⏳Kapitel 1⏳

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Nachdenklich ließ Rhean den Brief ins Lagerfeuer fallen.
"Du siehst besorgt aus...", stellte seine kleine Schwester Rina fest. "Was stand in dem Brief?"
Der violette Stab Aluneth in ihrer Hand leuchtete ein paar Mal auf.
Rheans kleiner Bruder Elun trat vor und legte ihm ein durchsichtiges grünes Ahornblatt in die Hand.
Sofort war Stille in Rheans Kopf.
Keine Gedanken.
Keine Emotionen.
Keine Kontrolle über seinen Körper.
Nichts.
Auf einmal war alles vorbei.
Shilira, Rheans halbdämonische jüngste Schwester, Rina und Elun starrten ihn an.
"Wie ich es hasse, wenn die Kontrolle über mich übernimmst...!", zischte Rhean Elun wütend an, stützte sein Kinn in seine Hand und starrte in den Wald um sie herum.
"Es tut mir leid, aber gerade jetzt dürfen wir keine Geheimnisse vor einander haben.", redete sich Elun heraus und strich über einen Dolch, der von einem Gürtel an seiner Hüfte baumelte. "Es gibt Probleme hier in Val'sharah, die wir ganz leicht unterschätzen können. Sie könnten sogar schon längst hier sein..." Er stand schnell auf und fuhr herum.
Ein leises Knurren ertönte und rote Augen entfernten sich.
"Ich dachte, die Tiere hier wären friedlich?" Rina zitterte.
"Das war ein verseuchtes Tier. Verseuchte Tiere könnt ihr an schwarzem Fell und roten Augen ausmachen. Und an Eiter." Elun setzte sich wieder und lächelte traurig. "Die Legion hat diese Seuche mit sich gebracht. Wir Druiden nennen sie den Smaragdgrünen Albtraum. Jeder Druide fällt mindestens einmal in diesen Traum. Was dann passiert, weiß niemand. Alle Druiden, die dort waren sind entweder gestorben oder wahnsinnig geworden."
"Warst du schon in diesem Traum?", fragte Rina ängstlich.
Elun schüttelte den Kopf. "Aber wahrscheinlich bald. Ich fühle das."
"Und was sollen wir dann machen?", fragte Rhean leise.
"Malfurion Sturmgrimm um Hilfe bitten.", erwiderte Elun und lächelte schwach. "Er ist der Erste, der es bis jetzt überlebt hat. Er weiß, was man machen muss."
Sie schwiegen alle.
Dann erhob Shilira ihre unnormal hallende - für Illidari normale - Stimme. "Verstanden. Wir werden alles tun, damit du bei uns bleibst."
"Auch wenn du alles opfern musst?", versuchte Rina sie zu necken.
"Selbst dann." Shilira nahm es erstaunlich ernst.
"Danke." Elun lächelte ihr dankbar zu.
Shilira nickte nur.
"Okay, ich hab Hunger!" Rina spießte rohes Fleisch aus Dalaran auf einem Stäbchen auf und hielt ihn ans Feuer.
"Ich auch.", stimmte ihr Elun zu und tat es ihr nach.
Shilira schwieg und biss in einen Apfel.
Rhean starrte weiterhin in die Umgebung.
Er sah eine zierliche Gestalt in einem weißen Kleid hinter einem Baum und mehrere Schatten auf dem Gras, aber ohne dazugehörigem Körper.
Irgendetwas war faul.
Rheans Augen wurden rot und er rief Deathwing zu sich.
Sie sahen sich in die Augen und nickten sich zu.
"Mach du die Seite, ich nehme die andere." Rhean zog seine zwei Schwerter, in die er Felo'melorn hatte umschmieden lassen.
Dann rannte er auf die Schatten zu und tötete einen Dämon nach dem anderen.
Nach einer Schrecksekunde beteiligte sich Shilira ebenfalls und Elun und Rin nahmen sich gemeinsam die letzte Seite vor.
An dem goldenen Licht hinter sich erkannte Rhean, dass Deathwing die Dämonenseele benutzte.
Dummerweise ließ er sich davon ablenken...

Von Anbeginn der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt