Secret Slytherin

Die geheime Unterhaltung

Über eine weitere Woche war nun seit dem Tag im Krankenflügel vergangen, es war Mitte September und Hermines Geburtstag. Auch sie wurde nun endlich 17, den ich schon vor zwei Monaten feiern durfte. Unbeschwert und wie immer perfekt durchgeplant von meinen Eltern. Es hatte sich neben einer immer inniger werdenden Beziehung zu Cormac nicht viel verändert. Die Schüler hatten nur meinen Zusammenbruch mitbekommen, was jedoch keine heißen und angeregten Diskussionen entfacht hatte, da es für die meisten wahrscheinlich zu „einfach" gewesen war. Wenn die wüssten. Der Sommer vollbrachte sein letztes Werk für dieses Jahr und schickte uns mit viel Sonne und recht angenehmen Temperaturen in den Herbst hinein, der sicherlich nicht schlechter werden würde. Unterdessen hatte ich meine ersten beiden Prüfungen in Geschichte der Zauberei und Verteidigung gegen die dunklen Künste mit Bravour bestanden. Selbst ich war etwas überrascht, da ich mehr mit anderen Dingen beschäftigt war, als dem Lernen. Meinen Rosenkavalier, wie ihn mein halber Freundeskreis nannte, konnte ich jedoch immer noch nicht ausfindig machen. Es wurde viel getuschelt und herumfantasiert, aber keines der Ideen, die angesprochen wurden, klangen realistisch. Ich müsste wohl einfach noch warten müssen.

Heute war ich früher aufgestanden als sonst. Es war Freitag und neben den ursprünglichen 7 Uhr früh, war es heute 5 Uhr. Ich konnte die ganze Nacht lang kaum schlafen, denn ich wusste, was Harry, Ron und Ginny vor hatten. Sie wollten den gesamten Gryffindor Gemeinschaftsraum schmücken und dazu noch einen Kuchen backen. Es würde ein langwieriger und stressiger Morgen werden, aber für Hermine tat ich das sehr gerne. Wir beide hatten uns nach meinem ersten Vorfall mit dem Brandmal dann doch ziemlich schnell angefreundet, weil sie mir in erster Linie helfen wollte, aber daraus wurden dann oft lange Nächte gefüllt mit dem Besprechen von sonst noch so komplizierten Themen. Besonders die Sache mit Cormac interessierte sie brennend. Nicht, weil sie jedes kleinste Detail über uns wissen wollte, sondern eher, um über ihn zu lästern. Die Muggelstämmige mochte ihn nicht besonders und das ließ sie mich auch spüren, doch ich konnte darüber nur lachen. Ich fand es süß von ihr, dass sie so um mich besorgt war, aber ich musste das mit Cormac selbst herausfinden. Wir hatten uns schließlich noch nicht einmal geküsst. Es waren immer nur diese nichtssagenden Wangenküsse, die er mir gab. Meistens hatte ich keine Chance bekommen, diese zu erwidern. Es war einfach so kompliziert mit Jungs. Wenn ich Hermine jedoch immer nach einer Flamme fragte, lenkte sie schnell vom Thema ab. Entweder war es ihr peinlich, dass sie sich in niemanden verguckt hatte oder sie wollte es vor allen verbergen.

Nachdem ich mich schnell und so leise wie möglich fertig gemacht hatte, ging ich hinunter in den Gemeinschaftsraum, in dem schon Ginny und Harry standen und darüber diskutierten, welche Girlande in welche Ecke kommen sollte. Jeder der beiden war von seiner Meinung überzeugt und es sah einfach zu komisch aus, wie Ginny dem jungen Zauberer immer wieder die Dekoration aus den Händen riss, ihm eine geeignetere Stelle vorschlug und dieser jedoch immer wieder den Kopf genervt  schüttelte. Sie bemerkten kaum, dass ich hinter sie gekommen war und zuckten beide zusammen, als ich in die Hände klatschte, um auf mich aufmerksam zu machen. Immer noch spürte ich mein Brandmal stechen, wenn ich auch nur die Hände hob.

"Morgen, Leute. Können wir uns nicht auf irgendeine Stelle einigen? Wir haben schließlich nur noch eineinhalb Stunden und in denen muss zudem auch noch ein Kuchen gebacken werden." Ich begrüßte die beiden Streithähne mit einer kurzen Umarmung.

"Genau da kommst du ins Spiel, Cadence. Wir haben gedacht, dass du vielleicht den Kuchen backen könntest? Ginny und ich sind in sowas recht unbegabt, von Ron ganz abgesehen, aber wir haben uns schonmal das Rezept für Hermines Lieblingskuchen herausgesucht. Es ist ein Kuchen aus der Muggelwelt, aber er dürfte nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, das bekommst du sicherlich hin." Harry krampte einen kleinen, weißen Zettel aus seiner Gesäßtasche und reicht ihn mir hin. Auf diesem waren die verschiedenen Zutaten für das Gebäck zu finden. Es sollte anscheinend ein Karottenkuchen werden, ich kannte einige Muggelkuchen durch Arbeitskollegen meiner Eltern, die sich im Ministerium mit Muggeln auseinandersetzten. So auch diesen.