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Charlene POV

Ich muss mich ernsthaft gerade zusammenreissen um nicht zu Corey zu rennen und ihn anzuspringen. Verdammt. Wie das Wasser von seinen Haaren tropft und über seine Haut rinnt. Mir auf die Unterlippe beißend sehe ich ihm dabei zu wie er auf mich zu schlendert und nehme nur am Rande wahr wie Jackson irgendetwas von einem Fleischklops erzählt. Unhöflich ich weiss, aber bei so einem Anblick kann ich einfach nicht widerstehen.

"Shailene schön hat Jackson euch erreicht.", sagt er nun lächelnd in Richtung meiner Schwester und bleibt knapp vor mir stehen. Meine Augen wandern über die Brust hoch zu seinem Gesicht und meine Mundwinkel zucken. "Gibs zu das hast du mit Absicht gemacht."

Grinsend zuckt er mit den Schultern und zieht mich dann in seine Arme. Gut habe ich kein weißes Shirt an, das wäre jetzt durchsichtig. Mhm, das mit dem Anstarren könnte vielleicht, aber nur vielleicht zur Gewohnheit werden. Eine seiner Hände legt sich an mein Kinn, ehe er sich vorbeugt und mit einen federleichten Kuss auf die Lippen haucht.

"Meatball habt ihr also auch schon kennengelernt." Ich kriege grosse Augen und löse meinen Blick von ihm. "Hä was? Sorry, war abgelenkt." Verdattert blinzle ich und schaue zu Jackson und Shai die sich wohl zusammenreißen müssen nicht loszulachen. Meine Schwester deutet zu Boden und ich folge der Geste mit meinen Blicken, wo ich ein kleines Schweinchen erblicke welches mit seinen Knopfaugen zu uns aufschaut. "Nein, ist das niedlich.", rufe ich aus und ich fange an wie eine gestörte an zu grinsen. "Nein Char, wir kaufen uns kein Schweinchen." Verdammt, sie kennt mich einfach zu gut.

Corey's Arme sind immer noch um mich geschlungen und als er anfängt zu lachen spüre ich seine Brust leicht vibrieren. Schmollend schiebe ich meine Unterlippe vor und setze meinen Hundeblick auf. "Immer noch nein." - "Ach verdammt, warum wirkt das bei dir einfach nicht.", brumme ich nun und lehne meinen Kopf an die Brust des verdammt gut gebauten Mannes vor mir. "Weil ich dich schon unser ganzes Leben lang kenne. Zu gut kenne, das weisst du."

"Bevor das hier noch in Grundsatzdiskussionen ausartet, wie wäre es wenn wir uns aufteilen und wir euch die Ranch zeigen?" Jackson blickt Shai und mich fragend an. "Hört sich gut an, das ist wahnsinn. Ich muss gestehen dass ich sowas nicht erwartet habe.", entgegne ich und nicke dabei zustimmend so gut es eben geht an Corey's Brust und muss schmunzeln."Ihr habt es hier wirklich schön und ich brenne darauf alles zu sehen."

"Gut dann treffen wir uns nachher im Garten.", erklingt seine Stimme direkt an meinem Ohr, bevor er sich von mir löst und einen Arm um meine Schultern legt, mich zu den Paddocks zieht. Währenddessen dirigiert Jackson meine Schwester in Richtung Stallungen.

"Schön dass du da bist Char.", raunt er mir ins Ohr. "Ich lasse mir doch kein Barbeque entgehen, Corey." Schmunzelnd blicke ich zu ihm auf und zwinkere ihm zu. "Danke für die Einladung, wir haben uns darüber gefreut." Leicht rempele ich ihn mit meiner Schulter an und höre sein tiefes Lachen. "Ich hoffe schwer dass du Pferde magst." - "Mögen? Ich liebe sie. Shai und ich wollten immer ein eigenes Pony, aber unsere Mutter hat es nie erlaubt."

Ich spüre wie sein Griff um meine Schultern fester wird und er erleichtert durchatmet. "Das ist gut.", höre ich ihn nur murmeln und meine Mundwinkel zucken leicht. Wir gehen am Sandplatz vorbei zur Halle und treten ein. "Wow ist die gross.", rufe ich aus und blicke mich um. Sogar eine grosszügig angelegte Tribüne ist vorhanden. 

"Die nutzen wir eigentlich nur wenn man absolute Ruhe braucht oder das Wetter nicht mitspielt.", erklärt er mir und zieht mich direkt durch das andere Tor wieder aus der Halle. Nachdem wir den Unterstand hinter uns gelassen haben erstrecken sich die Weiden vor uns und erneut bin ich sprachlos wie weitläufig hier alles ist. "Und ihr führt das hier zu zweit... das ist Wahnsinn." Meine Augen wandern über die Pferde die vereinzelt stehen und friedlich vor sich hin grasen. "Es ist schon seit Generationen in Familienbesitz, nur wurde es über die Jahre immer weiter modernisiert und weiter ausgebaut." Verstehend nicke ich und kann den Stolz in seiner Stimme hören. Ein Lächeln umspielt meine Lippen. Für ihn ist das hier sein Herzblut, so wie es das tätowieren für mich ist.

Unspoken TruthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt