Kapitel 16

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Adam! Ich protestierte innerlich, mich neben ihm hinzu setzen. Ja okay wir waren nicht mehr im Kindergarten, aber trotzdem gefiel es mir nicht mich neben meinem "Vergewaltiger" hinzu setzen!

Die Stunde über hatte ich nicht vor auch nur ein einziges Wort mit ihm zu reden! Doch er kam mir manchmal so nahe, dass ich mehrmals zur Seite rückte. Mich ekelte es an in seiner Nähe zu sein. Schließlich war er derjenige, der mir so weh tat, der mir blaue Flecken einbrachte und mich zu tiefst verletzte! Kurz vor Stundenende spürte ich eine Hand auf meinem Oberschenkel. Adam. Ich hatte direkt wieder die Bilder von damals im Kopf. Wie er auf mich einprügelte  und mich verbal schlug, wie er in mich eindringen wollte ohne jegliches Gefühl zu zeigen! Ich dachte immer, es ist schön, wenn man sich küsse. Meinen Vorstellungen anzunehmen, sollten die Augen dabei geschlossen werden und man sollte sich langsam aneinander nähern, bis sich langsam die Lippen schmeckten. Die Weichheit spüren und der anderen Zunge Einlass gewähren. Dabei immer die Augen geschlossen halten. Dann würde alles seinen Ryhtmus gehen und Lauf nehmen. Sich berühren, wo man es wollte und es einen in den 7. Himmel verschlagen. Man sollte sich fühlen, als wäre man die einzigsten zwei Menschen auf der Welt.

Ich wurde aus meiner Fantasiewelt gezogen, indem ich einen noch viel festeren Druck jetzt auf meinem Oberschenkel spüren konnte. Adam griff so fest nach mir, dass ich aufwimmerte.

"Adam… lass den scheiss! Und nimm deine Griffel von mir!!" , schrie ich ihn an.

"Ich krieg dich noch! Hat dir ja letztens auch gefallen oder Babe…?", mit einem Augenzwinkern verschwand er von der Klasse und ließ mich und meine Gedanken alleine.

Was meinte er denn damit? Ja hat er jetzt was damit zutun oder nicht? Ich konnte nicht mehr klar denken… ich brauchte Gewissheit! Ich musste zu Harry, auch wenn das mich eine große Überwindung koste… ich musste die Wahrheit herausfinden!

In diesem Moment knallte ich mit jemand zusammen. Es war ein Mädchen, die mir neu war. Ich habe sie noch nie hier gesehen. Sie war recht schlank, groß und ihre Augen waren unter einer dicken Hornbrille versteckt. Sie hatte grüne Augen und dunkelblondes Haar, welches zu einem Dutt gebunden war. Sie guckte mich total ängstlich an, als würde ich sie jeden Moment schlagen wollen. Ich wollte ihr das Gefühl geben, dass alles in Ordnung sei, doch sie schmiss ihre Bücher hysterisch runter und rief ganz laut, dass es ihr so leid tue.

Ich nahm sie hoch vom Boden und guckte ihr tief in die Augen und sagte ihr, dass alles in Ordnung sei und ja nichts passiert ist. Sie lächelte und ich gab ihr eines zurück. Ich entschied mich ihr bei ihrem ganzen Papierkram zu helfen und hob ihre Bücher und Ordner auf. Beim aufheben kam mir ein Blatt entgegen und mir stockte der Atem!

Süße, du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Wehe du zeigst mich an, das wirst du noch bereuen! Harry K.

Oh mein Gott… wer war dieses Mädchen?

Eines war klar… sie wurde wegen irgendwas erpresst von ihm!

Nur wegen was…?

AfterglowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt