Tom,Dezember 2016 (Afrika)

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Es war wieder mal so weit. Er würde wieder in den Irak fliegen und ein Mädchen holen. Das ganze Jahr über war er ein kalter Geschäftsmann, der teilweise illegale Dinge tat, aber jetzt nicht mehr. Er wusste natürlich, dass diese Mädchen nicht freiwillig dort sind und auch nicht 18 Jahre alt waren. Trotzdem zeigte er niemanden an. Er kannte keine Namen und auch kein Gesicht. Das Netzwerk spannte sich über die ganze Welt und sie würden ihn umbringen, wenn er zur Polizei gehen würde. Also rettete er einmal im Jahr eines der Mädchen. Wieder musste er durch diese Reihen gehen, all dieses Elend sehen. Die Mädchen waren sortiert nach Haarfarbe und Hauttyp, es war furchtbar. Plötzlich sah er ein Gesicht, er wusste sofort, dass sie es ist. Sie hatte kurze blonde Haare, grüne Augen und blasse Haut. In ihren Augen sah er einen ungebrochenen Willen, dieses Mädchen würde stark genug für den Kampf sein. Also wählte er sie aus.

Als er draußen war, tut er etwas, was er noch nie getan hatte. Er suchte eine zweite. Im nächsten Raum wurde er fündig. Sie war auch ungefähr 16, hatte ein schmales Gesicht, viele Narben am Körper und halblange braune Haare. Sie war wohl schon sehr lange hier, aber auch in ihren Augen sah er diesen ungebrochenen Willen. Er brachte sie ebenfalls raus, sie wurde auch betäupt und dann ging die Fahrt los. An dem kleinen Flughafen brachtr sie noch jemand für ihn in das Flugzeug, dann war er sich selbst überlassen. Er ging zu ihnen hinein, überprüfte kurz ihre körperliche Verfassung.

Der Flug dauerte nicht lange, nach einer weiteren kurzen Fahrt war er Zuhause ohne aufgefallen zu sein. Er brachte sie einzeln rein, sie schliefen beide tief und fest. Seine Frau wartete, auf alles gefasst. Als sie die Narben und das Untergewicht sah, liefen ihr die Tränen über die Wangen. Er brachte die Mädchen in das Gästezimmer und legte sie vorsichtig nebeneinader in das Doppelbett. Die Vorhänge zog er zu, er wusste, dass sie das Licht nicht ertragen können.

Wenn er ehrlich mit sich selbst war, musste er einsehen, dass es die Mädchen bei ihm auch besser haben konnten. Er wollte, dass sie leben, aber er wollte auch ein kleines bisschen Spaß an der Sache haben. Nach einigen Tagen brachte er die Mädchen immer wieder in sein Auto und setzte sie schließlich in der völligen EInsamkeit aus. Natürlich hatten sie eine Kamera und einen GPS Sender dabei, er wollte nichts verpassen. Alle Mädchen hatten einen Rucksack mit Nahrung und Wasser dabei. Sie hatten ein medizinisches Noftfallset und natürlich vernünftige Kleidung. Seine Frau freute sich jedesmal, wenn er wieder jemanden mit brachte. Dann vergaß sie ihren Kummer, über die Kinder, die sie nie gehabt hatten. Sie wusch die Mädchen, kämmte ihnen die Haare und kaufte ihnen Kleidung. Für eine kurze Zeit hatte sie eine Tochte. Und dieses Jahr hatte sie sogar zwei. Tom rechtfertigte seine Taten mit der Freude seiner Frau und mit dem Wissen, dass er sie aus der Hölle holte. Tief in sich drin, merkte aber auch er, dass seine taten nicht viel besser waren.

Am Rand einer Wolke *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt