⏳Kapitel 25⏳

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"Wenn wir die Magier heilen wollen, müssen wir jetzt zum Nachtbrunnen.", erinnerte sie  Nyela. "Wo ist Kaytó?"
"Ich glaube, er ist draußen...", vermutete Nao und sah zum Eingang des großen Turms, in dem ein Nachtelf stand.
Ein Nachtelf mit schwarz-blauen Haaren und einer schimmernden Rüstung.
"Kaytó!" Rhean sah überrascht zu ihm.
"Rhean." Mit seinen typisch leisen Schritten kam der Nachtelf zu ihm. "Meyrien ist hier. Die Dämonen haben unseren Hort angegriffen."
"Was?!"
"Meyrien wartet auf Krasus' Landeplatz auf dich. Er kommt nicht gut voran...Die Dämonen haben ihm ein Bein zerfetzt."
Rhean nickte und stürmte los.
Nach nicht mal einer Minute erreichte er den Platz.
Meyrien saß erschöpft auf einer Bank und betrachtete sein blutendes Bein, auf dem deutlich die Biss- und Klauenspuren von Teufelsjägern erkennbar waren.
"Meyrien...!" Rhean starrte ihn entsetzt an.
Der Blutelf mit den grünen Haaren und den roten Augen hustete und lächelte schwach. "Mir...geht's gut...aber die anderen...alle tot...wo ist Rin? Und wo ist Luca?"
"Meyrien..." Rhean setzte sich neben den Großdrachen des Mischlingschwarms. "Du hast es noch nicht gehört?"
"Was?"
"Rin und Luca sind tot." Rhean sah auf den Boden. "Dir wurde also nichts gesagt?"
"Nein..." Meyrien sah geschockt aus. "Wann...wie...wer...?"
"Schon vor Jahren. Sargeras hat seine Dämonen geschickt. Deswegen werden Elun, Rina, Shilira und ich kämpfen, bis Sargeras tot ist...oder wir."
"Das wirst du nie allein schaffen." Meyriens Blick fiel auf sein Bein. "Auch ich hatte versagt."
"Wirst du mir helfen?", fragte Rhean sofort.
"Wenn ich...das...überlebe." Meyrien lächelte erneut. "Wenn wir die Aspekte vereinen könnten, wäre Sargeras schon so gut wie tot."
"Ysera ist tot..."
"Ja, ich weiß." Meyriens Augen entflohen Tränen und dort wo sie entlang liefen, blieben hellgrüne Schuppen zurück. "Ich sah die Konstellation, die Elune ihr schenkte."
Sie schwiegen.
"Dein Bein muss versorgt werden...und zwar dringendst." Rhean hielt Meyrien eine Hand hin. "Meine Verbundene ist eine sehr gute Heilerin..."
"Na dann." Meyrien brachte ein Grinsen zustande. "Ich bin gespannt, ob du deine Hochzeit besser und schneller arrangieren kannst als deine Eltern."
"Wenn ich nicht vorher sterbe...", murmelte Rhean und stützte den Elf.
Nyela hatte Ausschau nach ihm gehalten.
Sofort lief sie ihnen entgegen und half Meyrien, nach oben zu kommen.
Im Turm machte sie sich dann an die Heilung seines Beines.
Als es vollbracht war, sank Nyela erschöpft in Rheans Arme.
Vereesa kniete sich neben sie und ließ ein wenig Licht in Nyela fließen, die dankbar lächelte.
Auch Meyrien bedankte sich bei beiden.
"Wollen wir dann los?" Kaytó seufzte und wandte sich ab. "Elune wartet."
"Einen Moment." Meyrien schloss seine Augen und für einen Moment leuchteten die Schuppen auf seinen Schultern und in seinem Gesicht schwach auf.
Nach wenigen Minuten öffnete er seine Augen wieder und stand auf. "Ich bin soweit."
"Was war das eben?", fragte Nyela interessiert.
"Eine kleine Bitte an meine Mutter Alexstrasza. Blutregeneration."
"Ist bestimmt hilfreich.", meinte Rhean leise.
"Du kannst das auch. Rin..." Meyriens Lächeln verschwand auf ein neues. "...war schließlich auch halb rot, halb bronze. Auch wenn du zur Hälfte schwarz bist, hast du doch einen roten Teil in dir."
Rhean nickte und sein Blick wanderte in die Ferne.
Doch auf einmal entgleisten ihm seine Züge. "Meyrien, was..."
Meyrien folgte seinem Blick...und keuchte. "Was zur..."
"Wie ist das möglich?" Rhean starrte entgeistert dem Etwas oder Jemand entgegen.
"Du sagtest, sie wären tot, Rhean!", rief Meyrien anklagend. "Wie sind sie in deren Hände gefallen?!"
"Ich habe sie doch verbrannt..."
"Sie können auch Asche wiederbeleben, Rhean!"
Rhean schwieg entsetzt.
"Rhean, wenn du nicht bereit bist, dann lass mich das machen..." Meyrien legte ihm eine Hand auf die Schulter.
"Wir kämpfen gemeinsam.", erwiderte der.
"Rhean, das ist nicht irgendwer..."
Ein staubiger Windstoß unterbrach sie und als alle wieder zum Eingang des großen Turms sahen, erstarrten sie.
"Luca?!" Nyela wich erschrocken zurück.
Der teufelsverdorbene Illidari vor ihnen betrachtete alle lange. Sein Blick blieb lange auf Rina hängen, doch noch viel länger auf Rhean.
Luca grinste breit und verwandelte eine seiner Hände in eine Klaue. Du bist also Rheanion...

Von Anbeginn der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt