27|Von Blicken und Einladungen

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Vollkommen übermüdet fuhr ich mit meinem Longboard durch die Straßen Torgaus. Ich hatte mich entschieden dieses Mal nicht mit dem Bus zu fahren, um Luke nicht begegnen zu müssen. Eigentlich war es schwachsinnig, da wir uns eh in der Schule sehen würden, aber ich wollte das Treffen so lange wie möglich hinauszögern.
Denn obwohl ich das ganze Wochende Zeit hatte über die Situation nachzudenken, hatte ich keine Ahnung wie ich mit Luke umgehen sollte, jetzt, wo er alles wusste.

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An der Schule angekommen ergab sich mir ein seltsames Bild. Hetty saß nicht wie sonst immer auf unserer Stammbank oder in der Klasse, sondern stand mit einer kleinen Gruppen an der Eingangstür. Verwundert sammelte ich mein Board vom Boden auf und machte mich zügigen Schrittes, auf zu Hetty.
Von weiten konnte ich bereits Yannick, Frederik, Sebastian und Niklas aus meiner Klasse sehen.

》Hey Leute.《

Begrüßte ich die Gruppe. Sofort drehten sich alle Köpfe zu mir um:

》Hi Sandro.《

Meinte Hetty lächelnd und auch die anderen begrüßten mich. Fragend sah ich zur Braunhaariegen. Diese meinte:

》Am Freitag, in der Pause in der...also da war ich bei Ihnen und ja...ihr seid cool, Leute.《

Letzteres war dann wohl an Yannick, Frederick, Sebastian und Niklas gerichtet. Ich nickte verstehend, wobei ich mich fragte, weshalb Hetty in den Jahren davor nicht mit den Jungs befreundet gewesen war, oder zumindest mit ihnen gesprochen hatte.
Plötzlich meinte Yannick:

》Am Samstag schmeiße ich ne' feier. Die ganze Klasse ist eingeladen. Sag Bescheid ob du kannst, Sandro, dann kann ich dir Adresse etc. schicken.《

Ich antwortete:

》Klar, gerne. Am Samstag habe ich noch nichts vor.《

Yannick wollte gerade etwas sagen, als Niklas dazwischen redete:

》Was starrt Luke so zu uns rüber?《

Mein Körper verkrampfte sich augenblicklich. Die Erinnerungen an gestern kamen zurück. Ich umfasste mein Longboard fester und presste meine Lippen aufeinander.
Frederik murmelte leise:

》Ich glaube, der schaut nur Sandro an.《

Jetzt war ich es der gemustert wurde. Vorsichtig schaute ich zur Seite. Tatsächlich stand dort ein völlig übermüdeter Luke, der seinen Blick nicht von mir nahm. Seine Augen waren leicht gerötet und seine Haare waren zerzaust. Trotzdessen sah er ziemlich hübsch aus...
Ich schüttelte meinen Kopf und wendete mich wieder den anderen zu. Ich räusperte mich und zuckte mit den Schultern:

》Ist doch egal. Haben wir nicht gleich Unterricht?《

Hetty verstand, dass ich bloß das Thema wechseln wollte und sprang sofort darauf an:

》Stimmt! Lasst uns lieber losgehen.《

Wir setzten uns in Bewegung, Richtung Klassenzimmer. Doch bevor wir im Gebäude verschwanden warf ich einen Blick zurück. Luke starrte mich immer noch wie hypnosiert an. Schnell senkte ich meinen Kopf und eilte den anderen hinterher.

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Ich wollte mich gerade auf den Weg machen um pünktlich um 14:00 Uhr zuhause zu sein, als ich von Hetty gerufen wurde. Fragend drehte ich mich zur Braunhaariegen, die auf mich zu rannte.

》Ich habe eine Frage, Sandro.《

Meinte sie keuchend, als sie bei mir ankam. Erwartungsvoll sah ich sie an. Sie holte tief Luft und sprach:

》Was ist zwischen dir und Luke vorgefallen. Du kannst mir nicht erzählen, dass es normal ist das Luke dich die ganze Zeit wie paralysiert anstarrt.《

Londro -Hurts like Hell-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt