⏳Kapitel 19⏳

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Rina schlief noch immer, obwohl die Uhr schon elf Uhr zeigte.
Elun saß neben ihr und wachte über ihren Schlaf, während er sanft über ihren Handrücken strich.
Rina hatte Fieber.
Woher das plötzlich kam, wusste er nicht und er fand keine Informationen darüber, vielleicht war es auch einfach eine plötzliche Erkrankung, Elun hoffte das, denn neuerdings waren viele Magier an Fieber erkrankt - und nur Magier.
Elun hatte sich vorgenommen, noch zu warten, bis Rina wach war, dann würde er losgehen und sich bei Kadhgar erkunden.
Allerdings wurde er langsam ungeduldig und war daher hocherleichtert, als Rina schließlich die Augen öffnete.
"Elun...?", fragte Rina leise.
"Ja, ich bin es." Elun streichelte über ihre heiße Wange. "Geht es dir gut?"
"Na ja." Rina lächelte schwach. "Du siehst es ja."
"Ich sehe das, da hast du Recht. Aber ich weiß nicht, was genau du hast. Essen ist hier auf dem Nachttisch." Elun küsste sie kurz auf die Stirn. "Ich muss zu Kadhgar. Hältst du solange durch?"
Rina nickte und setzte sich langsam auf, um dann nach dem Essen zu greifen.
Elun entlockte sich ein schwaches Lächeln und ging los.
In Dalaran regnete es in Strömen und die Straßen waren menschenleer.
Doch Elun wusste, dass der Rat der Sechs sich in dem großen Turm nördlich von Krasus' Landeplatz über diese merkwürdige Krankheit diskutierten.
Er verwandelte sich in eine Katze und lief los, doch egal wie schnell er lief, er war innerhalb von Sekunden bis auf die Knochen durchnässt.
So war er froh, als er den Turm erreichte und ins Trockene treten konnte.
Die sechs Magier sahen ihm entgegen.
"Erzmagier Kadhgar...", begann Elun, nachdem er sich zurückverwandelt hatte. "Ich muss mit Euch sprechen."
"Ist es privat, oder könnten wir vor den anderen darüber sprechen?", fragte Kadhgar und strich sich eine graue Strähne aus dem Gesicht.
"Vielleicht wisst ihr mehr darüber. Dieses Fieber..." Elun sah, wie sich die Magier beunruhigte Blicke zuwarfen. "...das nur Magier betrifft. Was ist damit? Wie kann man sie heilen? Selbst die mächtigsten Heilzauber der Druiden reichen nicht aus."
"Wir wissen es nicht.", gab Kadhgar zu. "Wir haben allerdings die Vermutung, dass die Essenz des Nachtbrunnens helfen könnte. Aber wir brauchen viel davon."
"Die Essenz des Nachtbrunnens ist endlos.", meinte Elun. "Wenn ein Priester der Kal'dorei Elune beschwören könnte, und ein Priester der Sin'dorei Vereesa, dann wäre allen geholfen."
"Dieses Phänomen tritt nur alle tausend Jahre auf."
"Ja, aber Nao und Kaytó leben noch. Wir haben dank unseren Eltern noch Kontakt zu den beiden."
"Und wie soll der Priester von Elune bitte zum Nachtbrunnen?", fragte Kadhgar weiter.
"Oh, glaubt mir..." Grinsend verwandelte Elun seine rechte Hand in eine Klaue. "Das arrangieren wir schon."
Kadhgar nickte langsam. "Gut...kannst du die beiden benachrichtigen?"
Diesmal nickte Elun.
"Und was ist mit deinem Bruder, er könnte uns eine Schneise durch Feindesland schlagen."
"Rhean?" Elun schnaubte verächtlich. "Der soll sich erst über sich selbst ins Klare kommen."
Mit den Worten wandte er sich ab und verschwand wieder im strömenden Regen.
Diesmal verwandelte er sich allerdings nicht.
Er ging sogar langsam, wohl wissend, dass ihm der kalte Regen und der noch kältere Wind mehr als nur eine Erkältung bescheren würden, doch genoss er das Gefühl.
Als Druide war er naturverbunden, und Regen gehörte eben zur Natur, zum natürlichen Kreislauf der Dinge.
Elun liebte die Natur, selbst mit ihrem strömenden Regen.
Allerdings bemerkte Elun durch den Regen nicht die schmale Gestalt, die ihn von dem Dach eines Gebäudes aus beobachtete und es so schaffte, ihn mithilfe eines Betäubungspfeils außer Gefecht zu setzen.

Von Anbeginn der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt