Von Anbeginn der Zeit

⏳Kapitel 30⏳

Nachdem Alea sich beruhigt hatte, hatten sie sich bald im großen Turm einquatiert.
Alea betrachtete Rinas Leiche lange, bis sie unter Tränen murmelte: "Wenn Elun das herausfindet..."
"Wenn er dir einen Vorwurf macht, ich bin immer für dich da." Nyela lächelte. "Wir sind ja jetzt indirekt Verwandte."
"Stimmt." Alea lächelte, dann zuckte sie zusammen und stand ruckartig auf. "Da!"
"Was? Wo?" Nyela sah verwirrt um sich.
"Seine Seele! Komm, Nyela, ich kann seine Seele spüren!" Alea schnappte sich T'uuru und hastete aus dem Gebäude.
Draußen rief sie ein goldgefiedertes Wesen des Lichts, das sie zu Elun tragen sollte.
Nyela tat es ihr nach und folgte der aufgeregten Hohepriesterin, die ihr Reittier zu eine Hast Richtung Val'sharah antrieb, dass es schon bald den Segelflug wählte.
Lorathils Bewohner waren alle wieder da, stellte Nyela fest, doch Alea flog weiter und weiter bis zum Tempel der Elune.
Dort war Elun, vor ihm - mit viel Abstand - standen Malfurion und Tyrande.
Elun starrte Malfurion entgeistert an.
Als sie landeten, hörten sie seine verwirrte Frage.
"Also lag es immer an einem Mangel des Glaubens?"
Malfurion nickte.
"Kann man das wieder heilen?" Elun lauerte ängstlich auf die Antwort.
"Elune kann es. Aber bei dir müssten es beide sein, Elune und Vereesa. Aber möglichst bald. Wenn ich deine Verderbnis betrachte, scheint dir vielleicht nur noch eine Stunde, bis du deinen Verstand verlierst." Malfurion schloss entsetzt die Augen.
"Elune befindet sich gerade bei den Legionsrichtern. Bei ihr ist bestimmt auch Vereesa.", teilte Tyrande Elun mit. "Wenn du dich beeilst, schaffst du es vielleicht noch..."
"Ich danke Euch." Elun verbeugte sich höflich, verwandelte sich in einen Uhu und wandte sich ab, wobei sein Blick auf Alea fiel. "Alea?"
"Ich kann es schnell machen, Elun." Alea stieg von ihrem Reittier ab und ging zu ihm. "Ich habe einen Ruhestein bei den Legionsrichtern."
"Danke, Alea." Elun verwandelte sich wieder zurück und kam ihr entgegen.
"Immer doch." Alea aktivierte den Ruhestein, nahm Rheans linke und Nyelas rechte Hand und dann war die Welt grün und dann wieder bunt.
Sie waren im Lager der Legionsrichter.
Elun sah wild um sich.
Tatsächlich stand dort in einiger Entfernung Vereesa und nicht weit von ihr Elune.
Nervös fragte sich Elun, wie die Göttinnen wohl über seine Glaubensschwäche dachten.
Genau in dem Moment drehte sich Vereesa um und sah ihm direkt in die Augen.
Elune folgte ihr.
Elun fühlte sich wie ein Häuflein Elend.
"Alles wird wieder gut, Elun.", wisperte Alea ihm zu. "Vertrau mir."
Elun nickte schwach, doch als sich die beiden leuchtenden Wesen auf sie zu bewegten, war Elun versucht, Aleas Hand loszulassen und wegzulaufen.
Doch seine Beine blieben.
Und seine Hand ebenfalls.
Jeder verliert mal den Glauben..., begann Elune, als sie vor ihm stand. Das ist normal und auch nicht unverzeihlich, Elun.
Das ist nichts schlimmes, Elun. Vereesa strahlte ihn an und nahm seine rechte Hand. Wir können dir helfen. Bist du bereit?
Elun nickte erneut schwach.
Elune nahm seine linke Hand und die beiden Göttinnen begannen, ihre Essenzen in Elun zu kanalisieren und in seinem Inneren zu verbinden.
Elun spürte das Gleichgewicht von Mond und Sonne in sich und schloss erleichtert die Augen.
Dann war es auch schon vorbei.
Elun lag schlafend auf dem Boden und Alea dankte den beiden und die beiden gingen nach einer kurzen Verbeugung wieder.
"Also geht es ihm wieder wie vorher?", fragte Nyela leise.
"Ja.", lächelte Alea glücklich. "Ich hoffe, Velen und die anderen werden ihn verschonen..."
"Mo-mo-mo-moment..." Nyela starrte sie entgeistert an. "Er war in der Ordenshalle?!"
Alea nickte.
"Alea, sie werden ihn umbringen!"
Wieder nickte Alea, mit Tränen in den Augen.
"Was..." Nyela schluckte und sah Alea dann entschlossen in die Augen. "In Ordnung. Ihr flieht. Versteckt euch irgendwo. Aber...sterbt nicht!"
"Zu spät...", wimmerte Alea kaum hörbar.
Nyela fuhr herum...und erkannte Velen, Faol, Alan und ein paar Ordenswächter.