Ich habe viele Texte geschrieben im Laufe der Zeit. Manche fielen mir leichter als andere, manche führten zu Erleichterung, manche zu Tränen. Sie halfen mir meine Gedanken loszuwerden, sie zu teilen, auch wenn nie alles in meinen Texten der Wahrheit entsprach.
Es war kein Lügen, es war kein Verrat, denn nie weiss jemand über wen ich rede wenn ich, ich sage. Ich muss nicht gleich mich bedeuten. Vielleicht ist es jemand ganz anderes, jemand, den ich gar nicht kenne, aber immer steckt ein Hauch Wahrheit in jedem Text. In jeder Geschichte, die je jemamd erzählte steckte ein bisschen Realität.
Manchmal sind Worte nicht Worte, sondern Musik, die in deinen Ohren widerhallt. Wenn du etwas unbedingt hören möchtest sind die Worte wie Musik, wie ein Ton, den du ersehnt hattest, aber nicht mehr hören konntest. Wie als wärst du für einen Moment taub und müsstest die Worte neu kennenlernen. Sie sind viel mehr als das was sie scheinen. Hinter Worten kann so vieles verborgen sein. Alles was je jemand schreibt oder sagt kann eine Anspielung auf etwas sein. Nie kann man sich sicher sein, dass alles genau so gemeint ist wie es ausgedrückt wurde.
Worte dienten manchmal als mein Fluchtweg. Sie halfen mir zu fliehen. Aus der Realität, aus mir selbst. Ich musste nicht mal ich sein, wenn ich schrieb. Ich konnte jemand völlig anderes sein und trotzdem ich zu ihm sagen.
Es gibt vieles, das sich ändert, vieles, das immer mehr zu etwas anderem wird. Nichts kann der Zeit standhalten, denn die Zeit ist das mächtigste und wertvollste, das wir haben. Die Zeit ist unabänderlich, so sicher wie nichts anderes auf der Welt. Mit jeder Sekunde, die vergeht, bringt die Zeit uns einen Moment, der unser sein könnte. Wir könnten jeden Moment, den sie uns schenkt zu unserem Moment machen und doch ergreifen wir die Chance meist nicht. Stattdessen rennen wir weg.
Zeit bedeutet viel mehr als nur das verstreichen von Sekunden. Sie bringt alles vergangene immer weiter ins Vergessen, schiebt es beiseite und deshalb habe ich Angst vor ihr. Vielleicht ist Angst das falsche Wort. Respekt trifft es vielleicht besser, aber es spielt keine Rolle welches Wort ich wähle, da keines je zu hundert Prozent passen wird. Nichts passt zu hundert Prozent. Außer die Zeit vielleicht, denn sie ist wohl das Einzigste, das weiterläuft egal was geschieht.
Auch wenn der Uhrzeiger stehenbleibt, bleibt die Zeit nicht stehen, sie hat keine Angst vor Dingen, die sich ihr in den Weg stellen. Sie ist mächtiger als das.
Für mich, ob ich nun ich bin oder ob ich ein anderes ich bin, ist die Zeit wertvoll. Wohl wertvoller als je einer von uns sein wird. Und doch bin ich gerade das was ich nie sein kann: Zeitlos.