Kapitel 11

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GRAS

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GRAS. GRÜNES GRAS. Das war das Nächste, woran Mi dachte und was sie sah, roch und fühlte. Ihre Hände gruben sich in den Rasen, als ob er ihr Halt geben konnte.

Plötzlich schoss ihr die Realität in den Verstand. Ihr Kopf hob sich so abrupt, dass er zuerst schmerzhaft pochte, doch sie ließ sich davon nicht beirren. Suchend blickte sie herum, folgte dem leisen Geräusch des Plätscherns von Wasser. Sie erblickte die Kante des Abgrunds und ging zu ihr. Vorsichtig hielt sie sich an der scharfen Marmorkante fest und blickte hinab.

Beim Anblick der Höhe breitete sich unwillkürlich ein mulmiges Gefühl in ihrem Bauch aus. Der Wasserspiegel wuchs noch immer unaufhörlich, war aber alles andere als nahe an ihrem Niveau.

Aber wie war sie hier rauf gekommen? Musste sie nicht eigentlich verzweifelt im Wasser umher zappeln, weil ihr Sprung einfach bei Weitem nicht ausgereicht hatte, um hier oben anzugelangen?

Mi unterbrach sich selbst im Denken, da ihr nun wieder einfiel, dass die Challenge noch immer auf Zeit ging.

Rasch riss sie ihren Kopf wieder nach hinten und erblickte etwa mittig auf dem leuchtend grünen Rasen den Spawner. Das Glas blitzte ihr im Licht herausfordernd entgegen.

In schnellen Laufschritten hatte sie die durchsichtige Kapsel erreicht, die ihr ohne einer Art von Verzögerung Eintritt verschaffte.

Schneller als sie dachte, verschwand der Blick auf den perfekt kultivierten, glatten Rasen und wurde stattdessen durch ein leeres Schwarz ersetzt. Vollkommen benebelt stieg sie aus der Kapsel in den kleinen Anteroom. Erst jetzt war all das Adrenalin aus ihrem Blut verschwunden und die Müdigkeit machte sich in ihr wieder bemerkbar. Rasch duschte sie sich, da vor allem der Schlamm heftige Spuren hinterlassen hatte, zog sich an und begab sich in den Warteraum.

Professor Millstone war total vertieft in das dreidimensionale Hologramm, bemerkte Mi im ersten Moment nicht mal. Als Mi langsam in den Raum trat, merkte sie, dass er bis auf einen Tracer der in einer Ecke saß und eben den Universitätsprofessor komplett leer war. Sie war total perplex, fühlte sich fehl am Platz. Wo waren alle? War sie einer der Letzen? Wie viel Zeit war überhaupt vergangen?

Mi beschleunigte ihre unsicheren Schritte und ging auf den Professor zu, während sie verwirrt ihre Augenbrauen zusammenzog und sich eine sinnvolle Frage in ihrem Kopf ausdachte. Der Professor sah nun doch zu ihr, zuerst war seine Mimik noch ganz normal, doch veränderte sich nach und nach auf eine unnatürliche Art und Weise. Sein Blick verbarg eine Mischung aus Verwirrung, Unverständnis und schließlich ehrlichen Schock, was Mi ein wenig abschreckte und sie zum Stehen bleiben verleitete.

"Montgomery?", fragte er in einem unkontrolliert entsetzten Ton. Auch der Junge, welcher in der Ecke in sein Smartphone vertieft war, schaute bei diesem Wort auf und blickte direkt in Mis vor Unsicherheit glitzernden Augen. Es war dieser James, der sie nun schockiert anstarrte. Mi wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht was, sie konnte diese Situation ganz und gar nicht einschätzen. Im Endeffekt war dies sowieso nicht mehr nötig, da Millstone seinen noch immer verwirrten Blick auf den Würfel geschwenkt hatte und wie wild darauf herum tippte und herum wischte. Während sich Mi nicht einmal einen Millimeter rührte, stand der Braunhaarige Tracer auf und ging langsam auf den Würfel zu, ohne dabei seinen Blick von Mi loszureißen. Erst als er vor dem Hologramm stehen geblieben war, schwenkte er seinen Blick auf dieses.

Alles Blau || ehem. Everything is BlueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt