In Brassenbrück steht ein Pastorenhaus,
Da schaun die Pfarrersleut hinaus.
Ein junger Mann, eine schöne Frau,
Das war vor einem Jahr genau.
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
Ein böser Verführer hat ihr Herz umgarnt,
der Pastor verschläft's, ward nicht gewarnt.
Die heilige Ehe hat nun keinen Bestand.
Der gehörnte Priester verlässt das Land.
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
Seinen Vorgänger in diesem Amte
Das Schicksal ebenfalls verdammte.
Auch seine Gattin war ihm nicht treu,
Das klingt für uns schon nicht mehr neu.
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
So ging es dreimal in Folge schon.
Fremdgehn der Fraun war fast guter Ton.
Das Böse ist am Werk, ein rechter Fluch!
Drei schlimme Male schon, wann ist's genug?
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
Du altes Haus, gebaut aus rotem Klinkerstein,
hier zieht nimmermehr das Glück hinein!
Ein Fräulein liebte einst den Pfarrersmann,
der sie abwies, so sie sich das Leben nahm.
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
Im Sterben verwünschte sie das Haus
Und sprach die folgenden Worte aus:
Die Liebe weiche, kehre nie zurück!
Kein einzig Paar finde hier sein Glück!
Verfluchtes Haus, du willst dein Opfer haben,
Lautet die Botschaft im Krächzen der Raben.
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Diese Ballade basiert auf einer Anekdote in meinem Blog "WortHülsenFrüchteKuchenTeig".