Kapitel 22

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Harry!

Er sah wütend aus. Ich fing leicht an zu zittern, wollte jedoch nicht, dass er von meiner Angst Wind bekam.

"Was willst du hier? Wie bist du überhaupt hier rein gekommen?", fragte ich zum Schluss stärker.

Er sah mich an und begann zu reden.

"Erstens will ich hier mal klarstellen, wer hier der Chef von uns beiden ist! Und zweitens die Tür stand noch weit auf!!", sagte er wütend.

Jetzt stand er auf und blickte über mir. Er hatte ein schälmiches Grinsen aufgesetzt.

Welches mir einen Schauer über den Rücken zum laufen brachte.

Er holte mit der einen Hand kräftigt aus und schlug auf mich ein. Ich schrie auf und er machte weiter. Das erinnerte mich wieder an damals.

Jetzt kam er meinem Ohr gewaltig nahe.

"Misch dich nie wieder in meine Angelegenheiten ein! Hast du verstanden!!", schrie er mich an.

Ich nickte und verstummte sofort.

Jetzt schlug er noch einmal auf mein Gesicht ein und ich wimmerte. Ihm machte es gehörigen Spass mich so leiden zu sehen! Bei jedem Schrei den ich ausstieß, schlug er nur noch fester zu.

Ich weinte jetzt schon stark und hielt meine Hände vor meinem Gesicht.

"Bitte… h-hör… a-auf…", flehte ich ihn.

Doch er lachte nur und zog mich runter vom Bett und kickte auf mich ein.

Ich schrie und weinte jetzt richtig und lag auf dem Boden so zusammengekauert, dass ich keine Regung mehr von mir gab.

Ich hörte wie jemand die Wohnung betrat und Harry machte sofort meine Tür zu und befahl mir die Klappe zu halten. Ich hielt mir den Mund mit beiden Händen zu. Ich gehorchte auf jedes einzelne Wort, dass er sagte. Zu groß war die Angst, dass er weiterschlug.

Es klopfte an meiner Tür und ich hörte Reemas Stimme. Chris konnte ich im Hintergrund erkennen.

"Schatz? Schläfst du schon?", fragte sie an meiner Tür.

Harry befahl mir ruhig zu bleiben, um ihr das Zeichen zu geben, dass ich schon schlief.

"Pscchhht! Sonst bist du Tot, Kleines!", flüsterte er und lachte dabei auf.

Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sie flossen in Strömen meine Wange hinab.

"Hmm… Gute Nacht Schatz…", sagte sie beiläufig, entfernte sich letztendlich von meiner Tür.

Harry kam wieder auf mich zu und kam meinem Gesicht mit seinem sehr nahe.

Er küsste meine Stirn und floh aus dem Fenster. Wir wohnten im Erdgeschoss, also leicht für ihn zu fliehen.

Ich lag immer noch wie in Trance neben meinem Bett. Ich blutete im ganzen Gesicht.

Mir tat alles weh. So sehr, dass ich nicht einmal aufstehen konnte.

Reemas Prov

Als ich an die Tür von Shelly klopfte, kam kein Ton raus. Das ist eigentlich nicht Shellys Art, denn sie hat nie einen festen Schlaf. Chris zog mich von def Tür und sagte mir, dass sie bestimmt schon schlief. Es vergingen zwei volle Stunden. Ich konnte nicht mehr warten. Ich musste in ihr Zimmer, nur um zu sehen, ob es ihr gut geht!

Also lief ich los und Chris kam dicht gefolgt hinter mir.

Shellys Prov

Jemand machte langsam die Tür auf. Das bekam ich mit.

"Shelly? A-alles Okay?", flüsterte vorsichtig eine vertraute Stimme.

In meinem Zimmer war es dunkel. Kein Licht und sie konnte nicht sehen, ob ich in meinem Bett war oder nicht.

Ich zitterte immer noch vor Angst, dass er wieder kommen könnte.

"Re-Re-ema…Reema…", ich versuchte ein Wort rauszubringen doch es gelang mir nicht, zu groß waren die Schmerzen, die mir Harry zufügte. Mein Ton war wahrscheinlich so leise, dass sie mich gar nicht hörte.

Doch plötzlich ging das Licht an und ich konnte die glasigen Augen Reemas schauen.

"Oh mein Gott… Shelly?? Was-Was ist passiert??", sagte sie entsetzt.

Chris schaute rüber zu mir und rannte so schnell es ging ins Badezimmer. Er holte Tücher um mir mein Blut wegzuwischen.

"Ree-Reema…?", ich konnte nicht reden.

"Chris schnell ruf den Krankenwagen!", schrie sie ihn an. Er ging so schnell wie nur möglich zur Küche und nahm das Telefon in die Hand.

In der Zeit war Reema bei mir geblieben.

"Ohh Goott… wer hat dir das angetan?", sagte sie total verweint.

Sollte ich ihr sagen, wer es war? Sie war meine beste Freundin! Harry durfte nicht denken, er konnte mit mir machen, was er wollte… Nicht wie bei Kelly! Nein! Nicht noch einmal!!

"Ha-Harry…", stotterte ich.

"Waass?? Dieser Dreckskerl! Ich bring den um!!", schrie sie jetzt voller Wut.

Keine Zehn Minuten später war auch schon der Krankenwagen da und holte mich ab…

AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt