32|Von Verspätung und Streit

800 56 35
                                    

Müde streckte ich meine Arme von mir. Ich hatte beinahe den ganzen gestriegen Tag durchgeschlafen, doch heute musste ich wohl oder übel wieder zu Schule. Ich blieb trotzdessen noch kurz liegen und ließ meine Gedanken schweifen.
Ich hatte gestern viel Zeit weshalb ich gefühlstechnisch halbwegs zu einem Entschluss gekommen war.
Mir war bewusst das ich für Luke definitiv Gefühle hatte, doch ob es wirklich Liebe war, wusste ich noch nicht. Zum einen machte mich Luke nervös und gleichzeitig glücklich. Immer wenn er mich berührte kribbelte es in mir. Ständig lief ich rot an oder musste grinsen, wenn ich mit ihm redete und auf der Exkursion wollte ich ihn küssen, aber zum anderen konnte ich mir nicht vorstellen schwul zu sein.
Ich seufzte und schlug meine Augen wieder auf. Ein Blick auf mein Handy ließ mich erschrocken aufspringen. Es war bereits eine halbe Stunde vergangen. Ich würde es niemals rechzeitig zur Schule schaffen.

-

Nach Luft schnappend stolperte ich die Treppe hoch.
Ich war bereits eine Schulstunde zu spät, weshalb ich besonders gas gab.
Schlitternd blieb ich vor dem Klassenraum stehen und riss die Tür auf. Meine gesamte Klasse schaute erschrocken auf. Nach Luft japsend brachte ich ein:

》Sorry...hab ver...verschlafen...《

raus. Frau Schatt sah mich skeptisch an, nickte aber dann. Erleichtert wollte ich mich auf meinen Platz setzten, doch blieb ich vorher wie versteinert stehen. Auf Hettys Platz saß nicht Hetty sondern eine andere Person. Eine mir ziemlich bekannte Person. Ein belustigter Luke saß auf meinem Nachbarplatz.

》Warum...Warum sitzt e...er da?《

Fragte ich erschrocken und hoffte es wäre bloß ein Irrtum. Frau Schatt folgte meinem Blick und meinte Achselzuckend:

》Hetty war Krank, und ich wollte Luke besser im Auge haben. Das ist doch kein Problem für dich, oder?《

》Äh...nein.《

Meinte ich knapp, obwohl es ganz und gar nicht okey war. Ich würde diese Stunde niemals überleben. Langsam ging ich auf meinen Platz zu und setzte mich vorsichtig auf meinen Stuhl. Ich packte eilig meine Deutschsachen aus und zwang mich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren, was aber nicht wirklich gut gelang, da mich jemand von der Seite anstarrte.
Ich flüsterte:

》Kannst du bitte aufhören mich anzustarren?《

Aus dem Augenwinkel sah ich Luke's breites grinsen:

》Nö, wieso? Also ich genieße die Aussicht.《

Meine Gesichtsfarbe änderte sich von Hautfarbend zu knallrot. Ich stammelte etwas unverständliches und blickte verlegen auf meine Fingerkuppen. Seit wann war Luke so selbstsicher geworden in Bezug auf mich? Er war es doch dem es unglaublich peinlich war, dass ich wusste das er auf mich steht. Aus diesem Grund fragte ich ihn sogleich:

》Seit wann so Selbstsicher?《

》Seit ich weiß das du auch auf mich stehst.《

Antwortete er verschmitzt. Entgeistert schaute ich ihn an.

》Das stimmt Nicht!《

Meinte ich energisch. Er sah mich belustigt an:

》Ach und was war das im Wald?《

》Ich...ich war verwirrt? Und überrumpelt.《

Meinte ich ausweichend obwohl ich selbst wusste das das nicht der Wahrheit entsprach.
Luke meinte:

》Sicher. Gib doch einfach zu, dass du auf mich stehst. Ist doch nichts schlimmes dabei.《

》Es ist aber nicht so!《

Meinte ich angesäuert. Es war mir einfach zu viel. Ich wusste selbst nicht so ganz was mit mir los war. Da konnte ich keinen eingebildeten Luke gebrauchen. Dieser lehnte sich vor und fragte:

》Und wenn ich dich jetzt küssen würde, würdest du mich definitiv nicht zurück küssen?《

Er kam immer näher. Als er nur noch wenige Zentimeter entfernt war bekam ich Panik. Er konnte mich unmöglich hier vor allen anderen küssen. Natürlich würde ich ihn zurück küssen, da hatte er recht. Und gerade da lag das Problem. Aus der Panik herraus reagierte ich über:

》Lass das Luke! Kapiers endlich. Ich stehe nicht auf dich. Du hast dich die ganze Zeit wie ein Arschloch benommen! Denkst du das vergebe ich dir so einfach? Ich hasse dich! Und ich werde dich niemals mögen. Niemals!《

Das letzte Wort hatte ich anscheinend zu laut gesagt, denn alle Köpfe drehten sich zu uns um.
Als ich Begriff was ich da überhaupt gesagt hatte, sah ich geschockt zu Luke. Dieser sah mich zutiefst verletzt an.

》Luke ich...《

Doch bevor ich mich entschuldigen konnte war Luke aufgesprungen und samt seinen Sachen aus der Tür gelaufen.
Schuldbewusst sah ich auf die Tischplatte. Ich hatte solche Angst vor dem was passiert wäre, dass ich ihn lieber von mir wegstieß. Das war echt erbärmlich. Ich wollte ihm nicht wehtun.

-

Als es endlich zur Pause klingelte sprang ich förmlich auf. Ich wollte unbedingt Luke finden und mich entschuldigen.

Doch egal wo ich auch nachsah, Luke entdeckte ich nirgendwo.
Und auch im Unterricht war er nicht mehr. Ich fühlte mich mehr als nur schlecht. Mein Herz verkrampfte sich als ich darüber nachdachte, dass Luke mir vielleicht nicht verzeihen würde. Schließlich war ich ziemlich fies zu ihm.

Doch eine Sache wurde mir dadurch bewusst.

Ich war definitiv in Luke verliebt.






Heyho zusammen!
Dieses Kapitel ist etwas kürzer (845 Wörter) weil ich leider heute nicht soviel Zeit hatte.
Aber dafür werde die nächsten aufjedenfall länger.
(Besonders aufs übernächste Kapitel könnt ihr euch freue😏)

Cheerio

Londro -Hurts like Hell-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt