Sie erwachte wie nach einem langen Schlaf. Doch sie wusste, dass das nicht sein konnte. Sie schlief nie lange. Seit damals hatte sie immer nur ein paar Minuten in einem tiefen Ruhezustand verbracht. Richtigen Schlaf gab es nicht mehr. Sie hatte schon am Anfang begriffen, dass man immer wachsam sein musste. Es wurde nicht besser dadurch, aber man wusste immer hin wo man war. Wenn man tief schläft, verliert man die Kontrolle. Der Kontrollverlust endete in ihrer Welt tödlich. Auch Erinnerungen und Tagträume können tödlich sein, es kommt darauf an, wieviel man von der Umwelt noch mit kriegt. In dieser Umgebung konnte sie gut nach denken. Niemand anderes ist hier und langsam fühlte sie sich sicherer. Vielleicht hatte sie ja Glück. Es ist unwahrscheinlich, aber möglich. SO etwas gibt es. Die Mädchen kommen mit gesunden Haaren, einem guten Gewicht und ohne Narben wieder. Aber wieder kommen sie immer. Sie machte sich nichts vor. Sie würde wieder zurück müssen, aber solange sie hier war, konnte sie es ja auch genießen. Sie öffnete leichtsinnig ein Auge und erwartete nichts besonderes. Noch während ein teil von ihr das Auge schnell wieder zu machen wollte, aus Angst, dass etwas passieren könnte, machte sie auch das zweite Auge auf. Aber sie konnte es nicht verhindern, sie war neugierig. Schon früh hatte sie erfahren, dass auch Neugier tödlich sein konnte, aber hier fühlte sie sich auf eine fremde Art sicher. Sie schaute mich um, bewegte sich instinktiv so wenig wie möglich. Ihr neues Zimmer war möbliert, wie die Zimmer in normalen Häuser. Es gab ein großes Fenster, das bis zum Boden ging. Gegenüber von dem Bett, in dem sie lag, stand ein Regal und ein Tisch, mit einer geblümten Decke. Auf dem kleineren Tisch neben ihrem Bett, standen Blumen, sie waren gelb und rot. Auf der rechten Seite von ihrem Bett stand ein Stuhl, er war an die Wand geschoben. Sie blickte weiter zur Tür, sie war weiß und daneben hingen an der Wand merkwürdig geformte Haken. Ihr kamen viele Möglichkeiten in den Sinn, wie man sie nutzen würde, aber das verdrängte sie wieder. Durch das Fenster auf der linken Seite schien das Licht herein, dass Ashley als so hell empfunden hatte. Jetzt hingen lange Stoffe davor. Sie kannte diese Art Stoffe vor den Fenstern, aber den Namen kannte sie nicht mehr. Es war zu lange her. Oben über dem Regal hing etwas schwarzes an der Wand, es sah aus, wie die Geräte, mit denen man andere Leute beobachten konnte, ohne dass sie etwas merkten. Es war größer als die, die sie kannte, aber im wesentlich genauso. Sie hielt Ausschau, nach dem kleinen, halbrunden Ding, dass auch immer an der Decke hing und diese Übertragung erst möglich machte. Aber da war keins. Das hieß noch lange nicht, dass es wirklich keins gibt, erklärte ihr der ängstliche Teil in ihrem Kopf. Sie haben es nur besser versteckt als sonst. Ansonsten lag etwas buntes auf dem Boden. Es sah weich aus und hatte lange Haare. Sie überlegte einen Moment, wie die Reinigung funktionieren könnte, aber den Gedanken verschob sie auf später. Sie hörte eine Art Musik von draußen, ansonsten war es still. Durch die Stoffe vor den Fenstern konnte sie etwas blaues sehen. Die Wände waren nicht weiß, so wie ihre Decke, sondern eher gelb. Ihr fiel nicht das richtige Wort dafür ein. Auf einmal überkam sie eine große Erschöpfung. Ashley kämpfte gegen sie, verlor und schlief langsam wieder ein.
![](https://img.wattpad.com/cover/34856367-288-k79559.jpg)
DU LIEST GERADE
Am Rand einer Wolke *pausiert*
Teen Fiction" Grace, " ihre Stimme bricht bei dem Wort. Das junge Mädchen fällt auf den Boden und die ersten Tränen rollen über den trockenen Sand. Ashley wird mit 6 Jahren entführt und verkauft. Erst 10 Jahre später kann sie fliehen, aber heilt die Zeit wirkl...