F O U R

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Shailene POV

Als ich meine Augen aufschlage, habe ich einen kräftigen Bizeps vor der Nase und erschrecke. Meine Wange liegt auf seiner Brust und das regelmäßige Geräusch seiner Atmung beruhigt mich, obwohl ich von Aufregung schreien könnte. Wie konnte ich nur so einschlafen? Mit meinem Arm auf seinem Bauch, mit meinen gespreizten Fingern an seinen Rippen und meiner Wange auf seiner Brust.

Ich verfluche meine Blase und versuche so vorsichtig wie möglich aufzustehen, auch wenn ich lieber liegen bleiben würde, weil er einfach zu anziehend ist. Ganz langsam hebe ich meinen Kopf und drehe mein Gesicht sodass ich ihn betrachten kann. Seine langen, dunklen Wimpern scheinen förmlich auf seinen Wangen aufzuliegen und dieser entspannte Gesichtsausdruck lässt ihn recht jugendlich aussehen. Ich weiß überhaupt nicht, wie alt er ist! In dem Moment, in dem das bei mir wie eine Bombe einschlägt, blinzelt er mich verschlafen an und beginnt seine Augen zu reiben.

"Guten Morgen, hast du gut geschlafen?" Beim "gut" senkt er seinen Blick auf mich auf seinem Oberkörper und beginnt zu schmunzeln. Verlegen richte ich mich auf und bringe etwas Abstand zwischen uns, was ihn nun herzhaft auflachen lässt - und das hört sich nach dem Aufwachen bei ihm verdammt sexy an.

Ich weiß, ich erröte. Ich kann gar nicht anders, zumal er immer noch oben ohne hier liegt. Ich wäre schön längst gestorben und bekomme ein schlechtes Gewissen.

"Ich sollte schnell rein und mich umziehen, damit du dein Shirt zurück bekommen kannst. Du frierst doch bestimmt", sage ich viel zu schnell und kann seinem Blick nicht lange standhalten, weswegen ich schnell aufstehe und eigentlich ins Haus stürmen möchte doch er packt im letzen Moment meinen Arm und hindert mich am Gehen.

"Hey, keine Eile. Es ist nicht schlimm, okay? Ich habe es gern gemacht und jetzt hopp, zieh dir was an, dir müsste doch kalt sein." Während sein Fingerrücken über meinen Bauch streicht, schaut er mir mit seinen klargrünen Augen unentwegt in meine. Gewiss setzt mein Herz einmal aus - mindestens, weshalb ich nach Luft japsend den Kopf senke und die Flucht ins Haus antrete. Sein Lachen höre ich noch hinter mir und muss selbst kopfschüttelnd über mich schmunzeln. Ich weiß, ich bin scheiße schüchtern und erst recht bei einem Mann wie ihm.

Schnell verschwinde ich in meinem Zimmer, mache mich bei einer Katzenwäsche frisch, fahre einmal mit der Zahnbürste durch meinen Mund und bin bereit um wieder nach unten zu gehen. Eine lässige Shirts und ein einfaches schwarzes Shirt reichen erst einmal aus. Sein Hemd in der Hand zögere ich einen Moment, atme noch einmal seinen Duft ein und laufe augenrollend über mich selbst rüber zu Char's Zimmer.

"Charlene! Aufstehen!" Meine Faust donnert gegen ihre Zimmertür und der Lärm hallt sogar durch das ganze Obergeschoss. Als sich nach ein paar Momenten immer noch nichts regt, donnere ich erneut gegen ihre Tür - nur noch etwas lauter. Ich kenne meine Schwester. Sie ist ein Morgenmuffel, wie er im Buche steht. Wahrscheinlich zieht sie sich gerade das Kissen über den Kopf und Decke gleich hinterher.

"Char verdammt! Beweg' deinen Arsch! Wir haben bald den Termin!" Ich weiß, wenn ich jetzt nachgebe, dreht sie sich wieder um und schläft weiter - gerade nach einer Nacht wie dieser. Oh bei dem Gedanken an Jackson wird mir schon wieder warm, weshalb mein Blick wieder auf sein Hemd in meiner Hand fällt - Corey!

Sie wird ganz sicher nicht allein geschlafen haben, wenn sie überhaupt geschlafen hat! Also hämmere ich erneut gegen ihre Tür und höre nicht auf, bis ich das wütende stampfen ihrer Füße auf dem Parkett vernehme.

Charlene POV

Ich werde von einem Hämmern aus dem Schlaf gerissen und ziehe meine Decke über den Kopf. Herrlich... Ruhe. Brummend drehe ich mich und kuschle mich an das warme Etwas neben mir. Hmm, riecht gut.

Unspoken TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt