Kapitel 2 Sicht Pan

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Plötzlich riss mich ein Handyklingeln aus meinen Gedanken. Überrascht schaute ich zu meinem Hasen, welcher mir sein Handy entgegen hielt. Ich konnte auf dem Display schon erkennen, dass es Kevin war, jedoch nannten wir ihn auch privat immer nur Curry. Fröhlich trällerte ich in das Handy: "Hallo du Milch!", ich musste bei dem Gedanken an Curry die Milch schmunzeln, "Na was gibts?"
Doch als ich Currys leise, brüchige Stimme hörte, gefror mein Lächeln. Zudem war der Empfang auch noch sehr schlecht und ich verstand nur Bruchteile von dem was er sagte:
"Tati?...Ich und Tobi...Im Wald...Bei Kleve...brauchen Hilfe...Dead by Daylight!" Besorgt schaute Erik zu mir, nahm meine Hand und drückte sie leicht. Ich hatte kurzerhand auf Lautsprecher gestellt. Panik stieg in mir auf: "Wo seid ihr? Was ist passiert?" Am anderen Ende der Leitung rauschte es und das letzte was ich hörte, waren Tobis verzweifelte Rufe: "Ey Curry! Curry! Tati...bitte helft uns!" Ich lies meine Hand sinken und starrte ins Leere. Ich wollte zu diesem Zeitpunkt nicht reden und ich war froh, dass mein Hase das verstand. Erik war währenddessen an den Straßenrand gefahren. Wie in Trance sprang ich aus dem Wagen und setzte mich ins kühle Gras. Erik ließ sich neben mir fallen. Ich kuschelte mich an seine Brust und weinte. Mein Hase hatte mich schon immer schnell beruhigen können, so war es auch an diesem Tag. Er redete mir gut zu und machte mir Mut. Vielleicht war ja alles nur ein Missverständnis oder ein blöder Streich. Ich schaute ihm in seine Augen und konnte darin all seine Gefühle erkennen: Angst, Angst vor dem was kommt und Liebe, bedingungslose Liebe. Ich sah wie ihm eine Träne die Wange hinunter lief. Ihn traurig zu sehen war für mich einfach das Schlimmste. Ich drehte sein Gesicht zu mir und versuchte zu lächeln, was mir kläglich misslang. Erik lächelte zurück und durchbrach mit seiner warmen Stimme die kalte Nacht: "Hase, ich bin immer für dich da...Für dich würde ich alles tun. Ich liebe dich!" Ich wusste einfach nicht, wie ich diesen Mann verdient hatte: "Ich liebe dich auch Hase! So sehr!" Er gab mir einen Kuss auf die Nasenspitze. "Aber nun kümmern wir uns um Currbi!", voller neuer Energie sprang ich auf und zog Erik mit mir hoch. Mein Hase antwortete gespielt begeistert und mit piepsiger Stimme: "Juhu, Panik rettet Currbi!" Wir beide mussten lachen...

Das Leben ist nicht planbar - Es plant sich selbst /Panik/Currbi\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt