Kapitel 28

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„Shhh" versucht Tom mich zu beruhigen und zieht mich sanft in seine Arme.

Ich wehre mich nicht, sondern tue es ihm gleich und schlinge meine Arme um seinen muskulösen Körper.

Soll er doch sehen und spüren wie schwach ich eigentlich bin. So dachten die anderen doch immer über mich. Klar, sie zeigten Respekt, doch dies galt allein meinem Vater. Seinem Vermächtnis. Nie mir.

Langsam beginne ich mich in seinen Armen zu beruhigen und lausche den regelmäßigen Schlägen seines Herzens.

Tom atmet tief ein und beginnt zu sprechen. Seine Stimme, ruhig und tief, vibriert in seiner Brust. „Joni, es tut mir leid. Wenn du mich nicht kennen würdest -"

„Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich tot!" unterbreche ich ihn und beende somit seinen Satz, der Meiner Meinung nach hätte nicht anderes enden können. Es stimmt. Der Autounfall, die Auseinandersetzung mit dem Russen, André, Andrés Neffe und nicht zu vergessen das Feuer. Ohne ihn wäre ich den Flammen nie entkommen!

Tom seufzt beinahe ergeben und schließt mich noch ein wenig fester in die Arme.

„Vielleicht finden wir in unserem nächsten Leben, in einem anderen Leben zusammen..." flüstert Tom überzeugt in mein Ohr. Ein kleines Lächeln umspielt meine Lippen.

„Und wie soll dieses Leben aussehen?!" murmle ich verträumt gegen seine Brust.

Er zieht neckend an einer meiner langen blonden Strähnen. „Wer weiß... Wahrscheinlich treffen wir und in der Highschool oder auf dem College und ich bin, wie soll es auch anderes sein, der Begehrteste Typ dort und du verführst mich!" Tom lacht leise.

Ich Stimme ein und schüttle leicht den Kopf. „Na klar. Ich, dich, verführen!?"

Wieder lacht Tom. Ein Geräusch, welches man ihm nur selten entlocken kann. Schade eigentlich. Er sollte öfter lachen. Dieses kehlige und doch so sanft klingende Geräusch, lässt nicht nur mein Herz dahinschmelzen, sondern sendet auch Blitze in andere Regionen meines Körpers.

Plötzlich muss ich daran denken, wie er mich angefasst hat. Was ich dabei empfunden habe und mir wird klar, dass es nie wieder - so - sein wird! So intensiv, so... perfekt.

Manche würden sagen, ich wäre naiv oder fragen sich, wie ich so etwas behaupten könnte, aber ich weiß es einfach. Noch nie hatte jemand so eine Wirkung auf mich, wie Tom.

Und da nicht jeder überhaupt die Chance hat den oder die Richtige zu treffen, warum sollte ich so einen ein zweites Mal treffen? Jetzt weiß ich, dass Tom der Richtige ist. Ich spüre es einfach. Er ist alles! Wenn ich mit ihm zusammen gibt es nur uns.

Klar, wir sind ziemlich verschieden und können trotzdem eins sein. Wie Ying und Yang. Verschieden. Gegensätze und trotzdem eins.

Bald jedoch werden wir in komplett verschiedenen Welten leben...

Ich weiß, wenn Tom etwas sagt, meint er es auch meistens so. Wir werden uns nie wieder sehen. Es sei denn es passiert etwas, das alles ändert... irgendwie.

„Ich habe Angst, Tom..." flüstere ich erstickt. Ich habe Angst ein anderes Leben zu führen, und ich habe Angst, ihn nicht vergessen zu können. Es könnte mich für immer in der Vergangenheit leben lassen!

„Du hast schon so viele Dinge gemeistert, Joni... Du schaffst das schon." macht er klar und streichelt beruhigend über meine Schulter.

„Vor was hast du eigentlich Angst? Der große Tom Kaulitz!?" murmle ich und erwarte eigentlich keine aufschlussreiche Antwort. Tom und Angst? Das passt nicht zusammen... Meistens.

Doch wie des Öfteren, überrascht er mich mit seiner Antwort. „Ich habe Angst zu werden wie mein Vater..." er versteift sich am ganzen Körper und ich drücke mich enger an ihn. Falls das überhaupt noch möglich ist.

„Du könntest nie so sein wie dein Vater..." mache ich ihm klar. Ich meine es ernst. Zwischendurch dachte ich wirklich, er könnte sich in ein Monster entwickeln, wie sein Vater eines ist, doch in diesem Moment weiß ich es einfach das es nicht möglich ist.

Unwillkürlich lege ich meine Hand auf seine Brust, genau an die Stelle, unter der sein Herz rhythmisch schlägt. Er versteift sich einen kurzen Augenblick, bevor er seine Hand auf meine legt.

„Ich habe Angst vor den Gefühlen, die du in mir auslöst..." fügt er plötzlich mit heiserer Stimme hinzu und ich schlucke. Hart.

Wow. Mein Kopf ist mit einem mal wie leergefegt.

Er hat Angst vor den Gefühlen, die - ich - in ihm auslöse?!

Ich öffne meinen Mund um etwas zu erwidern, doch ich weiß nicht was. Was könnte ich sagen? Was könnte ich - jetzt - noch sagen?! Bald werde ich, sowieso nicht mehr hier sein, um irgendwelche Gefühle in ihm auszulösen!

Sollte ich ihm trotzdem sagen, was ich für ihn empfinde? Würde er mich auslachen? Würde er mich verstehen? Und vor allem, würde es etwas ändern?!

Ich seufze und verstaue die Worte, die in meinem Kopf rumschwirren nicht nur in die hinterste Ecke meines Gehirns, sondern verschließe sie in meinem Herzen. Dort wo sie hingehören, wo sie kein anderer sehen oder finden kann. Wo sie sicher sind. Sie kehren zu ihrem Ursprung zurück, dorthin wo sie entstanden sind, ohne jemals an die Oberfläche zu gelangen.

Ich seufze tief und mit einem Schlag, fühle ich mich müder als je zuvor. Ich bin erschöpft. Körperlich, als auch seelisch.

„Leg dich schlafen..." fordert Tom, als könne er meine Gedanken lesen. Ich nicke träge und setze mich auf. Sofort vermisse ich seine Körpernähe...

Tom schlägt die Decke zurück und bedeutet mir mich hinzulegen. Ich komme dem nach und lege mich komplett angezogen unter die Decke, welche Tom über mich legt.

Dann steht er auf und Panik ergreift mich, doch bevor sie überhand nehmen kann, liegt Tom auch neben mir und zieht mich auf seine Brust.

Ich atme seinen Duft ein und frage mich, ob es hier wirklich schon zu Ende sein soll. Soll es das gewesen sein?!

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A/N: Sooo, hab heute ein bisschen Zeit zum schreiben gefunden ;)

Ich hoffe euch gefällt das Kapitel & danke für die tollen Reviews beim letzten Kapitel, werde sie wahrscheinlich jetzt gleich schnell beantworten <333

& OMG über 13.500 Reads und über 500 Votes! Ich liebe euch einfach! *-*

PS: Habt ihr Twitter?! Wenn ja, folgt mir einfach! ;)

@JanaAkaTraeumer

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In Love with an Enemy! (Tom Kaulitz)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt