"Shilira ist erst dreizehn und hat schon einen Verbundenen?" Rhean konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen.
"Na ja, deine Eltern haben sich schon mit fünf kennengelernt, also ist ja nichts schlimmes dran.", grinste Belath.
"Stimmt auch wieder." Rhean lachte leise.
"Nun gut, holen wir dich mal aus dem Käfig raus. Ist ja unmenschlich, sowas." Belath schlurfte zu ihm und musterte die Ketten ausgiebig.
"Du vergisst wohl, dass wir Gefangene von Dämonen sind, nicht wahr?", scherzte Rhean trocken.
"Dann ist es eben undämonisch." Belath lachte und nahm die Ketten in die Hand. "Pass auf, es könnte weh tun."
Rhean nickte und Belath zerrte an den Ketten, als seien sie Seile.
Die Kettenglieder drückten sich schmerzhaft gegen Rheans Handgelenke und er konnte ein schmerzerfülltes Aufkeuchen nicht unterdrücken.
Dann zog Belath heftiger und Rhean begann vor Schmerz zu zittern, als die Ketten in sein Fleisch schnitten und noch dazu zu glühen begannen.
Belath fluchte und ließ die Ketten los.
Der Geruch nach verbranntem Fleisch erfüllte die Luft.
Melina hustete und wedelte mit einer Hand durch die Luft, was aber nichts brachte.
In dem Moment wurde die Zellentür erneut aufgestoßen und zwei Dämonen kamen hineingestürmt.
Einer von ihnen zog die Ketten an Rheans Handgelenken wieder fest, schnappte sich den Käfig und ging wieder hinaus, während der andere drei Gestalten in die Zelle warf.
Das Letzte, was Rhean noch mitbekam, war, wie Belath entsetzt Shiliras Namen rief.
Dann war die Zelle auch schon zu und er wurde samt Käfig in einen Raum gebracht, der von grünen Runen quasi überquoll.
Der Käfig wurde in die Mitte des Raumes gestellt und eine Projektion eines Eredar mit Flügeln tauchte vor ihm auf.
"Ist er das?", fragte der Eredar die Schreckensbefrager im Raum. "Rheanion?"
"Das ist er.", bestätigte einer von ihnen.
"Sehr gut." Der eindringliche Blick des Eredar wandte sich Rhean zu, der schon fast verzweifelt versuchte, seine Hände aus den Ketten zu befreien. "Ich schätze mal, du hast keine Ahnung, warum du hier bist, liege ich da richtig?"
"Sehr richtig. Obwohl ich es mir schon denken kann." Rhean musterte sein Gegenüber misstrauisch. "Und ich habe das Gefühl, ich werde es nicht wirklich gut finden."
"Nicht? Dabei können wir dir unvorstellbare Macht bieten, mehr als du dir es jemals würdest vorstellen können." Der Eredar machte eine große Geste.
"Ja, so unvorstellbar, dass ihr leicht zu besiegen seid.", höhnte Rhean.
"Für einen Gefangenen reißt du ganz schön die Klappe auf..."
"Was sollte auch schon passieren?" Rhean zuckte mit den Schultern. "Ihr seid nur eine Projektion."
"Mein Wort lebt an meiner statt." Der Eredar straffte sich. "Züchtigt diesen vorlauten Narren."
Die Schreckensbefrager begannen Zauber zu wirken und die Runen begannen allesamt zu leuchten.
Dann schossen Strahlen aus ihnen heraus und auf Rhean zu.
Dann spürte er nur noch Schmerz, brennenden Schmerz.
Es war nicht nur sein Körper, der von jenem Schmerz gepeinigt wurde, diese Strahlen ließen auch seine Seele leiden.
Und der Schmerz hörte nicht auf.
Rheans Lunge fühlte sich wieder an, als würde sie platzen, als er seinen Atem für Schreie ausgab.
Dann hörte alles auf.
"Ich schätze, wir haben dir erfolgreich das Mundwerk gestopft." Der Eredar lächelte zufrieden. "Nun, ich werde dir sagen, was du tun sollst und das machst du dann auch, wenn du das nicht nochmal durchmachen willst...nur dass es dann nicht mehr enden würde."
Rhean musterte ihn nur aus vor Schmerz zusammengekniffenen Augen.
"Verwandle dich in einen Drachen, Rheanion, und schlaf. Das ist alles."
"Warum sollte ich das t..."
Die Strahlen unterbrachen seinen Protest und die Qual begann von Neuem.
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Von Anbeginn der Zeit
Fantasy~Drachen sind ja wohl als die ältesten Wesen der Welt auf den ersten Rang der Lebewesen gekommen. Danach folgen die Elfen, dann die Zwerge und dann die Sterblichen. Alle Drachen leben mitten unter Letzteren. Nur weiß es niemand. Niemand außer dir un...