❝Geheimnisse, die danach zu streben scheinen, gelüftet zu werden.
Erinnerungen, die danach schreien, wiedergefunden zu werden.
Schicksale, die ganze Weltanschauungen in die Leere drängen.❞
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Monate sind bereits vergangen, seitdem die »Extremisten«...
EIN SCHRILLES PIEPSEN riss Bellamy aus seinem Schlaf, begleitet von stechenden Kopfschmerzen. Gequält und gleichzeitig genervt von dem Lärm in aller Frühe, öffnete er unter Anstrengung seine Augen und rollte sich ein wenig zur Seite, nicht wissend, in welche Richtung. Leere unter seinem Rücken und das Gefühl von Gleichgewichtsverlust warnten seine Instinkte und ließen Bellamy endgültig munter werden. Kurz bevor er von der Bettkante rollte, fuchtelte er seine noch schlaffen Arme durch die Gegend und riss seine Augen weit auf. Die Decke, die er mit sich zog, dämpfte den harten Aufprall auf dem Boden nur dezent ab.
Das gellende Piepsen war nervenaufreibend und trieb Bellamy beinahe in den Wahnsinn. Hatte sein Handy nicht einen deutlich ruhigeren Weckton?
Weniger einschneidend, äußerst dumpf und - allem voran -, deutlich leiser. So würde er den Laut beschreiben, der ihn täglich aus seinen Träumen holte. Doch war heute überhaupt Schule? Nein, es war Samstag - noch dazu sein Geburtstag. An Wochenenden sollte sein Wecker gar nicht läuten.
Bellamy setzte sich auf und blickte zu seinem Nachttisch, doch von dort schien das Geräusch nicht zu kommen. Die Lampe stand wie immer an derselben Stelle, sein auf Flugmodus geschaltetes Handy ruhte auf der Platte und der Würfel lag -
Sein Würfel war nicht auf dem Tisch. Panisch hielt er nach dem ihm äußerst wichtigen Gegenstand Ausschau, doch es gab keine Spur von ihm. Inzwischen machte ihn das viel zu hohe Geräusch aggressiv, da es ihm die Konzentration nahm, über den Würfel nachzudenken. Wütend schnappte er die Decke, auf der er noch immer zur Hälfte gelegen hatte und warf sie unsanft auf das Bett. Er beugte sich wieder nach unten, um einerseits den Ursprung des Tons zu verfolgen und andererseits den Würfel zu suchen. Rasch merkte er, dass die Quelle des Piepsens von unterhalb seines Betts kommen musste. Er ließ seinen Kopf in Bodennähe wandern und neigte ihn zielbewusst zur Seite. Während er diese Kopfbewegung vollzog, hallte das Geräusch in seinen Ohren immer stärker wieder. Angestrengt kniff er seine Augen zusammen, um unter seinem Bett etwas sehen zu können, doch es war einfach zu finster in seinem Raum.
Seufzend richtete er sich auf und huschte zu seinem Fenster. Unruhig zog er die Vorhänge auf und stellte fest, dass es genauso trist wie gestern war. Trotzdem wurde es in seinem Zimmer deutlich heller, weswegen er wieder zurück zu seinem Bett lief und sich nahezu auf den Boden warf. Überrascht riss er seine Augen auf. Verwunderung hallte in seinem Kopf wieder. Unverständnis. Undenkbar. Es war einfach undenkbar.
Wie konnte es nur möglich sein?
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Shell war bereits auf seine hinabbaumelnde Schaukel hinaufgeklettert, als Angel erst die Situation erfasst hatte und einige Schritte zurückgestolpert war. Das Wasser strömte mit hoher Geschwindigkeit um die Ecke und erreichte bereits in Form von einigen feinen Spritzern Angels zarte Haut. Panisch kehrte sie um und versuchte schneller zu sein, als das sprudelnde, tonnenschwere Nass. Sie konnte schließlich nur noch hochspringen und hoffen, dass der Schwung, den sie mit sich brachte, sie weit genug nach vorne fliegen lassen würde. Ihre Arme streckte sie gen beide Seile und klammerte sich verzweifelt daran fest, als sie die Taue ergriff. Sie hoffte, dass sie von der Strömung nicht erfasst und brutal weggeschwemmt werden würde. Innerlich hatte sie sich bereits auf die Sauerstoff-Speicherung vorbereitet, doch durch den Schwung schaffte sie es tatsächlich, den schlimmsten Ausmaßen des kleinen Tsunamis zu entkommen, da sie nach vorne schaukelte und somit dezent in die Höhe gehoben wurde. Den höheren, gefährlicheren Wellen war sie auf diese Weise ausgewichen.