Kapitel 30

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Erst nachdem ich eine Weile gelaufen bin, drehe ich mich das erste Mal um, um zu sehen, wer es nun getan hat und mir gefolgt ist und wer bei Bianca und Ella geblieben ist. Ich bin wirklich positiv überrascht. Ich habe damit gerechnet, dass weitaus weniger Lichter mit mir kommen würden. Ich dachte, dass sie sich von Ella so haben einschüchtern lassen, dass sie auf der Lichtung geblieben wären. Doch sogar einige, die anfangs nach Ellas Rede auf ihre Seite gewechselt haben, haben sich nun doch wieder zu mir gesellt. Ich bin sehr froh, dass sie endlich zur Vernunft gekommen sind.

Wir rennen den ganzen Tag lang und machen nur kurz Pausen, um etwas zu essen, zu trinken oder uns kurz auszuruhen. Sehr viel Zeit bleibt uns nicht, da ich nicht will, dass wir nachts noch hier sind, wenn die Griewer auftauchen. Zum Glück ist uns bisher noch keiner begegnet, doch nun dämmert es und ich kann hören, dass sie auf dem Weg sind. Sie werden nun aktiv und es wird nicht mehr sehr lange dauern, bis sie bei uns angekommen sind. Ich fange an, ziemlich Panik zu schieben, da ich mir sicher bin, dass wir uns nicht gegen sie behaupten können. Wir haben noch gar nichts gefunden, das uns der Lösung näher bringen würde und wir sind alle völlig erschöpft und nicht in der Lage, nun noch gegen Griewer kämpfen zu müssen. Die Mädchen, die sich um April kümmern, sind noch ausgelaugter, da sie sie den ganzen Tag durch die Gegend getragen haben. Deswegen beschließe ich, dass wir nun hier bleiben, bis die Griewer kommen. Wir können sowieso nicht abhauen, ich habe mir die nächsten Gänge angesehen und sie liegen noch ungünstiger als dieser hier. Ich lasse die anderen lieber jetzt noch die paar Minuten ausruhen, damit sie hoffentlich ein bisschen mehr Kraft für den Kampf gegen die Griewer haben. Und da tauchen die Griewer auch schon auf. Sie sind zu dritt, doch ich kann hören, dass bald sicherlich gleich im Anmarsch sein werden. Ich will den anderen schnell Befehle zurufen, doch ich sehe, dass sie sich schon perfekt formatiert haben und ihre Waffen in Angriffsbereitschaft halten und die kleineren Mädchen hinter sich schützen. Ich nehme meine Waffe hinaus und sehe zu Sonya und Newt, die neben mir stehen. „Wir werden das schaffen, May, habe keine Angst, wir schaffen das zusammen", versucht Sonya, mir Mut zuzusprechen und sie umarmt Newt und mich noch einmal schnell in einer Gruppenumarmung. Ich versuche meine Angst zu verdrängen und mich auf die Situation zu konzentrieren. Schon ein paar Sekunden später, habe ich gar keinen Zeit mehr nachzudenken, da ein Griewer direkt auf Sonya, Newt und mich gerast kommt. Er scheint es wohl genau auf uns abgesehen zu haben und so müssen wir uns mit aller Kraft zur Wehr setzen. Ich weiche so oft aus, wie ich kann und muss dann immer noch drauf achten, dass ich auch mal mit meiner Waffe nach dem Griewer schlage. Ich schaffe es nicht wirklich gut, zu kämpfen, ich bin die meiste Zeit hier damit beschäftigt, nicht von den Spikes getroffen zu werden. Wenn ich schnell einen Blick zu den anderen werfe, sehe ich, dass es zum Glück noch nicht mehr Griewer geworden sind, doch ich kann leider ein paar Verletzungen erkennen und April, die sie an die Wand gesetzt haben und einen Kreis um sie gebildet haben, um die Griewer abzuwehren. Wir müssen sie besiegen, denn so wie ich das Gefühl habe, werden wir nicht mehr lange durchhalten. Als der Griewer noch ein weiteres Mal angreift, ducke ich mich und mache eine kleine Rolle. Ich habe eigentlich vor, unter dem ganzen Griewer untendrunterzurollen und auf der anderen Seite wieder aufzutauchen, doch als ich mich hinstelle, erkenne ich, dass ich mich nun direkt unter ihm befinde. Ich fange an, richtig Panik zu schieben. Wie soll ich das denn nur überleben? Er muss sich nur ein Stück nach unten bewegen, dann wird er mich zerquetschen oder er kann mich ganz leicht mit seinen Spikes erwischen. Ich bin völlig hilflos dem Griewer ausgeliefert. Ich will mich am liebsten schon darauf einstellen, dass es das gewesen ist und meinen Freunden zurufen, dass ich sie lieb habe, als ich zusammenzucke, denn der Griewer will mich jetzt wohl wirklich töten, denn er macht sich kleiner, sodass sein schwerer Körper mir immer näher kommt. Wie aus einem Reflex zücke ich meine Waffe und ramme sie ihm in seinen fleischigen, mechanischen Körper. Der Griewer zuckt zusammen und fängt an, einen Schrei auszustoßen, der mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ich handele noch einmal so und steche noch einmal zu. Ich erkenne, dass sich ein Loch öffnet und ein metallenes Ding zum Vorschein kommt, das aussieht, wie wenn es eine riesengroße Batterie wäre. Vielleicht ist das ja die Lösung. Vielleicht kann man sie töten, indem man die Batterie entfernt oder zerstört. Ich glaube, sie zu entfernen ist leichter, da sie sehr stabil aussieht. Schnell rufe ich Sonya und Newt meine Theorie zu und sie geben es an die anderen weiter. So schaffen wir es vielleicht, sie zu besiegen. Ich hacke weiter, solange das Adrenalin in meinem Körper ist und ich noch dazu in der Lage bin. Ich habe es nun geschafft, dass die Batterie aus dem Griewer raushängt und schnell greife ich danach und ziehe es hinaus. Triumphierend halte ich es in die Luft, doch dann merke ich, dass der Griewer tot ist und nun auch in sich zusammensackt. Ich krabbele schnell, so schnell ich kann unter dem Griewer hervor und rolle mich erschöpft auf die Seite. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich kann es kaum glauben, dass ich da gerade wirklich lebend davongekommen bin. Ich werfe einen Blick zu den anderen, sehe bei ihnen auch die Griewer zusammenklappen und die Lichter die Batterien glücklich in die Luft recken.

The Maze Girl [Maze Runner/Newt]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt