I Just Can't Let You Go

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Yo Leute, what's good? Ich hoffe, ich habe euch zumindest ein wenig gefehlt?

Mich hatte neben einer überlangen Uni-Woche (Ich hatte gestern eine Vorlesung... an einem Samstag, yo.) auch eine mittelschwere Schreibblockade im Griff, die sich langsam aber wieder auflöst, hoffe ich zumindest. Aber ich finde, es ist ein sehr interessantes Kapitel geworden. Wir haben einen Flashback, die ich persönlich sehr gerne schreibe, sowie einige Hinweise auf das, was noch auf uns zukommt. :)

Ich hoffe, es gefällt euch. Lasst mir was da und fühlt euch wie immer geherzt. <3

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Chapter 20: I Just Can't Let You Go

Gerade als Harry etwas Zimt auf die Schaumkrone des von ihm zubereiteten Cappuccinos streute, beruhigte sich der Regenschauer wieder. Trotz der Größe des Cafés hatte er den ganzen Vormittag über reichlich zu tun gehabt, die sechs kleinen Tische waren im Wechsel immer alle besetzt gewesen. Erst jetzt wurde es zum ersten Mal richtig ruhig. Kurz schaute er aus dem Fenster und rüber zu dem Hyde Park, bevor er sich flüchtig das dunkelgrüne Tuch, welches er sich zum Bändigen seiner immer länger werdenden Haare um den Kopf gewickelt hatte, richtete und den Cappuccino mit einer Servierte und einem Keks auf einem Tablett platzierte. Bestellt hatte ihn ein Mann in mittlerem Alter, vielleicht war er Mitte 40, der allein in einen Trenchcoat gehüllt direkt an einem der Fenster saß. Allerdings hatte Harrys Kollegin die Bestellung aufgenommen, die daraufhin ins Lager gemusst hatte. Schnell hatte Harry das Tablett zu ihm rüber getragen, legte ein gekünsteltes Lächeln auf. Das Beste an diesem Job war, dass er kaum Zeit hatte, in Selbstmitleid zu versinken und durch das falsche Lächeln lächelte er wenigstens überhaupt. Dass er kaum Zeit hatte, auf Gemmas Nachrichten zu antworten, gefiel dieser natürlich gar nicht. Noch immer hatte sie viel zu viel Angst um ihn, was sich ständigen Kontrollanrufen und Nachrichten äußerte. Dementsprechend anstrengend war es auch, mit ihr zusammenzuleben.

Seit zwei Monaten lebten sie jetzt in London, seit einem Monat arbeitete er hier in diesem winzigen Café. Den ersten hatte er sich wie in einer anderen Welt gefühlt, er war so weit weg von allem, was er kannte. London war ebenso riesig wie L. A. und dennoch war es irgendwie anders. Langsam fing er aber an, sich einzuleben. Er fühlte sich beinahe mehr Zuhause als in Los Angeles, vielleicht weil er seine Wurzeln ja auch eigentlich hier hatte. Alles an dieser Stadt hatte seinen ganz eigenen Charme und alles war so stilvoll... Eigentlich hatte er gedacht, sein Leben wäre vorüber, er dachte, es würde in dieser Badewanne enden und jetzt war er hier, in einer ganz anderen Welt und tatsächlich fasste er langsam wieder neuen Lebensmut. Einen weiteren Selbstmordversuch hatte er nicht mehr unternommen und irgendwie bereute er es, in erster Linie, weil er Gemma scheinbar absolut traumatisiert hatte. Harry hatte entschieden, allein wegen ihr dieser Welt noch eine Chance zu geben. Dennoch starrte er, wenn er an seine Zukunft dachte, in ein schwarzes Loch. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, ein paar Kurse an einer Uni hier in London zu besuchen. Aber wozu denn? Als ob irgendein Unternehmen Harry Styles, der dafür bekannt war, nicht nur das Geld seiner Mutter zu verfeiern, sondern auch schwule Sex Tapes zu drehen, einstellen würde... und selbstständig machen? Wer würde denn bei seinem Image mit ihm arbeiten wollen? Vielleicht blieb er einfach hier.

Erst jetzt sah er, dass der fremde Mann mit bereits leicht ergrauten, gelockten Strähnen eine Art Akte auf dem Tisch aufgeschlagen hatte und sich scheinbar ein paar verschiedene Berichte durchlas. Harry meinte so etwas wie Röntgenbilder zwischen den einzelnen beschriebenen Zetteln zu erkennen. War er Arzt? „Bitteschön." sagte Harry zu ihm, während er ihm den Cappuccino hinstellte. „Danke..." murmelte der Gast schlicht, er war wohl zu sehr in Gedanken. Auf dem einen Schreiben konnte Harry den Schriftzug des „London Bridge Hospitals" lesen, einer sehr guten, teuren Privatklinik. „Möchten Sie vielleicht auch etwas essen, Sir?" fragte er weiter, da er wahrscheinlich einen langen und schweren Arbeitstag vor sich hatte. „Nein, danke..." Erst bei diesen Worten blickte er auf und nahm dadurch Harry erst wirklich war. Sein Blick wurde nahezu geschockt, als er ihn erkannte. Nicht, dass Harry diese Reaktion nicht kannte, aber von einem scheinbar so gebildeten Mann hätte er mehr erwartet. Dennoch bemühte Harry sich, weiter zu lächeln. „In Ordnung. Sagen Sie jederzeit Bescheid, wenn Sie es sich anders überlegen..." Damit wollte er sich schon von dem Fremden abwenden, aber da sagte dieser plötzlich: „Verzeihen Sie, ich wollte Sie nicht so anstarrten. Es ist nur... Sie erinnern mich sehr an jemanden, den ich mal kannte." - „Wirklich?" konnte Harry nur verwundert erwidern. Damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Unsicher klammerte er sich an dem Tablett zwischen seinen Fingern fest. Da lächelte auch der scheinbare Arzt ihn an, irgendwie hatte es etwas sehr Vertrautes, was Harry ziemlich eigenartig vorkam. „Ja, tatsächlich... Besonders Ihr Lächeln, die Züge um Ihren Mund und die großen, klaren Augen. Es ist... wirklich..." Kurz machte er eine Pause, zupfte nachdenklich an ein paar Zetteln seiner Dokumente herum und musste den Kopf schütteln. „...verrückt. Das ist doch schon fast 20 Jahre her." sagte er zu Harry und seufzte scheinbar in Erinnerungen versunken. Noch immer kam ihm diese Situation sehr komisch vor, dennoch hatte Harry kein unangenehmes Gefühl bei diesem Gespräch. Er konnte es nicht wirklich einordnen. Natürlich kamen hier viele verschiedene Menschen hinein, manche redeten, manche nicht. Manchmal waren es Leute, die größere Freaks waren als er selbst. Sich diesen Job auszusuchen, hatte ihn einiges an Überwindung gekostet. Aber er hatte seine Angst vor Menschenkontakt bezwingen wollen und es half sogar ein wenig... Eben weil er mit so vielen fremden Menschen konfrontiert wurde und dieses Gespräch war noch eines der Normalsten. Es fühlte sich nur anders an. Selbst der Klang seiner Stimme mit seinem starken britischen Akzent kam Harry komisch vor. Als habe er sie schon mal irgendwo gehört, nur wusste er nicht wo. Vielleicht im Fernsehen oder im Radio? Nein... oder? Er war sich absolut nicht sicher.

Lost Angeles (Larry Stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt