Shailene POV
Bei uns angekommen wollte ich eigentlich sofort aus dem Wagen springen. Ich bin bescheuert, ich weiß, denn ich genieße die Nähe zu Jackson schon. Es geht mir jedoch alles viel zu schnell. Ich kenne ihn nicht einmal eine Woche und da kann man nicht von kennen sprechen. Char ist da völlig anders als ich. Sie ist immer direkt, frei ohne Zurückhaltung und genießt ihr Leben. Ich grübele zu viel, durchdenke alles drei Mal bevor ich handele und stehe mir damit immer wieder total im Weg. Oftmals stoße ich Menschen damit vor den Kopf, ohne dass ich es wirklich möchte und bin hinterher enttäuscht, wenn man sich von mir abwendet - dabei meine ich es überhaupt nicht böse. Wie auch nun bei Jackson. Allein weil er so hartnäckig ist, hat er schon einen Orden verdient.
Und seine Hartnäckigkeit hält an, denn als Char und Corey aus dem Wagen springen und schon ein paar Sachen zum Haus tragen, hält er mich auf seinem Schoß fest. Mich musternd fährt er mit seinem Daumen über meinen Mundwinkel und lächelt kurz, bevor er mich ernst aber ehrlich anschaut. "Warum lässt du es nicht einfach auf dich zukommen?" Seine Stimme ist rau und leise und ich kann meinen Blick nicht von seinen Augen abwenden. Sie sind so klar und leuchtend und funkeln durch die durchs Fenster scheinende Sonne nur noch mehr.
"Ich bin nicht wie Char-" - "Oh das ist mir schon aufgefallen, da sei dir mal sicher", plappert er auflachend dazwischen. Dieses Lachen war jedoch nicht fröhlich, sondern ernst. Sanft umschließt er mein Kinn, hebt meinen Blick und schaut mit tief in die Augen. "Ich glaube, du hast noch ganz viel in dir, was ich kennenlernen möchte und wenn ich etwas will, dann bekomme ich es auch." Mit gehobener Braue und einem schelmischen Grinsen beendet er seinen Satz.
Ich bin angespannt und so zieht sich fast automatisch meine Lippe zwischen meine Zähne. Seine Mundwinkel heben sich verdächtig und er beugt sich zu mir vor, als er mit seinem Daumen meine Lippe aus meinen Zähnen befreit und sein Mund vor meinem schwebt. "Und in diese Lippe beiße nur noch ich", flüstert er, bevor er hinein beißt, zärtlich daran zupft und ich von diesem Gefühl überfahren, leise seufze. Erneut lacht er leise auf, schließt seine Hände um mein Gesicht und küsst mich innig.
Unsere Küsse werden fordernder, seine Hände streichen über meinen Rücken und huschen über die nackte Haut meiner Schenkel, während seine Zunge mich genauso neckt, wie sonst sein loses Mundwerk.Seine Taten genießend schließe ich meine Augen und muss mir eingestehen, dass ich jetzt gern mit ihm ganz woanders wäre. Einfach mal nicht grübeln und...
Ein Klopfen lässt mich erschrocken die Augen aufreißen und ich blicke hektisch zur Scheibe, an der geklopft wurde. Neben dem Wagen klebt Carter an der Scheibe, grinst wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen, während er seine rechte Hand hebt und sich aus dieser ein Strang mit Kondomen abrollt. Mit wackelnden Brauen deutet er mit dem Kopf auf die Kondome und wartet auf Antwort.
Jackson lacht auf und schüttelt seinen Kopf, während ich meine Stirn gegen seine Schulter fallen lasse und ebenfalls auflachen muss. "CARTER!... Dieser Kerl macht mich fertig", rufe ich kichernd und sehe nur noch, wie er mit den Schultern zuckt und die Lümmeltüten gleichgültig in seine Hosentasche stopft, bevor er wieder Richtung Haus schlendert.
"Das war doch nett von ihm", spricht Jackson meine Reaktion abwartend und zieht mich an der Hüfte näher. Das passiert so ruckartig, dass ich mich links und rechts neben seinem Kopf an der Rückwand des Pickups abstützen muss. Schmunzelnd lehnt er seinen Kopf an die Rückwand und zieht erneut an meiner Hüfte. Ich setze mich rittlings auf seinen Schoß und senke mit klopfendem Herzen meine Lippen auf seine - und nun bin ich es die ihn zum seufzen bringt.
Also wir kurze Zeit später mit den restlichen Sachen Richtung Haus laufen, ist schon von Weitem Charlene zu hören und sie hört sich nicht freundlich an. Mit leidlichem Blick betrete ich mit einem Farbeimer und meiner Kuscheldecke das Haus. "WAS MEINST DU WIE LANGE DIE SACHEN IM LKW BLEIBEN KÖNNEN!?!", brüllt sie durch das Obergeschoss und ich ziehe scharf Luft ein. Am liebsten würde ich jetzt wieder umdrehen und zurück in den Pickup, doch ich bin auch zu neugierig, was Carter angestellt hat, weshalb ich die Treppe vorsichtig hoch schleiche.
DU LIEST GERADE
Unspoken Truth
ChickLitCharlene und Shailene. Wenn jemand einen dieser Namen ausspricht dann weiß derjenige dass automatisch auch der Zwilling auf der Matte steht. Seit ihrer Kindheit sind sie wie Pech und Schwefel. Unzertrennlich, so gleich und doch verschieden. Äußerlic...