"Hiiiii, ich bin Johannes Schwester Daphne, und ich muuuustse dichh uuunbedingt kennenlerne, alle erzählen mir wie nett du bist, du solltest wirklich weg von meinem Bruder, du bist viel zu nett und hübsch für ihn, wie heißt du eigentlich? Behandelt er dich gut? Kocht er, oder ist er wieder nur faul und bestellt? Hast du schon genug von ihm? Wenn du ihn nichht mehr magst kannst du zu mir kommen, ich bin viel cooler als er! Ist er immer noch so spießig? SChleimt er sich ein? War er denn schon mit dir einkaufen? Er ist manchmal so ein Arschloch!", redete sie ununterbrochen in eier viel zu schnellen Geschwindigkeit. Jo nahm sie am Kragen ihres Sweatshirts und zog sie Richtung Haustüre, dort hiel er sie fest und sagte:"Es war schön dich zu sehen Schwesterherz, jetzt wo du da warst, musst du erstmal wieder ein paar Jahre nicht kommen, danke für deinen Besuch, ich und Charlie haben uns gar nicht gefreut dich kennenzulernen, du hast sie nämlich total verstört!".
Damit hatte er unrecht, seine Schwester wirkte eigentlich nett, nur etwas gesprächig eben...
Jo drehte sich zu mir:"Sorry, sie übertreibt es gerne, und sie redet höllisch viel, das ist unerträglich!". Ich lachte, musste ihm aber zustimmen. Ich war nicht ungesprächig, aber das war einfach zu viel!
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The Fay
ParanormalVeröffentlichung: 27.7.2017 #134 am 28.7.2017 #104 am 30.7.2017 #73 am 1.8.2017 #89 am 16.2.2018 #102 am 31.03.2018