Kapitel 20

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Ich sitze mit Newt am Teich und wir lassen unsere Füße im Wasser baumeln. Wir sind beide momentan ziemlich gestresst. Seit der Aktion von Ella, Bianca und Co sind drei Tage vergangen und nun sind noch mehr Leute gegen Newt oder reden zumindest nicht mehr so viel mit ihm. Manche stehen etwa so in der Mitte, sie reden mit beiden, doch gehören zu keiner Seite wirklich dazu. Es ist alles so angespannt und da wir alle so viel arbeiten müssen und alles so angespannt ist, macht es das alles noch viel schlimmer. Manchmal würde ich meinen Kopf einfach gerne mal gegen die Wand hämmern, damit das endlich aufhört. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, wenn wir hier weg sind und wir ein ganz normales Leben führen können. Du musst einfach zu Sonya und mir ziehen. Sicherlich willst du auch nicht alleine sein und es würde ein bisschen Leben in die Bude kommen. Ich schätze mal, es wäre eine sehr krasse Umstellung, wenn man es viele Jahre so gewohnt ist, eigentlich die ganze Zeit seines Lebens, an die man sich erinnert, dass man von so vielen Leuten ungeben ist und eigentlich nie Ruhe einkehrt und wenn es dann auf einmal irgendwo totenstill ist und keine Menschenseele etwas von einem will." Ich seufze und blicke in den Himmel. Die Vögel zwitschern, als wäre alles gut und man müsste sich über rein gar nichts Sorgen machen. Ich wäre manchmal echt gerne so ein Vogel. Newt wäre dann auch einer und wir würden einfach aus dem Labyrinth wegfliegen, all unsere Probleme hinter uns lassen und unser schönes Leben da draußen genießen. Wir könnten ans Meer oder in die Berge fliegen, immer das tun, woraus wir gerade Lust haben würden und keiner könnte uns etwas vorschreiben. Ich würde nicht die Verantwortung für so viele Leute haben ... Ich erläutere Newt meine Gedankengänge und er nickt zustimmend. „Das brauchen wir echt. Ich entscheide jetzt, dass ich in meinem nächsten Leben ein Vogel werde." Es ist gerade so warm, da kommt in mir spontan die Lust auf, etwas ins Wasser zu gehen. Ich weiß nicht ob Newt auch mitmachen wird, doch ich begebe mich einfach lachend, ohne ein weiteres Wort zu sagen, einfach ins Wasser. Es ist ziemlich klar, aber auch kühl, sodass ich in der ersten Sekunde ziemlich fröstel. „Hey, was machst du da?", ruft Newt mir hinterher. „Nach was sieht es denn aus?", gebe ich zurück, „komm doch auch rein, wenn du dich traust." Das hätte ich lieber nicht so forsch sagen sollen, denn Newt komt sofort ins Wasser gestürmt und wirft mich über seine Schulter. Ich fange an, zu quieken und ich bin mir sicher, dass es sich anhört, wie wenn man ein Schwein abstechen würde, doch ich bin so erschrocken. So hänge ich nun über seiner Schulter. Ich strampele, muss aber aufpassen, dass ich ihn mit meinen Füßen nicht im Gesicht treffe. Ich will aber nicht so durch die Gegend getragen werden, das würde mir gar nicht passen. Ich halte einen Momemt inne. Ich muss mal bedenken, wie nahe ich Newt eugentlich gerade bin. Ich kann seine Muskeln spüren und in dieser Position, in der ich mich hält, kann ich mir eigentlich so lange ich will seinen Rücken und Allerwertesten anstarren. Der dazu auch noch ziemlich knackig aussieht ... Und dieser Rücken ist auch schön ... Mensch, May, jetzt lass dich doch nicht von so etwas ablenken! Ich könnte mich gerade ohrfeigen, dass ich an so etwas denke. Doch es ist nun einmal Newt. Er ist doch wirklich purer Zucker. Jedes Mädchen kann sich glücklich schätzen, ihn als guten Freund zu haben und wenn man nicht gerade so wie Bianca ist, kann man sich eigentlich auch glücklich schätzen, ihn als festen Freund zu haben. Er ist einfach süß, total freundlich, sieht hammermäßig aus und man kann sich auf ihn verlassen, dazu ist er noch sehr witzig. Er ist einfach klasse! „Was bist du denn so still, May? Willst du lieber ein bisschen Action? Halt dich schön fest!", witzelt Newt und in der nächsten Sekunde werde ich über seine Schulter ins Wasser geschmissen. Ich fange an, zu schreien und zu lachen. Dann komme ich schon im Wasser an und fange an, wie wild mit meinen Armen zu rudern, um Newt Wasser ins Gesicht zu spritzen. „Hey, das kann ich doch nicht auf mir sitzen lassen!" Er schlägt nun Wasser in einer riesigen Fontäne auf mich und lässt kein bisschen Gnade walten. Ich lache und schleudere es zurück. So startet eine ziemlich krasse Wasserschlacht. Ich bin mir sicher, dass die anderen sich fragen, warum das so laut ist, wir so viel lachen und Spaß haben. Doch das haben wir uns auch mal verdient. Wenn es komplett dunkel ist, werden wir und eh wieder schlafenlegen und morgen früh dann wieder unseren Pflichten nachgehen, da wird man ja auch noch eine Sekunde entspannen dürfen, meiner Meinung nach. Ich bin gerade so glücklich hier mit Newt. Alle meine Sorgen sind in diesem Moment Welten entfernt und endlich schaffe ich es mal, ein bisschen abzuschalten. Ich danke Newt so sehr. Er ist wirklich ein wahrere Freund. Mein Herz schlägt ganz schnell, vor lauter Aufregung, da das so toll ist und so viel Spaß macht und auch, wenn Newt mir näher kommt, macht mein Herz einen kleinen Hüpfer. Ich meine, es liegt sicherlich nur daran, dass er ein Junge ist, der einzige Junge und ich den Umgang mit Jungs nicht so gewohnt bin. Schließlich verstehen wir uns auch echt gut.

Wir machen weiter, bis es stockdunkel ist und wir unsere Hand nicht mehr vor Augen sehen können. Nachts liege ich mit einem breiten Grinsen in meiner Hängematte und muss nur daran denken, dass Newt mir helfen kann, dass es mir besser geht. Er kann die Welt verbessern.

The Maze Girl [Maze Runner/Newt]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt