⏳Kapitel 27⏳

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Der Shal'dorei fiel auf die Knie, brüllte ein letztes Mal und kippte dann nach vorne.
Die letzte Tempelwache war tot.
"Beeil dich, Kaytó.", stachelte Rhean ihn an. "Wir halten dir den Rücken frei."
Kaytó nickte dankbar und stellte sich vor den Nachtbrunnen.
Dann breitete er seine Arme aus und begann zu singen. Wie als Reaktion leuchtete der Nachtbrunnen heller.
Das schien wohl die Wachen von weiter weg anzulocken, denn schon bald sahen sich die Großdrachen umzingelt.
Kalec baute eine magische Hülle auf, die Kaytó schützen sollte, und überließ es den Schwarzdrachen, ihre Gegner zu töten.
Dann, als es knapp wurde, explodierte ein Kugel aus Licht und vor ihnen schwebte Elune.
Weiße Haare, blaue Augen, blasse Haut, silbrige Flügel und ein nachtblaues Kleid mit Konstellationen daraufgestickt...
"Mutter Mond..." Kaytó verbeugte sich. "Es gibt etwas, worum wir Euch bitten müssen..."
Ich...weiß Bescheid, Kaytó. Elunes Blick wandte sich nach Nordwesten, wo Dalaran lag. Ich kann Vereesas Präsenz spüren...ist sie in Dalaran?
"Ja, ist sie."
Gut, dann lasst uns gehen. Elune formte eine Luftblase aus silbrigem Licht um die Großdrachen und Kaytó und ließ sie neben sich herschweben.
Dann flog sie nach Dalaran.

Elune! Vereesa strahlte förmlich, als sie die Mondgöttin erkannte.
Doch sofort verschwand ihr Lächeln und wich Tränen.
Hinter ihr stand Nao, der Nyela tröstend in den Armen hielt und der Rat der Sechs sah beunruhigt und haareraufend herum.
"Was ist..." Rhean schluckte schwer. "Was ist passiert?"
"R...Rina...", brachte Nyela über ihre zitternden Lippen.
Meyrien sah zu dem Sofa, auf dem Rina lag.
Schon von weitem sah er ihre blasse Haut und die weißen Augen der jungen Elfe.
Auch Rhean war das nicht entgangen.
"Was ist mit ihr...?!" Er hörte seine eigene Stimme zittern.
Sie ist jetzt... Vereesa sah ihm traurig in die Augen. ...bei mir...
Rhean starrte sie entgeistert an.
Dann ging er zu Rina, setzte sich neben sie auf das Sofa und streichelte ihre eiskalte Wange.
Alle schwiegen betreten.
Sehr lange.
"Wir sollten..." Kadhgar seufzte leise. "Wir sollten uns vielleicht um die anderen Magier kümmern...Rhean, bleibst du hier?"
Rhean schwieg.
Ich weiß, dass er nicht bleiben wird., meinte Deathwing, der sie kurzerhand in Neltharion verwandelte. "Ich bleibe bei ihm."
"Ich danke dir." Kadhgar lächelte schwach.
Neltharion nickte wohlwollend und setzte sich auf ein Sofa in der Nähe.
Rheans Blick verweilte auf Rinas Leichnam.
"Nel?"
"Hm?"
"Diese Krankheit hat doch die Legion mitgebracht...oder?"
"Offensichtlich." Neltharion nickte fast ein. "Genau wie den Smaragdgrünen Albtraum."
"Hilfst du mir, Rina zu rächen?"
"Jetzt sollte deine Aufgabe sein, dich auszuruhen. Aber sonst wäre ich natürlich auf deiner Seite."
"Ich..." Rhean stand auf. "...kann mich nicht ausruhen."
Wenig später war die Welt für Neltharion schwarz.
Was Rhean nicht merkte, war, dass Luca seine Augen öffnete, als er an ihm vorbei ging.
Ohne dieses Wissen ging er raus aus dem Turm und benutzte seine Flügel, um zur Verheerten Küste zu fliegen.

"Nel..." Luca schüttelte den großen Schwarzdrachen. "Neheeel..."
Es half nicht.
Luca liebte es, Neltharion zu nerven, daher tippte er ununterbrochen auf seine Schulter und sagte passend zum Takt: "Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Nel, Ne..."
"Lass ihn." Kalec zog seine Hand weg. "Er ist bewusstlos."
"Wo ist Rhean?", wollte Kadhgar wissen und sah um sich.
"Ach, der ist abgehauen.", grinste Luca.

Von Anbeginn der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt