Kapitel 10

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Am Morgen…

Wie konnte ich nur so dumm sein und vergessen die Tür zu schließen?! Ich stand schnell auf und bemerkte, dass Reema sich schon aufgemacht hatte zu ihrer Arbeit. Nach der Schule fand sie leider keinen Platz, also musste sie sich eine Ausbildung suchen und die fand sie schließlich in einem großen Unternehmen.

Ich rannte in Unterwäsche in mein Badezimmer und zog mich so schnell es ging um und sprang unter die Dusche, schäumte mir mein langes, dunkles Haare ein und wusch mich.

In eile zwang ich mich in meine dunkle Jeans und zog meine türkisfarbene Bluse an. Trocknete mein Haar und fönte es schnell. Ich rannte hektisch zur Küche und schenkte mir einen Kaffee ein und ging auch schon Richtung Tür.

Draussen angekommen, bekam ich es wieder mit der Angst zutun, aber dieses m nicht irgendwie vergewaltigt oder mit einem Auto verfolgt zu werden, sondern die Angst gefeuert oder ähnliches zu werden..

Harry..ich meine Hr. Keyson vertraut mir und ich mach dann einfach sowas..

Ich hoffte so sehr, dass nicht eingebrochen wurde, doch da war das Glück wohl nicht auf meiner Seite. Vor dem Gebäude tummelten sich Menschenmengen sowie Polizisten und Harry…

Er schaute nicht ein einziges Mal auch nur zu mir. Er wusste das das meine Schuld war. Er wusste das ich den Schlüssel habe ind er wusste das ich gestern Abend als letzte im Büro war. Jetzt fiel sein Blick auf mich und er sah voller Trauer und doch auch ein kleines bisschen Hoffnung erkannte ich. Aber wieso Hoffnung?!  

Er kam auf mich zu gelaufen, wie ein kleines Kind dem man Bonbons hinhalten würde.  Plötzlich wurde ich in eine Umarmung gezogen und ganz fest gehalten. Er kam meinem Ohr immer näher und ich konnte förmlich seinen Atem auf meiner warmen Haut spüren.

"Ich bin so glücklich, dass dir nichts passiert ist! Ohne dich hätte ich nicht weiter leb..", flüsterte er und unterbrach.

Wollte er weiter leben sagen? Wieso sagt er denn sowas? Er ist verheiratet schon seit drei Jahren und war mit dieser Frau schon Zehn Jahre zusammen.

Er sagte mir schon, dass er es nicht so genau weiss, ob sie die Liebe seines Lebens sei..

Aber trotzdem musste ich sagen, dass es mir ein wenig gefiel.

"Nein, mir geht es gut. Danke. Aber die Firma…? ", sagte ich mit einem dicken Kloß im Hals. "Das ist alles meine Schuld..wäre da nicht dieser Dreckskerl gewesen…", ich verstummte. Ich wollte eigentlich nicht, dass er was davon weiss. Zu peinlich war mir die ganze Situation.

Ich senkte meinen Blick, wurde jedoch direkt in die Augen dieses wunderschönen Mannes zurück gezogen.

Er hielt mich immer noch fest im Griff und durchlöcherte mich mit seinem starren Blick.

"Shelly..welcher Mann war gestern in der Firma!?", sagte er ernst. Ich konnte nicht, denn alles kam wieder hoch. Ich senkte wieder meinen Blick und spürte warme Nässe meine Wangen hinunterlaufen.

Ich fing an zu schluchzen.

Harry zog mich widerwillig in sein Auto und setzte mich rein und schnallte mich sogar an.

"Los Shelly…! Was ist passiert?", fragte er jetzt noch einmal.

Ich konnte ihm nicht standhalten und erzählte ihm alles.

Sein Blick verriet nur Leere.. Er sagte kein Wort und ging einfach weg. Wieso ging er jetzt weg? Wieso lässt er mich mit dieser Situation alleine? Warum brauche ich ihn hier jetzt bei mir?

AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt