Die Quereinsteigerin

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Aufgeregt strich ich mir abermals über meine Schuluniform, schaute, ob auch alles so passte, wie ich es mir vorgestellt habe. Sogar meine Krawatte, die in den Farben vom Haus Gryffindor viel zu eng um meinen Hals lag, richtete ich abermals. Nach einem tiefen Zug Luft, legte ich meine schwitzigen Hände an die Tür zur großen Halle und öffnete diese langsam mit einem viel zu aufsehenerregenden Quitschen der Tür selbst. Ich kniff zugleich meine Augen zu und presste meine Lippen aufeinander, in der Hoffnung, dadurch irgendwie diesen nervtötenden Ton beenden zu können. Das Problem löste sich jedoch, sobald der Spalt groß genug war, um durchschlüpfen zu können. Ich ließ meine Hände vom Holz und betrat den hell erleuchteten Saal, in den schon alle Schüler dieses Jahres zu Abend aßen und sich kräftig miteinander unterhielten. Schließlich gab es viel über die Sommerferien zu erzählen. Doch sobald ich am Eingang der Halle stehen geblieben war, verstummte diese ausgelassen Stimmung. Nur noch wenige trauten sich einen letzten Bissen ihres Essens zu nehmen, bevor auch diejenigen zu Ruhe kamen.

Ich flog mit den Augen über die Masse an Kindern und Jugendlichen und blieb an meinem Tisch hängen. Ich blickte in das Gesicht von Harry Potter, der mich nun durch seine Brille schüchtern anlächelte. Seine Nase blutete, leicht und er versuchte die Blutung zu stoppen. Ich wollte gar nicht wissen, was er getan hatte. Der Arme musste in letzter Zeit so viel durchmachen und niemand stand hinter ihm. Dass der, dessen Namen nicht genannt werden durfte wieder lebte und kurz davor war, wieder seine alte Armee an Todessern auferleben zu lassen, war nun ja klar. Ich fragte mich bloß, warum man Harry nicht von Anfang an geglaubt hatte. Ich zumindest würde nicht aus irgendeiner Laune heraus behaupten, der dunkle Lord wäre wieder in der Welt der Lebenden, aber was konnte man als alleinige Person in der echten Welt schon ausrichten?

Neben Potter saßen noch ein Junge, dessen rote Haare sofort aus der Menge herausstachen und dessen runde, tiefe Augen mich in Verbindung mit einem leicht geöffneten Mund anstarrten und nicht so schnell wieder los lassen würden. Das Mädchen gegenüber den beiden Jungen blickte mich leicht skeptisch, leicht vorsichtig an, ohne jedoch ihren nachdenklich Blick zu verstecken, der mir sofort verriet, dass sich unter diesen braunen Locken ein genaues Bild über mich gemacht wurde. Ich verurteilte sie deswegen jedoch gar nicht. Ich wäre sicher nicht anders gewesen in Zeiten, in denen man jedes neue Gesicht sorgfältig studieren musste, um sich sicher zu sein, dass es nicht gefährlich werden könnte.

"Begrüßt mit mir eure neue Mitschülerin Cadence Bloomfield, die ihre letzten zwei Jahre hier in Hogwarts verbringen möchte, nachdem sie ihre ersten 5 Jahre in privater Obhut ihres Elternhauses genossen hat. Sie wird diese beiden Schuljahre im Hause Gryffindor verbringen. Wir freuen uns alle, Sie hier zu haben, Miss Bloomfield." Auf Dumbeldore's Ansprache folgte tosender Applause und von meiner Seite aus ein erleichtertes Lächeln.

Direkt machte ich mich auf zu meinem Tisch, an dem ich von überaus freundlichen Stimmen vereinzelt abermals begrüßt wurde. Manche reichten mir sogar die Hand, die ich, überrascht von dieser Offenheit und Freundlichkeit, annahm und kurz schüttelte. Die nächste Hand war die von einem Mädchen, ebenfalls mit roten Haaren.

"Hi, mein Name ist Ginny Weasley und das sind Hermine Granger, Harry Potter und mein Bruder Ron Weasley." Sie schaute neben sich in die mir schon bekannten Gesichter, die mir alle schweigend ebenfalls die Hand reichten. Die Hand von Ron war zum Glück genauso schwitzig wie meine, was ihn mir schon sympathischer machte.

"Hallo zusammen, nett euch alle kennenzulernen. Ich bin froh, dass das alles so gut gelaufen ist. Ich habe gedacht, es wird schwieriger." Mit einem frohen Lachen, zog ich alle mit mir, bis auf Hermine, die sofort wieder in ihr Buch versank und etwas von ihrer Suppe schlürfte. Dieses Mädchen könnte sicherlich interessant werden.

Nach dem großen Begrüßungskomitee setzte ich mich neben Ron und einen Jungen mit brauner Haut, der sich mir als Dean Thomas vorgestellt hat. Auch er war mir sehr sympathisch herübergekommen.

Secret SlytherinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt