Hi. :)
Selbes Spiel wie bei Penthouse: Da ich kommenden Dienstag in London bin, kommt dann kein neues Kapitel. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen. Lasst mir etwas Liebe da, wenn ich das nächste Mal wieder mal ein Jahr älter poste. Have fun! <3
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Chapter 8: Do I Know Him?
Seit er wieder hier in L. A. war, war es die erste Nacht gewesen, die Harry in seinem eigenen Bett verbracht hatte. Überraschenderweise hatte er sogar sehr gut geschlafen. Noch hielt er seine Augen geschlossen, lag unter der weißen Bettdecke und streckte sich leicht. In Gedanken war es bereits abends, sodass er Louis sehen konnte. Müde wie Harry noch war, lächelte er leicht verschlafen, drehte sich auf die rechte Seite. Dabei stellte er sich vor, wie Louis wohl auf seinem Skateboard aussah, wenn er diese Rampen runterjagte und währenddessen ein lockeres weißes Tanktop trug. Seine Gedanken kreisten weiter, Harry rollte sich wieder auf den Rücken, als er unbewusst daran dachte, wie es wäre, wenn Louis ihn küssen würde. Wie seine Lippen sich erst sanft auf seinen bewegen würden und dann immer fordernder wurden, bis er seine Zunge an seiner fühlen würde. Einfach so, gab Harry ein kleines Seufzen von sich, fuhr sich selbst mit der Hand über seinen nackten Oberschenkel, stellte sich vor, es wäre Louis, der ihn so berühren würde. Seit einer Ewigkeit regten sich wieder solche Gefühle in ihm, er hatte bereits ganz vergessen, wie es sich anfühlte. Beinahe hatte er geglaubt, er wäre gar nicht mehr in der Lage, so etwas zu empfinden. Aber er genoss jede Sekunde. Ihm wurde immer wärmer unter seiner Decke, weswegen er diese, weiterhin ohne seine Augen zu öffnen, da er sonst diese Szenerie in seinem Kopf zerstören würde, immer weiter runter schob, bis sie nur noch einen Teil seiner Beine bedeckte. Die Hand, die seinen Oberschenkel streichelte, erreichte gerade seine Hüfte, er fühlte den Stoff seiner Boxershorts unter seinen Fingern. Als er ihren Rand erreichte, fuhr er erst nur mit den Fingerspitzen unter ihren Stoff, wodurch sich die Hitze in ihm weiter ausbreitete. In seinen Gedanken drückte Louis ihn gegen eine Wand, biss seinen Hals hinunter und fuhr ihm unter sein T-Shirt, streichelte die Haut seines Oberkörpers, was Harry mit seiner freien Hand in der Realität ebenfalls tat. Sein Atem war inzwischen schon ganz schwer und stockend, in seinem Becken baute sich ein intensives Kribbeln auf. Er konnte sich nicht länger unterdrücken, mit seiner Hand vollständig in seine Boxershorts zu gleiten. Allmählich begann er, sich selbst zu streicheln, gab ein wohliges Seufzen von sich und legte seinen Kopf weiter in den Nacken. Gott, wenn Louis ihn so anfassen würde... Wenn er diese Stellen küssen würde und Harry dabei das leichte Kratzen seiner Bartstoppeln auf seiner empfindlichen Haut spüren würde. Kaum dachte er daran, bewegte sich seine Hand auch schon kräftiger. Harry musste die Luft anhalten und sich auf die Unterlippe beißen, um kein zu lautes Geräusch von sich zu geben. Wenn seine Mutter etwas mitbekam... Doch diese kurze Angst verschwand wahnsinnig schnell wieder. Dafür fühlte es sich viel zu gut an, es riss ihn richtig mit. So sehr, dass er im nächsten Moment nun doch aufstöhnte. Er hob seine Hüfte an und schob sich irgendwie die Boxershorts weiter die Beine hinunter, warf sein Gesicht ins Kissen gedrückt von links nach rechts. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Ihm war absolut nicht bewusst gewesen, dass er es vermisst hatte. In seiner Hitze rollte Harry sich auf den Bauch, vergrub sein Gesicht nun endgültig in seinem Kissen und unter seinen Haaren, bewegte seine Hand noch einmal schneller und härter, rieb seine Hüfte dabei zusätzlich an seinem Laken, weil er noch mehr wollte, nein, weil er es brauchte. Mit der anderen Hand versuchte er sich vergeblich abzustützen und ins Bettlaken zu krallen, damit es ihn nicht allzu sehr wegriss. „Oh Gott..." Er stöhnte laut in den weißen seidenen Stoff des Kissens, fühlte wie sich sein Orgasmus in ihm aufbaute. Die Kraft in seinen Beinen ließ langsam nach, seine Oberschenkel zitterten und zuckten unter der Sensation in seinem Körper richtig.
Doch genau in diesem Moment, als er glaubte, diese Hitze würde ihn verschlingen, klopfte es plötzlich an seiner Zimmertür. Erschrocken brach Harry sofort ab, riss sekundenschnell seine Bettdecke hoch und legte sich, so schnell es ihm möglich war, wieder seitlich, tat so, als würde er schlafen und durch das Klopfen aufwachen, wofür er eindeutig viel zu hektisch atmete. Nur langsam baute sich die Erregung in ihm ab. Da schwang die Tür auch schon auf und die mexikanische Haushälterin seiner Mutter erschien in ihr. „Guten Morgen, Mr. Styles." begrüßte sie ihn mit einem starken Akzent. „Ich wollte Ihr Zimmer reinigen und Ihre Mutter hat nach Ihnen gefragt. Sie möchte mit Ihnen frühstücken." Immer noch musste Harry nach Luft ringen. Wollte sie darauf hinaus, dass er jetzt aufstehen sollte? Das ging nicht, solange sie da stand. Seine Boxershorts hing irgendwo zwischen seinen Knien. „Sagen... Sie ihr, dass ich gleich komme." Schön wär's. „Dann können Sie auch das Zimmer putzen, Mrs. Ramirez." - „In Ordnung." Sie nickte und wandte ihm bereits den Rücken zu. „Und Mr. Styles..." Verwirrt hob er seine Augenbrauen. Streng sah sie ihn noch einmal an. „Der Allmächtige sieht alles." sagte sie dann noch, bevor sie die Tür hinter sich schloss. Blamiert stöhnte Harry auf und knallte sich eines der kleineren Kissen in seinem Bett in sein hochrotes Gesicht.
Nach einer eiskalten Dusche und dem Überwurf von einer schwarzen Skinny-Jeans mit einem weißen Hemd und ein paar silbernen Ketten ging Harry runter auf die Terrasse in der Nähe des Pools, wo seine Mutter ihn bereits unter einem riesigen weißen Sonnenschirm durch ihre Sonnenbrille hindurch anstrahlte, beendete gerade ein Telefonat auf ihrem iPhone. Vor ihr breitete sich ein riesiger Tisch mit den verschiedensten Arten von Obst, Gemüse und einigen Backwaren aus. „Hast du gut geschlafen, Schatz?" fragte sie ihn fröhlich. Harry nickte, weggetreten wie er immer noch war, nur. Innerlich war er irgendwie immer noch erhitz, aber unter Dusche hatte sich bemüht wieder runterzukommen und dazu zwang er sich auch weiterhin. Wie sollte er sich denn heute Abend normal mit Louis treffen, wenn er solche Gefühle in ihm weckte? Warum musste er nur so hormongesteuert sein? Kaum traf er wieder auf einen Jungen, der ebenfalls schwul war, musste er sich direkt Sex mit ihm vorstellen. Hatte er denn nichts dazu gelernt? Still setzte er sich zu seiner Mutter an den Tisch, die sofort begann: „Ich habe gerade schon rumtelefoniert und ein super Stylisten für das Shooting organisiert." Anne wirkte glücklich. „Dann könnte es eigentlich schon nächste Woche losgehen, wenn wir eine Location hätten..." - „Warum muss bei dir eigentlich alles so schnell gehen?" fragte Harry seufzend und sichtete erst einmal das ganze Essen, das seine Mutter zum Frühstück hatte auffahren lassen. Vorsichtig nahm er sich nur eine Erdbeere von dem Obstteller. „Weil wir in einer schnelllebigen Zeit leben, Schatz. Darum." lächelte sie nur zurück. In Gedanken war Harry wieder bei Louis, während er in seine Erdbeere biss. Wieder dachte er an ihn auf einem Skateboard. Wieso fand er diese Vorstellung nur so sexy? „Ich möchte das Ganze ungern in einem Studio machen. Eine Kulisse draußen wäre schon sehr viel interessanter..." überlegte Anne laut. „Hast du vielleicht eine Idee? Ich meine, wieso solltest du kein Mitspracherecht haben?" Damit holte sie Harry erst wieder in die Gegenwart und Louis verschwand zunächst. Was genau hatte sie gesagt? „Ähm..." machte er nur, starrte sie überfragt an. „Du bist doch immerhin das Gesicht, also... Sollte es dir schon gefallen, wo wir die Fotos machen." - „Frag das lieber Charline." sagte Harry lediglich. „Wenn sie wegen mir irgendwo shooten muss, wo sie es nicht mag, rasiert sie mir im Schlaf die Haare ab." - „Das ist doch Unsinn." lachte Anne, schüttelte den Kopf. Nicht wirklich, konnte Harry nur denken und überlegte, ob er sich vielleicht noch eine zusätzliche Alarmanlage in sein Zimmer einbauen sollte. Allerdings hatte er durch seine ganzen Gedanken an Louis sogar wirklich einen Einfall, wo das Fotoshooting stattfinden könnte. Den würde seine Mutter nur nie durchgehen lassen. „Vielleicht wüsste ich sogar wirklich etwas, ja." setzte er nachdenklich an, schenkte sich dabei Kaffee ein. Hoffentlich konnte er danach endlich klar denken. Interessiert leuchteten Annes Augen selbst hinter der Sonnenbrille auf. „Erzähl!" - „Also..." Wie formulierte er das am besten? „Du willst doch nach wie vor klassisch aber moderner sein... Vielleicht ist ein Skatepark dafür eine geeignete Kulisse. Der Stilbruch wäre zumindest sehr passend." meinte Harry, fand seine eigene Idee danach allerdings auch gleich wieder dämlich. „Ich weiß, Charline passt da optisch nicht rein. Die Idee ist Blödsinn." warf er also gleich hinterher. Jedoch schien seine Mutter gar nicht so abgeneigt, wie er es erwartet hatte. „Nein, nein..." machte sie kopfschüttelnd. „Das ist gar nicht so schlecht, Harry. Das kann sogar funktionieren." Überrascht wie er war, verschluckte er sich beinahe an seinem Kaffee. „Tatsächlich?" - „Ich glaube, das ist genau der frische Wind, den mein Label braucht. Du und Charline vor der Kulisse eines solchen Skateparks, am besten noch voll gesprüht mit Graffitis... Das kann wahnsinnig gut wirken. Eben wegen des Stilbruchs." Anne schien die Bilder schon vor sich zu haben. „Aber... Charline wird nicht begeistert sein. Sie verspricht sich von ihrem ersten Auftritt als Model sicher etwas Anderes. Ein Schloss oder einen Pool... Keine Ahnung." wollte Harry seiner Mutter reinreden. „Harry, mach dich nicht runter. Du hast dich, wenn es um sie ging, immer zurückgestellt. Ich möchte, dass du dich bei diesem Shooting wohlfühlst. Ich kann mich schon glücklich schätzen, dass du es überhaupt machst. Deswegen muss sie ihr riesiges Ego mal zurückschrauben. Außerdem bin immer noch ich die Designerin. Was ich sage, wird auch gemacht." konterte diese allerdings nur. „Das wird großartig." Wirklich? Wenn Harry an dieses Shooting und alles Folgende dachte, wurde ihm flau im Magen, als habe er eine Art Vorahnung. Aber vielleicht würde es auch gar nicht so schlimm werden. Zumindest wollte er sich das einreden.
Während Louis noch ein paar Skateboards wieder richtig positionierte, machte sich Liam daran, den Werbeaufsteller von draußen reinzuholen. „Pause!" rief er dabei vergnügt, verstaute den unhandlichen Aufsteller im hinteren Bereich des Ladens. „Lass uns was essen gehen." - „Gute Idee, ich sterbe vor Hunger." ächzte Louis, als er sich aufrichtete und schaute sich zum wiederholten Male in Liams Skaterladen um. Er war wirklich winzig, dennoch hatte er heute das Gefühl gehabt, er würde ganz gut laufen. Die Wände waren hölzern und von oben bis unten mit Skateboards behangen. Zusätzlich verkaufte Liam auch Zubehör und Mode. Louis hatte sich verkneifen müssen, sich ein paar Caps aufzusetzen. Im Hintergrund lief relativ leise die ganze Zeit über Rap oder R'n'B, was aus Liams Handy in Kombination mit einem Lautsprecher hallte. „Geil. Worauf hast du Bock?" fragte dieser seinen neuen Angestellten grinsend. Heute hatte Louis erst festgestellt, wie tätowiert Liam eigentlich war, da er nur ein loses Tanktop trug. Er selbst hatte nicht ein Tattoo, hatte aber immer darüber nachgedacht... „Irgendwas Fettiges." - „Da wären wir uns schon mal einig. Um die Ecke ist ein Diner. Wie wär's mit einem richtig amerikanischen Burger?" schlug er weiter vor, worauf Louis' Augen anfingen zu leuchten. „Klingt super." - „Dann los." Liam tanzte in ein paar lockeren Bewegungen zu seinem Handy hinter dem Verkaufstresen, sang dabei bei dem Song von The Weeknd mit und schaltete die Musik schließlich aus. Währenddessen griff sich Louis schon sein Skateboard, warf es draußen auf den Boden und platzierte bereits einen Fuß auf dem Board. Schnell hatte Liam den Shop abgeschlossen und sich ebenfalls auf seinem Board platziert. Gemeinsam bretterten sie die Straße hinunter, Louis folgte Liam nach, da er den Weg noch nicht kannte. Zum bestimmt hundertsten Mal heute dachte er an bevorstehenden Abend und daran, dass er dann Harry wiedersehen würde. Immer wieder war ihm der Gedanke gekommen, er konnte ihn einfach nicht ablegen. Gerne würde er ihm irgendwie näher kommen, aber er hatte keine Ahnung wie. Er wusste ja nicht mal, wie man flirtete. Hatte Harry ihm wirklich Zeichen gesendet, so wie Lottie es gesagt hatte? Und warum hatte er sie dann nicht gesehen? Verdammt. Das war viel zu kompliziert...
Nach einer etwas über einer halben Stunde war Louis bereits übel, aber dennoch stopfte er die restlichen Pommes noch weiter in sich hinein. Allein bei dem Anblick der Pommes musste Louis an Harry denken und daran, wie sehr dieser sich über sie gefreut hatte. Das war doch nicht normal. „Was geht heute Abend bei dir so?" fragte Liam ihn auf einmal. „Wir können noch etwas üben gehen. Gestern hab ich es nicht mehr geschafft und ich kann dir ein paar Kumpels vorstellen." - „Sorry, ich bin schon verabredet." antwortete Louis seufzend. „Vielleicht ja morgen." Aber Liam war nur am Grinsen und schien den letzten Teil komplett auszublenden. „Verabredet, hm? Hast du schon eine Süße hier geklärt? Das ging schnell." - „Nein, das ist kein Date." antwortete Louis zögernd. Jedes Mal, wenn er einer neuen Person davon erzählen wollte, wurde er wieder nervös. Es wurde besser, ja. Aber dennoch blieb diese Unsicherheit immer ein Stück. Der Wunsch sich nicht mehr zu verstecken, überwog allerdings. „Aber... es gibt da schon jemanden, den ich sehr mag." - „Super! Ist sie hübsch?" fragte Liam weiter, winkte dann aber ab. „Was frage ich? Sie ist sicher voll die Bombe." - „Liam... ähm, die Person, die ich mag, ist kein Mädchen..." fuhr Louis fort, merkte, dass er rot wurde. Gerade hatte Liam in seinen Burger gebissen. Fragend und kauend schaute er Louis an. „Hm... Bin ich es?" - „Was? Nein!" hob Louis die Hände. „Warum nicht?" fragte Liam beleidigt. „Was hab ich falsch gemacht? Bin ich dir zu fett? Verdammt. Ich wusste, ich hab zugenommen." Er spaßte offensichtlich, weswegen Louis lachen musste. „Alles gut. Du bist nur einfach nicht mein Typ." erwiderte er. „Frechheit..." schüttelte Liam den Kopf. „Aber du triffst dich heute Abend mit ihm, ja?" Louis deutete ein Nicken an. „Na dann, ran da." - „Das ist nicht so leicht..." - „Wieso? Ist er hetero?" Irgendwie war Louis noch immer verwirrt, weil Liam es so unfassbar locker aufnahm. Damit hatte er nicht gerechnet. „Nein, das nicht... Aber ich... trau mich nicht, irgendwas zu machen. Er kommt aus einem reichen Umfeld und ist einfach generell nicht meine Liga." versuchte Louis zu erklären. „Ich bin eine 23-jährige Jungfrau. Was sollte er schon mit mir wollen?" - „Als wenn das das Wichtigste wäre." rollte Liam mit den Augen. „Er wird schon seine Gründe haben, warum er sich mit dir treffen will." - „Ja, er braucht einfach einen Freund. Er ist sehr einsam." Allerdings blieb Liam bei seiner Meinung, verschränkte die Arme. „Hör zu, ich hab keine Ahnung, wie das so bei Kerlen läuft. Aber du musst erst mal vorsichtig abchecken, ob er auf dich steht... Aktuell weißt du ja gar nichts. Vielleicht... weiß nicht, nimm einfach mal seine Hand oder so. Such etwas Körperkontakt aber nicht zu auffällig und zu aufdringlich." Gab er ihm gerade ernsthaft Tipps? „Oder... mach ihm ein Kompliment. Was findest du denn attraktiv an ihm? Sag ihm das. Vorausgesetzt es ist nicht der Arsch. Geiler Arsch ist kein Kompliment. Die Erfahrung hab ich auch schon machen müssen." Da seufzte er. „Grüße an den betrunkenen Liam." Wieder lachte Louis, meinte dann aber ernst: „Ich mag seine Augen.... und seine Haare... und sein Lächeln und..." - „Ist okay. Die Nachricht ist angekommen. Du bist hin und weg." scherzte Liam. „Aber damit kannst du doch arbeiten." - „Aber... ich trau mich einfach nicht. Vorletzte Nacht da waren wir zusammen betrunken, da ging es halbwegs. Nüchtern seh ich da aber keine Chance..." - „Scheiß drauf, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Du hast doch Eier, das merk ich dir an. Deswegen musst du deinen Mut zusammennehmen. Sonst krallt ihn sich jemand anders. Willst du das?" Liam hatte recht. Harry selbst hatte gesagt, dass sein Ex ihn zurückwollte... Der Gedanke, dass dieser Typ ihn doch irgendwie überzeugen konnte, war für Louis unerträglich und brachte sein Herz richtiggehend zum Rasen. „Natürlich nicht." knurrte er mit wütendem Unterton. „Angeblich baggert sein Ex neuerdings wieder an ihm rum... und nach dem, was ich weiß, hat der ihn mehr als schlecht behandelt." - „Siehst du? Dann kannst du ihm beweisen, wie es richtig funktioniert." war Liam überzeugt. „Louis, ich merk dir an, dass du halt richtig krass verliebt in ihn bist, kein Scheiß. Allein, dass du dir so viele Gedanken machst, wie du es ihm zeigen könntest, beweist doch schon, dass er dir voll wichtig ist. Das ist süß, man. Ohne schwul wirken zu wollen, das ist süß." - „Keine Sorge, ich stelle deine Männlichkeit nicht in Frage." kicherte Louis. „Angreifen!" sagte Liam nur und hob die Faust. „Wenn du morgen zur Arbeit kommst und du hast nicht wenigstens seine Hand gehalten, bist du gekündigt." - „Das geht nicht. Ich kenne ihn gerade einmal seit 2 Tagen und ich hab mich auch wegen ihm erst geoutet und ich hatte noch nie solche Gefühle für jemanden... Das ist alles noch so... frisch und neu... So weit bin ich noch nicht." redete Louis dagegen an. „Hör auf, dir einzureden, warum irgendwas nicht geht. Du sagst selbst, dass er erfahrener ist als du und sein Ex schon wieder auf der Lauer liegt. Deswegen musst du erst recht in die Offensive gehen und ihm zeigen, wie verrückt du nach ihm bist. Das bist du, das merk ich." Inzwischen war Liam schon richtig genervt. Seine Stimme wurde dramatisch und er hob gestikulierend den Arm. „Schau ihm tief in seine schönen Augen und sag: „Dein Ex weiß nicht, was er verpasst, Baby." und dann streichelst du über seine Wange. Du lässt ein paar Sekunden verstreichen und wenn er dann noch nicht schmilzt, sagst du noch: „Deine Augen leuchten so hell wie die Sterne am Nachthimmel..." Dann küsst du ihn." Wieder eine gestikulierende Bewegung. „Einfach so. Boom!" - „Du bist doch auf Drogen und auf keinen guten." knurrte Louis beleidigt. „Nein, ich verarsche dich einfach nur." lachte Liam und boxte ihm schadenfroh gegen die Schulter. „Im Ernst: Du magst ihn sehr und ich glaube, dass du ihn für dich gewinnen kannst. Du bist ein klasse Typ. Du musst nur aus dir herausgehen und dich trauen. Im besten Fall gewinnst du ihn für dich." - „Und im schlimmsten vergraule ich ihn." Damit hob Liam ergebend die Hände. „Alles klar, ich kündige dich morgen." Ohne darauf einzugehen, zog Louis einfach sein iPhone raus und warf einen Blick auf das Display. Tatsächlich hatte er sogar eine Nachricht von Harry. „Ich bin gegen 7 am Pier. Ist das okay für dich?" Sofort begann Louis zu lächeln. Das war in weniger als 4 Stunden. „Oho." machte Liam grinsend, während Louis „Natürlich, ich werde da sein" an Harry zurückschickte. „Lass mich raten... Die ist von deinem Angebeteten?" Unsicher und schon wieder rot werdend nickte Louis ihm zu. So oft war er früher nie rot geworden. Was zur Hölle war los mit ihm? „Alter, du bist echt heftig verknallt." lachte sein neuer Kumpel nur. „Offensichtlich..." nickte Louis zustimmend. „Und ich kann dir nicht einmal erklären, wieso genau..." - „So etwas ist auch nicht logisch." sprach Liam ihm zu. „Aber ich glaube, dein Liebster mag dich auch. Keine Ahnung. Ist so ein Gefühl." Natürlich wäre es schön, würde er recht haben. Aber Louis konnte sich nicht einmal vorstellen, wie es wäre wirklich mit Harry zusammen zu sein, ihn zu küssen und seine Hand zu halten... oder sogar mit ihm zu schlafen. Gott, er musste wundervoll beim Sex aussehen und sich noch wundervoller anhören. „Okay, woran denkst du?" fragte Liam skeptisch, der Louis' Blick wohl ganz richtig las. „Das ist bestimmt nicht jugendfrei." - „Also..." Mehr sagte Louis nicht. Er konnte es nicht mal leugnen. So grinste er Liam einfach vielsagend an. Darauf gab dieser nur ein ätzendes Geräusch von sich.
Wieder in Liams Shop begutachtete Louis wieder die Caps, die neben dem Schaufenster an der Wand aufgereiht waren. Besonders gut gefiel ihm ein weinrotes mit dem Vans-Logo. Er zog es aus dem Regal und probierte es einfach auf. In dem Spiegel daneben begutachtete er sich kritisch, zupfte sich noch ein paar Haarsträhnen in die Stirn. „Steht dir." meinte Liam, der gerade ein paar Kisten mit neuen Waren ausräumte. „Findest du?" Noch bemusterte Louis sich noch, aber er fühlte sich wirklich wohl mit diesem Cap. Es passte zu ihm. Irgendwie fühlte er sich immer wohler in seiner eigenen Haut. Er hatte sich nie sonderlich attraktiv gefunden, zwar hatte er sein Aussehen nie gehasst, aber besonders selbstbewusst war er auch nicht gewesen. Jedoch änderte sich das langsam, glaubte Louis. Ausgerechnet hier in Los Angeles. „Ich möchte es kaufen. Was willst du dafür?" - „Passt schon." grinste Liam lediglich. „Sieh es als Willkommensgeschenk." - „Das kann ich doch nicht annehmen." widersprach Louis. „Damit machst du doch Verlust." - „Ich zieh's dir vom Gehalt ab." scherzte Liam darauf. „Nimm es einfach an. Du siehst gut aus mit dem Cap und das musst du heute Abend. Ich wette, deinem Liebsten verschlägt es den Atem. Mach aber das Preisschild vorher ab."
Gegen Abend starrte Harry, kurz bevor er Richtung Santa Monica Pier aufbrechen wollte, unsicher vorm Spiegel seines Badezimmers. Er hatte sich nicht weiter umgezogen, aber fummelte nervös an seinen Haaren herum. Tief seufzend zog er danach an seinen Ketten, richtete sie etwas und wusste nicht mal, wieso er so unzufrieden mit seinem Aussehen und so verdammt nervös war. „Besser kriege ich es nicht hin..." murmelte er zu sich selbst. Eigentlich freute er sich doch, Louis wiederzusehen. Aber gerade war er einfach nur aufgeregt. Vielleicht weil seine Gefühle für ihn sehr schnell stärker und damit unglaublich beängstigend geworden waren. Er wollte nicht wieder verletzt und allein gelassen werden. Diese Angst überschattete die Glücksgefühle, die er normalerweise fühlen müsste. Er hatte doch nur einen Freund gewollt und er musste gleich wieder übertreiben. Vielleicht weil er sich so sehr wünschte, dass jemand zu ihm „Ich liebe dich" sagen würde, was, außer Andrew vor 2 Tagen, noch nie jemand getan hatte. Wahrscheinlich lag es an diesem dämlichen Wunsch, dass er so viele dumme und falsche Dinge getan hatte, dass er so geendet war. Nein! Er wollte nicht wieder so in Selbstmitleid versinken. Inzwischen war Harry genervt von sich selbst.
„Ich bin erst mal weg!" rief Harry durch die Villa, als er unten ankam. Doch er erhielt keine Antwort. „Mom?!" Wahrscheinlich war sie gar nicht mehr da, sondern war wieder zu irgendwelchen Meetings aufgebrochen. Nachdenklich verließ er die Villa, ohne noch mal nach ihr zu rufen. Dafür kannte er diese Situation schon gut genug. Schnell hatte er auch das Grundstück generell hinter sich gelassen, das Tor war ihm von einem Angestellten geöffnet worden. Zwar musste er eine Weile zum Santa Monica Pier laufen, aber es war ein so schöner Sonnenuntergang und vielleicht würde es seinen Verstand etwas klären. Außerdem bereitete es Harry immer regelrechte Kopfschmerzen hier in Los Angeles oder durch Hollywood Auto zu fahren. Wahrscheinlich war er zu Fuß sogar schneller. Gerade einmal wenige Meter war er gelaufen, da überholte ihn auch schon ein altbekannter Bentley, der auch sofort langsamer wurde. Verwundert blieb Harry stehen und starrte zu dem herunterfahrenden Fenster an der Fahrerseite rüber. Seine kurze Überraschung verwandelte sich aber auch direkt in absolute Wut. „Stalkst du mich jetzt auch noch?" fragte er Andrew, welcher sich etwas aus dem Fenster raus beugte, sauer. „Mach dich nicht lächerlich, Harry." entgegnete dieser seufzend, rieb sich die Stirn wegen der leicht hysterischen Reaktion seines Ex-Freundes. „Du weißt, dass ich hier lang fahren muss, wenn ich zur Firma will..." - „Um diese Uhrzeit?" - „Ich habe nie Feierabend. Das weißt du doch auch..." Dennoch verschränkte Harry die Arme, ging aber einfach weiter. Stimmt. Selbst wenn sie verabredet gewesen waren, hatte er sich manchmal wieder in Richtung des Gebäudes seiner Firma verabschiedet und Harry hatte allein in Andrews Villa gehockt. Das hatte er ihm aber nie angekreidet. Er war nun mal Geschäftsführer. Im Schritttempo fuhr Andrew neben Harry her. Warum zur Hölle tat er das? „Dennoch wollte ich mit dir reden... wegen vorgestern." - „Was gibt es denn da noch zu reden? Charline hat ihre Drohung nicht wahr gemacht. Besser hätte es doch für dich gar nicht laufen können." konterte Harry auf diese Aussage trocken. „Und hör auf, so neben mir herzufahren. Das wirkt so, als würdest du mich nicht nur stalken sondern auch mich entführen wollen." - „Hat dir jemand die Schokolade in die Sonne gelegt oder wieso bist du so zickig?" fragte Andrew säuerlich zurück, dachte nicht daran, schneller neben Harry zu fahren. „Ich möchte normal mit dir reden, nicht mehr und nicht weniger. Gestern habe ich dir wirklich unrecht getan und das weiß ich auch. Es war nur der Schock darüber, dass du mit Charline über uns geredet hast." - „Du hat mir Vorwürfe gemacht und gesagt, ich hätte einfach meine Klappe halten sollen." schoss Harry zurück. Er war wahnsinnig stolz auf sich, ihn anzusehen und ihn nicht mehr zu vermissen, nicht innerlich mit sich zu hadern, ob er doch zu ihm zurückkehren sollte. Denn tatsächlich hatte Harry darüber nachgedacht, ja. Aber inzwischen fehlte er ihm einfach nicht mehr. Und er wusste nicht mal, wann genau das passiert war. Vor wenigen Tagen hatte er noch in seinem Auto gehockt und wegen ihm geheult. „Wo willst du hin? Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du allein durch die Stadt läufst. Ich kann dich fahren." schlug Andrew vor. „Dann können wir auch besser reden." - „Ähm... Nein?" machte Harry zynisch zurück und hob ablehnend die Hand. „Ich rede nicht mit dir! Außerdem habe ich ein Date. Wie wirkt das denn, wenn ich da mit meinem Ex aufschlage?" Natürlich war es kein Date, das war Harry klar. Andrew aber nicht. Der von Harry gewünschte Effekt traf auch sofort ein. Sein Ex-Freund war schockiert. Fast hätte er auf die Bremse getreten. „Bitte was?!" - „Ein Date. Ich treffe jemanden." antwortete Harry trocken und musste sich richtig ein schadenfrohes Grinsen verkneifen. „In der Öffentlichkeit, wo uns jeder sieht." - „Die Spitze hättest du dir sparen können." knurrte Andrew zurück, zögerte kurz. „Wer ist es?" fragte er dann, klang sogar streng und fast... ja, bedrohlich dabei. „Kenn ich ihn?" - „Du kennst ihn nicht und selbst wenn, es ist vorbei mit uns. Dementsprechend geht dich das auch gar nichts an. Ich kann treffen wen, wo, wann und wie oft ich will." machte Harry ihm daraufhin sachlich klar. Er dachte nicht daran, ihm auch nur eine Information über Louis zu geben. „Ich mache mir einfach nur Sorgen um dich. Meinst du, er meint es ernst mit dir? Nach dem, was du... na ja, gemacht hast." gab Andrew zu bedenken. „Ich habe gar nichts gemacht." Warum fing er jetzt bitte mit diesem Thema an? Eigentlich müsste er sich doch denken können, dass er nicht darüber reden wollte. Seit einem Jahr kämpfte er damit, es zu verdrängen, Außerdem wusste Louis ja scheinbar gar nichts davon. Ja, Harry müsste es ihm eigentlich sagen... Aber sie waren doch einfach nur befreundet und es war angenehm, dass er eben nichts davon wusste und ihn deswegen nicht behandelte, als wäre er absolut ekelhaft. „Ich dachte, wir hätten vielleicht noch eine Chance..." - „Nein Andrew, hatten wir nicht..." Das meinte er todernst. Endlich konnte er es nicht nur sagen, sondern auch wirklich denken. Sein Blick an seinen Ex-Freund war eindeutig, weswegen dieser sich wirklich eine weitere emotionalere Reaktion verkneifen musste. Als Harry seine Augen wieder auf den Gehweg vor sich richtete, kamen ihm einige Freundinnen seiner Mutter aus der Nachbarschaft entgegen. Er kannte, ehrlich gesagt, nicht einmal ihre Namen, er kannte sie nur flüchtig von irgendwelchen Partys seiner Mutter. Dennoch würden diese mit Dior behangenen Luxusdamen gleich anfangen, ihn mit allen möglichen unnötigen Geschichten zu überschütten. „Harry!" rief die eine sogleich, worauf auch die anderen direkt verzückte Geräusche von sich gaben. „Annes hübscher Sohn ist wieder da." Auch das noch. Er wollte doch einfach nur Louis sehen... „Vielleicht solltest du besser fahren." sagte er noch zu Andrew. „Sonst wirst du noch öffentlich mit mir in Verbindung gebracht." Dazu sagte dieser schon gar nichts mehr. Sichtlich getroffen trat er, noch während Harry sprach, einfach aufs Gas und fuhr in normalen Tempo weiter, gerade als die vier Frauen im Alter seiner Mutter bei ihm ankamen und durcheinander begannen, ihn voll zuquatschen. Nachdenklich schaute er Andrews Bentley noch nach, wie er an der nächsten Kreuzung abbog und hinter einer Reihe aus Palmen verschwand. Schnell fälschte er ein Lächeln und wandte sich den Freundinnen seiner Mutter zu, die natürlich viel zu höflich waren, nach seinem Aussetzer zu fragen und nur über sich selbst redeten.
„Warum ist er noch nicht da?" fragte Louis sich, der vor bereits 10 Minuten bei dem riesigen, beleuchteten Tor des Santa Monica Piers angekommen war. Dort drängten sich Menschenmengen über Menschenmengen aneinander vorbei. Überall waren Restaurants und Cafés verteilt. Am Ende des Piers konnte Louis so etwas wie einen Freizeitpark erkennen, zumindest sah er ein Riesenrad und eine Achterbahn vor dem Sonnenuntergang. Aber wieso war Harry nicht da? Musste er sich Sorgen machen? Oder war er versetzt worden? Louis hatte geglaubt, Harry würde sich auch auf ihn freuen...Und jetzt stand er hier allein. Innerlich bekam er wirklich Panik. Vielleicht hatte sein Ex ihn bereits zurück gewonnen... „Das tut mir so leid!" Aber da erklang auf einmal Harrys tiefe Stimme. Gott sei Dank. Erleichtert durchatmend drehte sich Louis zu ihm um, musste sofort lächeln, als er Harry sah. „Ich bin aufgehalten worden... Die Freundinnen von meiner Mutter mussten ja unbedingt mit mir reden..." - „Das ist schon okay. Jetzt bist du ja da." erwiderte Louis nur. Wow, er war so attraktiv... Das hatte Harry von Anfang an gedacht, aber heute war er noch heißer und seine schönen blauen Augen strahlten noch mehr. Sein leichter Bart kam etwas mehr heraus. Außerdem trug er ein Cap, was ihm super stand. Sein sportlicher Stil war so ganz anders, als alles, was er so aus seiner Welt kannte. Andrew hatte quasi in Anzügen von Armani und Boss gelebt. Zwar hatte Zayn einen lässigeren Stil, aber auch seine Kleidung war ausschließlich von Designern. Harry selbst war ja auch nicht anders... Aber er liebte dieses Lässige an Louis. Moment, was?! Nein, er meinte damit nur seinen Kleidungsstil. „Hast du deinen Kater überwunden?" fragte Harry, damit er ihn nicht nur bewundernd anstarrte. „Ja, zum Glück." lachte Louis darauf. „Das war die Hölle..." - „Wem sagst du das?" Harry musste ebenfalls lachen. Auch Louis musste sich zusammenreißen, damit er ganz normal mit ihm sprach und ihn nicht sprachlos ansah. Bildete er sich das ein oder wurde er wirklich jeden Tag, den er ihn sah, schöner? Hier in diesem Sonnenuntergang sah er einfach makellos aus. „Mal was ganz anderes..." fing Louis dennoch an. „Du wolltest mir etwas von L. A. zeigen, okay. Und dann entscheidest du dich ausgerechnet für diese Touristenhölle? Ich hätte mehr von dir erwartet..." Harry konterte jedoch sofort. „Na ja, Touristenhölle hin oder her. Der Santa Monica Pier ist eine der größten Sehenswürdigkeiten hier in L. A. und seinen ganzen anderen Stadtteilen und das nicht nur wegen des Pacific Parks." Er zeigte auf das Riesenrad am Horizont. „Hier endet auch die weltberühmte Route 66." - „Echt?" Das hatte Louis nicht gewusst und Harry grinste zufrieden. „Komm, ich zeig dir das entsprechende Schild." - „Gern... Ähm, stört es dich, wenn ich skate?" Louis tippte mit dem Fuß auf das Board am Boden. „Ich möchte es nicht schleppen und ich fahre auch langsam neben dir her." Unwillkürlich dachte Harry an seinen Morgen... und ihm wurde wieder heiß. Gleich würde er Louis wirklich auf seinem Skateboard sehen. „Kein Problem." sagte er möglichst unbeeindruckt, woraufhin sich Louis auch schon in Position brachte. Als sie sich in Bewegung setzten, wurde Harrys Vorstellung real. Zwar rollte er nur langsam neben ihm her. Dennoch war es für Harry ein Anblick, der unfassbar sexy war. Doch es war nicht nur seine Optik, es war der unkomplizierte Umgang mit ihm und er mochte Louis' leicht zynische Art, konnte aber spüren, dass er sensibler und herzlicher war, als er sich zeigen wollte. Er hatte sich sehr um Harry gekümmert und gesorgt... Er fühlte sich sehr wohl bei Louis, genoss die Nähe zu ihm und am liebsten wäre er ihm jetzt noch näher.
Dieser Ort war abartig überfüllt mit Menschen, keine Frage. Trotzdem fühlte Louis, der nun wirklich keine Menschenmassen mochte, sich sehr wohl. Größtenteils natürlich wegen seiner hübschen Begleitung. Aber auch, weil er aufs Meer und den Strand direkt neben dem Pier blicken konnte. Seit er hier wohnte, war Los Angeles das erste Mal schön. Nach ihrer Besichtigung des Schildes, welches das Ende der Route 66 kennzeichnete, und etwas Smalltalk über die Stadt und die ganzen Touristen fanden sie sich irgendwann mit einem Eis am Gelände des Piers wieder. Gleich würde es dunkel werden, die Sonne war nur noch zu einem Drittel zu erkennen. Immer wieder hatte Louis bemerkt, wie oft Harry eigentlich angestarrt wurde, viele Leute hatten hinter vorgehaltener Hand über ihn geredet und getuschelt, andere hatten ihn ganz selbstverständlich mit offen stehenden Mündern angegafft. Am liebsten hätte Louis etwas gesagt und ihn irgendwie beschützt, aber Harry schien das gar nicht mehr zu registrieren. „Ich hätte bedenken müssen, dass ich für Aufsehen sorge." murmelte er auf einmal. „Das tut mir leid." Also doch. „Dafür kannst du doch nichts." wehrte Louis ab. Nachdenklich drehte Harry die restliche Waffel mit dem Soft Eis in seinen Fingern. „Doch, eigentlich schon." Aber Louis schüttelte den Kopf. Eben weil er nicht alles wusste. Wie konnte es denn sein, dass er davon so gar nichts mitbekommen hatte? Jeder sonst wusste es doch. „Das muss nervig für dich sein... Vielleicht sollten wir gehen." Mit einem Mal fühlte Harry sich richtig schlecht, wusste aber gar nicht so wirklich, woher dieses Gefühl plötzlich kam. Diese Blicke mussten Louis doch stören... und mit ihm würde es überall so sein.
„Ach, sollen sie glotzen..." meinte er aber nur, worauf Harry überrascht aussah. „Seit gestern... ist alles so viel leichter für mich. Mir kann keiner etwas." Da lächelte Harry etwas, zum Glück. „Sei nicht so niedergeschlagen. Ich hab dir vieles zu verdanken. Mom und Lottie wissen jetzt auch Bescheid..." - „Und lass mich raten, sie haben offen und verständnisvoll reagiert." fiel Harry ihm bewusst ins Wort und Louis nickte glücklich. „Alle beide.... Es ist... immer noch unglaublich." - „Ihr seid eine so tolle Familie..." schüttelte Harry den Kopf, konnte den traurigen Unterton nicht verbergen. „Deine Mutter hat gleich einen so lieben Eindruck gemacht..." - „Sie hat auch ihre Fehler, aber das ist normal. Sie ist schon klasse, stimmt." musste Louis einfach zugeben. „Tut mir leid, dass du unter deiner Mutter so leiden musst..." hing er noch hinterher, um Harry etwas zu trösten. „Leiden." Da musste er lachen. „Das ist etwas übertrieben, findest du nicht?" - „Finde ich nicht. Nicht, nach dem, was du erzählt hast." gab Louis entschieden zurück, aß den schmelzenden letzten Rest seines Eis auf. Kurz schwieg Harry dazu, blickte einfach aufs Meer hinaus, der immer stärker werdende Wind zerrte an seinen Locken. Wieder so ein Moment, in dem er einfach wunderschön aussah.... „Wir hatten gestern ein ziemlich intensives Gespräch." fing Harry schließlich an. „Es ging um ihr ganzes Verhalten mir gegenüber. Na ja... Jedenfalls werde ich jetzt doch für sie modeln...." - „Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?" konnte Louis nur kritisch nachfragen und Harry schüttelte den Kopf. „Nein, nicht wirklich. Aber es bedeutet meiner Mutter viel. Deswegen werde ich es durchziehen." - „Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass deine Mutter mit diesem Gespräch vielleicht genau das erreichen wollte?" Louis konnte nicht anders als skeptisch gegenüber dieser Frau zu sein. Wer sein Kind in der Vergangenheit so behandelt hatte... „Doch, schon..." Traurig nickte Harry daraufhin. „Aber... ich weiß nicht, was ich sonst machen soll..." - „Ich würde mir einfach wünschen, dass du immer so glücklich sein kannst wie vorletzte Nacht." sagte Louis unbewusst und erschrak richtig über den sanften Klang in seiner Stimme. Aber Harry lächelte einfach glücklich und musste sich zusammenreißen, Louis nicht um den Hals zu fallen. Er machte es ihm wirklich schwer, nicht noch stärkere Gefühle für ihn zu entwickeln. Vorsichtig rutschte er ein wenig näher an Louis heran, schaute auf ihre Hände, die jetzt dicht nebeneinander auf dem Gelände lagen. Auch Louis selbst kam nicht umhin, dieses Bild zu bemerken. Wieder dachte er an Liams Worte. Bis morgen sollte er zumindest Harrys Hand gehalten haben. Aber das wirkte utopisch. Nie würde er sich trauen, sie zu nehmen oder sonst irgendwas gegenüber Harry zu unternehmen, damit sie sich vielleicht näher kamen. Doch da schaute er wieder hoch und blickte direkt in sein Gesicht. Es war unmöglich für ihn, zu erahnen, was genau Harry dachte, aber er hörte nicht auf ihn anzusehen. Irgendwie war dieser Blickkontakt zwischen ihnen anders und irgendwie glaubte Louis auch, dass Harry ihm immer näher kam, auch wenn er etwas unbeholfen dabei wirkte. Ihre Gesichter waren sich näher denn je. Hatte er wirklich das vor, was Louis dachte? Nein, er musste sich täuschen.
Wieder kam Wind auf, der Harry von hinten wieder in die Haare griff und sie nach vorn in sein Gesicht warfen. Er gab ein erschrockenes Geräusch von sich, da er nichts mehr sehen konnte. Louis dagegen musste einfach amüsiert lachen, da er so unbeholfen und... niedlich aussah. Mit einer vorsichtigen Handbewegung streichelte er ihm die Haarsträhnen aus dem Gesicht. Als er dabei in Harrys Augen sah, fror seine Handfläche nahezu auf dessen Wange ein. Er hielt sein Gesicht in seiner Hand und war einfach nicht in der Lage, seine Hand wegzuziehen. Aber Harry sagte auch nichts, er fing einfach an zu lächeln, das Grün seiner Augen leuchtete richtig. Störte es ihn denn gar nicht? „Ich..." Was? Jetzt hatte Louis diesen Satz begonnen und wusste gar nicht, was er denn sagen wollte. Wurde Harry gerade rot? Was zur Hölle passierte hier? Der Wind wurde um sie herum immer stärker und er begriff es gar nicht, da hatte er unter Louis' neues Cap gegriffen und es von seinem Kopf gerissen. Viel zu schnell wehte es den Pier hinunter. Bevor Louis überhaupt richtig reagieren konnte, hatte Harry sich von ihm losgerissen und rannte los, um dem wegwehenden Cap zu folgen. Er kämpfte sich richtig durch die Menschenmengen, fiel in seiner Hektik sogar fast hin. Auch Louis folgte ihm mit seinem Board unter den Arm geklemmt, aber nur, weil er Harry nicht aus den Augen verlieren wollte. „Harry!" rief er auch schon seinen Namen. Fast hatte er ihn eingeholt, da schaffte es Harry auch gerade, Louis' Cap einzufangen. Bevor dieser zum Stehen kam, drehte sich Harry auch schon zu ihm um, sodass Louis fast in ihn hineinlief. „Ich hab es!" verkündete er glücklich und hob das Cap ein wenig hoch. „Das hättest du nicht machen müssen!" wehrte Louis ab, aber seine Begleitung strahlte ihn kopfschüttelnd an. „Doch, das musste ich." Mit diesen Worten setzte er ihm sein fast verloren gegangenes Cap wieder auf den Kopf und richtete es etwas, weswegen Louis sich zusammenreißen musste, nicht zu erröten. „Es steht dir zu gut." lächelte Harry ihn anschließend an. Über dieses Kompliment war Louis fast schon zu erschrocken, um richtig zu reagieren. „W-Wirklich?" Betrunken hatte er darauf entspannter reagiert. „Ich hab es neu... Ich war mir nicht sicher..." - „Doch, es sieht super an dir aus." Vielleicht ging Harry mit dem nachfolgenden Satz wieder zu weit, aber es kümmerte ihn nicht, immerhin hätte er ihn gerade beinahe geküsst. Lange würde es nicht mehr gutgehen, bis seine Gefühle komplett durchdrehten. „Ich bin mir sicher, alles sieht super an dir aus." - „Ähm... danke..." Was sollte Louis denn darauf sagen? Der Junge, der ihm seit Tagen nicht aus dem Kopf ging, in den er scheinbar ernsthaft verliebt war, sagte so etwas zu ihm und er... Er verkackte es, anders konnte man es nicht sagen. Natürlich glaubte Harry, er hätte jetzt eine Grenze überschritten... Verdammt. „Es ist schon fast dunkel... Vielleicht sollten wir gehen." murmelte er unsicher und Louis wusste, dass er Harry gerade quasi abgewiesen hatte. Diesen Flirtversuch hatte sogar er eindeutig mitbekommen und er hatte es einfach nicht geschafft, diesen Ball zurückzuspielen. Selbstverständlich wollte Harry nun nur noch weg. Die Kraft wich aus Louis' Körper, vor Enttäuschung über sich selbst. Dadurch rutschte ihm sein Skateboard unter dem Arm weg und knallte auf den Holzboden des Piers. Erschrocken zuckte Harry erst, meinte dann aber: „Mach es nicht kaputt..." - „Ach quatsch, das hält schon etwas aus." entgegnete Louis, bemühte sich, dabei locker und entspannt zu klingen und positionierte seinen Fuß auf dem Skateboard. „Willst... du es mal versuchen?" Irgendwie musste er die Stimmung wieder kippen. „W-Wie?" machte Harry geschockt. „Skateboard fahren, du!" grinste Louis über seine süße, verunsicherte Reaktion. Vielleicht war das der beste, besser gesagt, einzige Weg ihm näher zu kommen. „Ich weiß nicht... Ich stand doch noch nie auf seinem Teil..." wehrte Harry ehrfürchtig ab, aber Louis blieb eisern. „Ich passe auch auf, dass dir nichts passiert." Diese Worte wollte er möglichst sanft klingen lassen... und es funktionierte. Zumindest hüpfte Harrys Herz wegen diesem Satz von Louis einmal. „Okay... gut." Zufrieden trat Louis einen Schritt von seinem Skateboard zurück, führte eine bedeutende Geste mit der Hand aus. Sichtlich nervös machte Harry daraufhin einen Schritt auf das Board. Oh Gott, das war viel wackeliger als er es sich vorgestellt hatte... „Es ist schon sehr alt und abgenutzt..." Louis schien seine Gedanken gelesen zu haben. „Ein gutes Neues wäre viel zu teuer, na ja..." Damit nahm er all seinen Mut zusammen und legte seine Hand auf Harrys Rücken, um ihm Halt zu geben. „Nimm etwas Schwung." Zwar deutete Harry ein Nicken an, war aber wahnsinnig unsicher, als er mit seinem anderen Fuß gegen den Boden trat, um wie aufgetragen, Schwung aufzubauen. Das Board bewegte sich unerwartet schnell vorwärts, Harry dachte, dafür hatte er nicht fest genug getreten. Vor Schreck griff er unbewusst nach Louis' Hand, der mit Harry mitgegangen war. „Lass mich bloß nicht los." trug dieser Louis auf, der bei dem Anblick von ihren verschlungenen Händen Herzrasen bekam. Er hielt seine Hand. Allein damit hätte er nie gerechnet. Egal, unter welchen Umständen. Harrys Hand war größer als seine, aber unbeschreiblich weich. Wieso war denn alles so perfekt an ihm? „Ich denk nicht dran..." erwiderte er und drückte Harrys Hand etwas in seiner. So rollte er vorsichtig durch Louis gesichert über den Pier, wurde dabei sogar immer schneller und sicherer. Louis bekam schon Probleme mitzuhalten, aber er dachte nicht daran, von Harry abzulassen. Auch Harry selbst wollte das nicht. Aber das Gefühl, das er durch diese schnelle Fortbewegung auf dem Board bekam, war ebenfalls unbeschreiblich. Er fühlte sich richtig frei. Glücklich hielt er Louis' Hand noch fester, hoffentlich ließ er ihn einfach nie wieder los. Wenn er bei ihm war, war er wirklich... er selbst. Keiner erwartete von ihm irgendwas zu sein. Doch dieses berauschende Gefühl fand ein jähes Ende, als er eine Unebenheit auf dem Holzboden nicht bemerkte und geradewegs über das kleine Loch hinüber fuhr. Er machte einen Satz nach vorn, verlor das Gleichgewicht auf dem Board. Aber bevor er fallen konnte, hatte Louis ihn schon festgehalten. Harry stolperte unbeholfen von dem Board runter, rang nach Luft und starrte Louis erschrocken an. „Alles gut, nichts passiert." beruhigte der ihn lachend, ließ seine Hand nicht los. „Das war doch gar kein schlechter Anfang." - „Du machst dich über mich lustig." schmollte Harry. „Ich sah sicher lächerlich aus." - „Etwas." antwortete Louis. Aber süß, dachte er sich anschließend. „Bei dir sieht das so... locker aus." seufzte Harry nur. Und sexy, sagte auch er nicht ganz die Wahrheit. „Weil ich das seit über 10 Jahren mache. Das ist... Routine." zuckte Louis entspannt mit den Schultern. Hinterfragte Harry gar nicht, dass er seine Hand immer noch nicht losgelassen hatte? Er musste sich lösen, unbedingt. Doch es ging nicht. Jetzt musste er unwillkürlich daran denken, dass er morgen wirklich zu Liam sagen konnte, dass er seine Hand gehalten hatte. Aber... das musste jetzt wirklich enden. Langsam wollte er seine Finger aus Harrys ziehen, doch dieser griff sie direkt, hielt sie fest. Es war wie ein Reflex. Harry war erschrocken über sich selbst. „Willst... du nicht, dass ich sie loslasse?" Auch diese Frage floss einfach so aus Louis raus. Als Antwort schüttelte Harry den Kopf. „Es sei denn... Es stört dich." - „Nein..." erwiderte Louis ebenso unsicher. „Ich... halte sie gern." Wieder lächelte Harry dieses Lächeln, bei dem er so schüchtern und unschuldig wirkte. Das war mehr, als er sich erhofft hatte...
Harry hatte nicht mehr die Willenskraft, seine Gefühle für Louis zu unterbinden. Am liebsten würde er ihn küssen, so wie er es eben schon fast versucht hatte... Aber der Mut war weg. So genoss er einfach nur das Gefühl von seiner Hand in Louis'. „Soll... ich dich nach Hause bringen?" fragte dieser ihn leise. „Es ist schon... spät." Nein, eigentlich nicht. Das würde bedeuten, dass sie sich jetzt trennen würden. „In Ordnung." sagte Harry trotzdem. Mit einem Tritt auf den hinteren Teil des Skateboards, klappte dieses hoch und Louis fing es entspannt auf. Ohne sich zu lösen, gingen sie weiter. Hielt... er gerade wirklich Händchen mit Harry? Das war so surreal, es kam gar nicht bei Louis an. Dass hin und wieder die Leute ihnen Blicke zu warfen, auch wenn es wirklich nicht viele waren, kümmerte Louis gar nicht. Er war in diesem Moment zu glücklich darüber, dass er Harrys Hand halten durfte. Am liebsten würde er brüllen: „Ja, schaut doch! Ich bin verliebt in einen Jungen und er erwidert meine Gefühle. Er will, dass ich seine Hand halte!" So albern und kitschig das auch war. So viel Glück war ihm einfach fremd.
Bei dem Anblick von dem Anwesen, in dem Harry lebte, wurde Louis allerdings sofort wieder unsicher. Was war das für ein... von Palmen umringter Palast? Und überhaupt, diese Gegend. Das war das erste Mal, dass er in einem dieser Villenviertel von L. A. war. „Wir sind da..." verkündete Harry flüsternd. Wieder fragte Louis sich, warum er sich jemals mit ihm abgeben sollte. „Es... war ein schöner Abend." - „Finde ich auch..." Darauf lächelte Harry etwas, wirkte aber irgendwie niedergeschlagen. Widerwillig löste er seine Hand aus Louis', machte einen Schritt auf das Tor des Grundstücks zu. „Wann sehen wir uns wieder?" fragte Louis sofort. Bitte möglichst schnell... Überlegend schaute Harry hoch in den Nachthimmel, der immer mehr mit Wolken zu zog. „Wann du möchtest..." antwortete er dann. „Wieder morgen nach meinem Feierabend?" War er zu forsch? Sollte er vielleicht etwas weitere Abstände wählen? „Morgen schon?" scherzte Harry grinsend. „Du bist aber anhänglich..." - „Wir haben immerhin beide nicht viele Freunde zur Auswahl." schoss Louis sarkastisch zurück „Auch wahr..." Sie lachten beide. „Dann... bis Morgen." Mit diesen Worten drehte Harry sich wieder dem Tor zu. Das wollte er nicht... Er wollte sich jetzt nicht von Louis trennen. „Bis Morgen." hörte er dessen Stimme sagen und wie er sich wohl von ihm entfernte. Seit wann war Harry bitte so unsicher? Normalerweise flirtete er wie verrückt, wenn ihm jemand gefiel und verhielt sich generell ganz anders. Also, was sollte das? Er drehte sich noch mal um. Louis war schon gegangen. Aber Harry stand wie erfroren vor dem Eingang der Villa seiner Mutter.
Am liebsten hätte Louis ihn zum Abschied geküsst. Aber er war schon wieder viel zu unsicher gewesen... Es war Wahnsinn zu glauben, dass er ihn auch nur ansatzweise auf Dauer für sich begeistern könnte. Harry nicht nur viel zu schön für ihn, sondern auch noch viel zu erfahren und viel zu reich. Das tat weh, verdammt weh... Er hatte sich scheinbar schon viel zu sehr in Harry verliebt. Gedankenverloren versuchte er den Weg raus aus diesem ekelhaft schicken Villenviertel zu finden, damit er endlich nach Hause konnte und seinen Kopf gegen die Wand hauen konnte, weil er so ein verdammter Idiot war und Harry einfach nichts bieten konnte. Doch der Weg war noch so weit... Gerade wollte er sein Skateboard auf den Boden werfen, damit er schneller vorwärts kam, da hörte er plötzlich schnelle Schritte hinter sich. Kurz bekam er es wirklich mit der Angst zu tun, weswegen er sofort herumfuhr. Jedoch... war es einfach nur Harry, der atemlos bei ihm ankam, weil er scheinbar gerannt war. War er ihm gefolgt? „Harry, was... machst du denn hier?" fragte Louis fast schon geschockt klingend, konnte seinen Augen kaum trauen. „Tut mir leid, wenn das gruselig wirkt..." stammelte er, machte eine kurze Pause. „Aber... ich möchte... mit zu dir." Harry klang beinahe flehend. Seine Augen schimmerten. „Ich... fühle mich so viel wohler bei dir..." Darauf wusste Louis mal wieder nicht, was er sagen sollte. Er war ihm wirklich gefolgt. Das war unglaublich. „Darf ich bei dir schlafen?" fragte Harry ihn nervös. „Natürlich." antwortete Louis geradewegs. Seine Mutter hatte gesagt, er solle ihn sich schnappen. Da würde sie sicher kein Problem damit haben. Selbst wenn... Es war ihm egal. „Ich hab doch gesagt, dass du immer zu mir kommen kannst." - „Danke." Als Harry wieder ein kleines Lächeln andeutete, streckte Louis die Hand nach ihm aus, die Harry auch direkt nahm. Dieses schöne vertraute Gefühl kehrte zurück und sie gingen zusammen weiter. Vielleicht hatte Louis es doch nicht verkackt.
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Lost Angeles (Larry Stylinson)
FanfictionWenn in der Stadt der Engel zwei Welten kollidieren, bleibt nichts unverändert. Louis kämpft mit seinen Empfindungen, Harry mit seinem ganzen Leben. Vielleicht können sie nur gemeinsam einen Weg finden.