Ashley, Februar 2017 (Erfurt)

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Es warein guter Tag. Zwischendurch versank sie immer wieder in einem grauen Nebel.Die Zeit zog an ihr vorbei, ohne dass sie es merkte. Alles wurde egal. Es gabTage, da wollte sie nur noch weg. Der Schmerz tobte in ihrem Kopf und sie sahgrelle Blitze vor ihren Augen. Diese Tage waren die schlimmsten. Sie hatte dasGefühl, in ihrem eigenen Körper gefangen zu sein. Aber heute war ein guter Tag.Es war angenehm warm, die Luft fühlte sich gut an. Der Schmerz schieneinzusehen, dass er verloren hatte. Er schien sich zurück zuziehen. Sie wusste,dass es nur die Ruhe vor dem Sturm war, eine kleine Atempause. Aber sie genosses trotzdem. Seit einiger Zeit arbeitete Ashley daran, die Augen zu öffnen.Immer noch bereitete das Licht Schmerzen, aber dieser Schmerz war körperlich.Damit konnte sie umgehen. Nicht an jedem Tag klappte es gleich gut, aber sieübte. Damals in der Wüste hatte es auch geklappt. Sie verdrängte dieErinnerung, damit konnte sie nicht umgehen. Ashley öffnete die Augen erst einenwinzigen Spalt, dann immer weiter. Das Licht schien heute weniger intensiv, eswar weniger schmerzhaft. Erst war alles verschwommen, sie wollte schonenttäuscht wieder aufgeben. Sie blinzelte einmal, langsam erkannte sie etwas.Das Dejavü war unglaublich. Sie hörte das wunderbare Lachen in ihren Ohren,konnte die Hitze fühlen. Auch damals wollte sie aufgeben, aber sie hattegekämpft. Sie hatte einen Grund gehabt zu kämpfen. Der Schmerz in ihrem Innerenwar wieder da, sie konnte nichts tun. Ashley wusste, der einzige Fluchtweg wardie Gefühllosigkeit in dem grauen Nebel. Aber sie kämpfte. Sie kämpfte nichtfür jemand anderen, in diesem Moment kämpfte sie nur für sich selbst. Und derSchmerz wurde kleiner. Sie konnte es aushalten. Es war ein Sieg. Kein großer,aber es war ein Sieg.

Am Rand einer Wolke *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt