Decimo's Tagesroutine - 'Defense' Lessons (2/2)

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„Ich würde echt empfehlen den Bällen auszuweichen. Zumal sie mit schnelltrocknender Farbe bemalt wurden. Die Farbe ist recht dickflüssig, weshalb sie eure Bewegungsfreiheit etwas einschränken wird. Und das wäre recht ungelegen für das nächste Spiel."

Aus heiterem Himmel fängt der Raum an zu beben. In den Wänden bewegen sich Mechanismen, welche die Geschosse aus den Wänden hervortreten lassen.

Entgeistert glotzen die Teenager die gigantischen Maschinen an. ‚Wollen die uns umbringen?!'

Während dieser Zeit verteilt Tsuna kleine bekannt aussehende cyanblaue Pillen an seine Freunde. Irgendwie hat er das Gefühl, dass sie diese gleich brauchen würden. Für einen kurzen Augenblick verspürt der junge Anführer das Gefühl der Dankbarkeit Giannini gegenüber, dafür, dass er ihnen diese Pillen überhaupt erfunden hat. Allerdings mindert sich dieses Gefühl schnell wieder, als die ersten Bälle angerast kamen.

Wieso hat er denn nun das Gefühl, dass Giannini, Shoichi und Spanner ihm und seine Wächtern mehr schlechtes als gutes wollen? Schnell lehnt er sich nach links und springt in die Höhe, um den rasenden pink und blau gefärbten anscheinend doch nicht so weichen Bällen auszuweichen. Vielleicht bildet er sich dieses Gefühl auch nur ein. Ist sehr wahrscheinlich, wenn man einmal in Betracht zieht, dass alle elektronischen Maschinen, die sich in dieser Halle befinden, ihm sehr großen Schaden anrichten könnten.

Von jeder Seite sind schmerzerfüllte Schreie zu vernehmen. Schüler aller Art springen, sprinten und ducken sich in der Hoffnung irgendwie verschont zu werden.

Den penetranten Geruch des Schweißes kann man glatt als den Geruch der Angst verwechseln. Die Augen der Wächter tränen schon. Zu viel Verzweiflung und Urin sind in der Luft.

Ohne das Wissen der Schüler, haben sich Colonello und Fon in ein Nebenraum zurückgezogen. Dor befindet sich ein einseitiges Glasfenster, durch welches sie die Schüler weiterhin beobachten und analysieren. Mehr als nur enttäuscht mit dem Schauspiel, das sich ihnen bietet, verzieht Colonello sein Gesicht, während Fon nur langezogen seufzt.

Die Maschinen kommen zum Stillstand, aber bevor die Jugendlichen überhaupt daran denken konnten, irgendwie zu verschnaufen, öffnet sich unerwarteter Weise der Boden und entblößt somit das nur selten benutzte Schwimmbecken.

Bevor auch nur ein einziger ein Mucks von sich geben konnte, finden sie sich alle bereits im Wasser wieder. Doch das ist nicht das schlimmste.

Das Wasser fängt an unruhig zu werden und dann bildete sich ein Strudel. Verzweifelt versuchten die Schüler auf der Wasseroberfläche zu bleiben. Tsuna und Co. machten sich nicht einmal die Mühe das zu versuchen.

Ganz im Gegenteil.

Schnell hatten sie die Pillen geschluckt und sind abgetaucht.

So wie die Schüler beschäftigt mit dem Überleben waren, würden sie überhaupt nicht einmal merken, dass einige von ihnen fehlten. Das merkten die sonst ja auch nicht.

Glücklicherweise kam der Strudel des Verderbens zum Stillstand, was die einzelnen bereits verzweifelnden Schüler erleichtert aufatmen lassen. Doch wie jeder Anwesende wissen muss, darf man sich in der Gegenwart unserer bekannten achtköpfigen Gruppe nicht zu früh freuen.

Erst nach einem kurzen Moment, wurde das Sinken des Wassers bemerkt. Verwirrt schauen sich die Schüler gegenseitig an, bevor Akira sich dazu entschloss etwas zu sagen. „Hey! War's das? Können wa jetzt zur nächsten Unterrichtsstunde?"

Doch natürlich bekommt er auf seine Frage keine Antwort. Das einzige, was er bekam, war ein leichter Luftzug.

Und mit leichtem Luftzug, meint die Autorin vier riesige, aus den Wänden fahrende Ventilatoren, welche mit einer außerordentlichen Kraft Luft blasen.

Noch mehr Geschrei ist zu hören. So dumm, wie die Schüler der Klasse 1-A nun einmal sind, bleiben die Schüler einfach an ihren Stellen stehen und versuchen nicht vom Wind mitgerissen zu werden.

Die Vongola Angehörigen dagegen stehen derweil an der gegenübergelegenen Wand zu den Maschinen angelehnt und genießen die frische Luft, welche ihre Kleidung mehr oder weniger zu trocknen scheint.

Auch sie hatten früher, wie ihre Klassenkameraden, versucht dem Wind Stand zu halten, was mit jedem Mal einfach nur unmöglich erschien. So haben sie sich diese Taktik erdacht und es erwies sich als richtig.

Reborn hätte es zwar nicht zugegeben, doch kann er auch das Gefühl des Stolzes damals nicht leugnen. Wer wäre denn nicht stolz, wenn die Schüler eigenständig aus ihren Fehlern lernen?

»Jeder ist auf sich alleine gestellt« Das schien das Motto dieser Klassengemeinschaft zu sein. Einzelne Schüler, welche es nicht schafften, sich mit Willenskraft an den Boden anzuwurzeln, flogen kreuz und quer durch den Raum.

Ein Glück, dass Tsuna zuvor noch beantragt hat, dass die Wände der Trainingshallen mit wichen Polstern ausgesehen werden sollten. Doch konnte er sich vorstellen, dass es trotzdem etwas schmerzhaft war, an diese zu knallen. Naja, zumindest für normale Zivilisten.

Als die Ventilatoren anhielten, marschierten Tsuna und Co. sofort aus dem Raum und machten sich auf den Weg in ihre Gemächer. ‚12:55 Uhr, genügend Zeit für eine Dusche und Lunch.'

Reborn mag zwar keine Unpünktlichkeit, allerdings mag er stinkende Schüler noch viel weniger.

Die restlichen Schüler währenddessen liegen hauptsächlich alle gerade in diesem Moment schnaufend, weinend, keuchend und noch immer Angstschweiß vergießend auf dem Boden des Trainingsraumes, während ihnen Fon geduldig erklärt, in welchem Raum sie jetzt hin mussten.

Anscheinend hatten sie jetzt das unnatürlich gut anhörende Fach „Allgemeinbildung". Was mit ‚Allgemein' gemeint ist und was es alles umfasst, kann allerdings noch keiner wirklich sagen.

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