Ich brauche erst einmal ein paar Sekunden, um den Schrecken über diese Neuigkeit zu verdauen. Ich würde am liebsten noch mehr Zeit haben, um es zu verdauen, doch ich muss handeln, da nun jede Sekunde zählt. Sie können jede Sekunde hier sein und wenn wir dann nicht in Sicherheit sind, dann werden sie uns einfach töten, abschlachten, wie wenn wir Kakerlaken sein würden, Ungeziefer, das man einfach aus dem Weg räumen muss. „Sonya, Newt, ihr holt alle Waffen und verteilt sie an die erfahrensten Lichter!", befehle ich den beiden und begebe mich sofort nach draußen, wo ich einem Haufen aufgewühlter Mädchen bewege, die sich in alle Himmelsrichtungen bewegen und voller Panik sind. Ich scanne die Lichtung mit meinen Augen, kann bisher aber zum Glück keine einzigen Griewer erkennen. „Hört alle mal her!", rufe ich so laut ich kann, damit mich auch möglichst alle Lichter hören. Ich habe nämlich keine Zeit, das was ich jetzt sage, mehrmals zu wiederholen. „Ihr begebt euch bitte alle in kleine bis größere Gruppen. Jeder der älteren Lichter muss jüngere bei sich haben und ihr müsst am besten aufgeteilt sein, wie es möglich ist. Dann sucht ihr euch alle ein Versteck, das man am besten schützen kann. Newt und Sonya kommen herum und teilen euch Waffen aus, damit ihr euch wehren könnt. Wenn wir uns alle an einem Platz verstecken würden, wäre die Gefahr viel zu groß, dass die Griewer uns entdecken und wir dann alle verloren sind. Sucht die besten Verstecke und auch die, die am besten geschützt sind. Aber begebt euch nicht ins Labyrinth, dort ist der Schutz nicht gut genug. Ein paar von euch, kommt bitte mit mir mit, in den Wald, auf unseren Schrotthaufen und helft mir, ein paar Sachen rauszusuchen, die beim Verbarrikadieren oder Verteidigen helfen könnten. Seid vorsichtig, beeilt euch aber dennoch, denn wir haben nicht viel Zeit. Die Griewer könnten jede Sekunde hier sein." Mein Herz schlägt nun ganz schnell. Das ist die Angst. Ich habe Angst, dass ich versage und wir den Griewern zum Opfer fallen. Selbst, wenn alles super laufen wird, werden wir es dennoch nicht schaffen, jeden hier zu retten. Es ist beinahe klar, dass es heute Nacht Lichter geben wird, die sterben müssen und die morgen nicht mehr bei uns sein werden. Ich will daran nicht denken, ich kann es nicht. Wenn ich alleine daran denke, wen es alles treffen könnte. Newt, Sonya zum Beispiel, dann krampft sich alles in mir zusammen. Was haben wir denn nur verbrochen, dass man uns so etwas antun muss? Nachdem ein paar Mädchen bei mir eingetroffen sind, begeben wir uns schnell an den Schrottplatz. Es ist fast komplett dunkel, sodass man fast gar nichts mehr erkennen kann. „May, wieso geschieht das? Die Tore haben sich doch jeden Abend geschlossen? Wir haben uns doch noch nie gegen Griewer wehren müssen, wir können das doch gar nicht? Wir werden alle sterben! Und das schon, bevor wir unsere Flucht überhaupt gestartet haben. Wir alle haben solche Angst und wissen, dass die Griewer uns so überlegen sind, dass wir nicht den Hauch einer Chance haben." Ich würde am liebsten sagen, dass sie aufhören soll zu reden, da sie die anderen auch noch wirklich verunsichert, doch ich verstehe sie auch. Ich fühle mich auch so. „Wir müssen stark sein und zusammenhalten, wie ich es euch immer sage. Die Älteren müssen die Jüngeren beschützen und ihr müsst euch mit allem, was ihr habt, wehren, ohne nachzudenken einfach gegen die Griewer kämpfen und aufpassen, damit sie euch nicht mit ihren Spikes stechen. Seid auf jeden Fall mucksmäuschenstill, somit finden sie euch vielleicht auch nicht, wenn ihr Glück habt." Wir sind nun am Schrottplatz angekommen und ich fange an, die Sachen an alle zu verteilen. Alles, was sich auch nur im Entferntesten als nützlich erweisen könnte, wird von mir herausgesucht und einem der Lichter in die Hand gedrückt. Wir sollen schließlich alles nutzen, was wir haben. Als wir uns wieder zurück zu den anderen begeben müssen, halten wir alle auf einmal inne und zucken zusammen, da uns das Kreischen vieler Lichter so erschreckt. Es ist ein Kreischen voller Panik, Todesangst. Das müssen die Griewer sein! das bedeutet, sie sind jetzt schon hier bei uns und wir haben gar neuen Zeit mehr, uns auf sie vorzubereiten. In den paar Minuten werden es die anderen nicht wirklich geschafft haben, sehr viel vorzubereiten und ihre Verstecke auszusuchen und so gut wie möglich zu schützen. Hoffentlich sind Sonya und Newt überhaupt schon so weit, dass sie all die Waffen verteilt haben, das wäre sonst die einzige Katastrophe. „Geht zu euerer Gruppe und verteidigt euch mit eurem Leben! Ich zähle auf euch, ihr schafft das, ihr seid meine tollen Mädels und morgen werden wir uns alle zusammen einen Plan überlegen, wie wir so schnell wie möglich von hier verschwinden können." Ich sehe die Mädchen ängstlich nicken und sofort zu ihren Gruppen begeben und das mache ich nun auch. Mein Platz wird heute im Gehöft sein, zusammen mit April, Abby, Newt, Sonya und Fiona. Wir werden uns in einem Stockwerk verstecken und sicherlich wird in einem anderen Stockwerk auch noch eine andere Gruppe sein. Ich laufe so schnell ich kann, im Verborgenen, damit mich die Griewer nicht entdecken. Bis jetzt habe ich zum Glück noch keinen von ihnen gesehen, doch es reicht mir auch schon, dass ich sie höre, was mir eine Heidenangst einjagt. Ich renne und renne und habe es dann endlich geschafft, das Gehöft zu erreichen. Ich sehe im Eingangsbereich schon die andere Gruppe und nachdem sie mir versichert haben, dass keiner mehr draußen ist, schließe ich die Tür und die anderen helfen mir, sie zu verbarrikadieren. Sicherlich wird uns das nicht so lange helfen, ich hoffe es dennoch. Als ich dann sehe, dass Sonya und Newt auch schon zurückgekehrt sind und es ihnen gut geht, falle ich erst Newt in die Arme und Sonya kommt dann ebenfalls dazu. Das beruhigt mich schon mal. Wenn ihnen etwas geschehen wäre, ich hätte das niemals verkraften können. Das wird nun wohl die längste Nacht unseres Lebens werden ...
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The Maze Girl [Maze Runner/Newt]
FanfictionAls auf einmal ein Junge auf der Lichtung auftaucht und er wohl bekanntlich der Letzte sein soll, wird das Leben der Stöcke völlig auf den Kopf gestellt. Familienbande werden gelüftet und May, die Anführerin von Gruppe B versucht alles, damit es die...