S E V E N

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Shailene POV

Als unsere Lippen aufeinander treffen, scheinen wir beide das Gleiche zu wollen, denn unsere Zungenspitze treffen sich und dieses wunderbare Kribbeln breitet sich in mir aus, dass bewirkt, dass ich nichts anderes machen möchte, als ihn zu küssen, obwohl er gerade ein ruppiger Rüpel war. Wenn er nicht so wütend in die Box geplatzt wäre, wäre sicher auch nichts passiert. Doch er wird schon wissen, warum er so übervorsichtig war.

Seine Hände streichen an meinen Seiten hinauf, bis sie ohne den Kuss zu unterbrechen an meinem Hals stoppen. Bestimmt aber nicht gezwungen hält er mich, während seine Lippen an meiner Zupfen. Ich schließe meine Augen und kann mich nicht erinnern, wann mich jemand so geküsst hat. Das ist schon Ewigkeiten her und ich genieße seine Zuneigung in vollen Zügen. Doch plötzlich spüre ich ihn nicht mehr, außer seine Finger an meinem Hals und öffne langsam meine Augen - peinlich! Ich blicke direkt in seine amüsierten Augen und sehe sein belustigtes Grinsen.

"Es hat dir gefallen, gib es zu", raunt er schmunzelnd und beißt sich auf seine Lippe. Warum muss er den Moment jetzt mit so einem Spruch kaputt machen? Natürlich hat es mir gefallen, doch ich weiß auf so eine Frage nichts zu antworten und so mache ich, was ich am Besten kann - gehen.

Ich blicke ihm noch einmal in seine funkelnden Augen und gehe dann einen Schritt zurück, sodass sich seine Hände von meinem Hals entfernen. Mit gesenktem Kopf drehe ich mich um und will aus dem Stall gehen, Charlene suchen und am Besten gleich nach Hause fahren. Ich weiß ja selber nicht einmal warum ich mich so bescheuert verhalte, doch ich fühle mich gerade unwohl und will hier einfach nur raus.

Seine Schritte hinter mir lassen mein Herz schneller schlagen und nur ein paar Sekunden später läuft er vor mich und hält mich an den Schultern fest. Unsicher schaue ich zu ihm auf und japse vor Aufregung nach Luft. "Sagst du mir, was ich jetzt falsch gemacht habe?"

Ich versuche zu antworten - wirklich, doch ich bringe nur undefinierbare gesammelte Laute hervor, bis ich resignierend und schnaufend den Kopf hängen lasse. Sofort entfernt er seine Hände von mir und schiebt sie in seine Jeanstaschen. "Ich nenne dich ab sofort nicht mehr Shai, sondern Shy", antwortet er schmunzelnd und lasst meine Wangen glühen. Ich könnte platzen. Jetzt macht er sich schon wieder über mich lustig?

Schnaufend werfe ich ihm einen bösen Blick zu und stapfe an ihm vorbei den Gang entlang Richtung Torbogen. Sein leises Lachen schürt meinen Ärger - weswegen war ich noch einmal wütend auf ihn? Er bringt mich einfach tierisch durcheinander, weswegen ich jetzt weiter den Gang entlang stapfe, bis erneut vor mir auftaucht, mich einfach über seine Schulter wirft, als wäre ich nichts und schnellen Schrittes mit mir aus dem Stall schreitet.

"Jackson! Was fällt dir ein!? Lass mich wieder runter!", brülle ich strampelnd, doch das interessiert ihn nicht. Er läuft weiter, als hätte er einen kleinen Rucksack auf der Schulter - einen zeternden Rucksack. Ich sehe der Untergrund unter seinen Füßen ändert sich von Kies zu Sand und ich frage mich, was er vor hat. Wieder ertönt sein Lachen und ich werde von seiner Schulter gezogen, sodass er mich jetzt in seinen Armen hält.

Ich hasse es hilflos zu sein, denn das bin ich gerade. Sauer greife ich links und rechts sein Shirt am Hals und ziehe ihn so nah heran, dass sich unsere Nasenspitzen berühren. "Lass mich jetzt sofort runter oder es passiert etwas", zische ich und funkle ihn durch zu Schlitzen geformten Augen an.

Grübchen erscheinen auf seinen Wangen und er leckt sich belustigt über seine Lippen. "Und du bist dir sicher, dass ich dich jetzt runter lassen soll?", fragt er übertrieben freundlich. "Ja! Sofort!", brülle ich und untermale meine Aussage durch zerren an seinem Shirt. "Okay".

Er beugt sich nach vorn und lasst mich herunter, nur ist es nicht wie erwartet. Dieser Mistkerl setzt mich in die Pferdetränke und um Nullkommanix ist meine Hose klatschnass. Ich japse nach Luft und klammere mich an seinem Hals fest, während ich ihm Todesflüche ins Gesicht spucke.

Unspoken TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt