Kapitel 7
Kurze Zeit später klingelt wieder mein Handy. Es ist Daniel und ich überlege ganz kurz, es einfach klingeln zu lassen, doch mein Bauch sagt mir, dass er sowieso nicht aufgeben würde. Also gehe ich ran. »Ja.« Meine Stimme klingt nicht gerade freundlich, das weiß ich, doch das ist auch Absicht.
»Dawn, das war wirklich nicht nett!«
»Warum? Ich habe mit keinem Wort geschrieben, dass ich mit in den Park komme. Außerdem ist Caprice gar nicht so übel, wenn man sie erst einmal kennt, und sie sieht toll aus.«
»Darum geht es doch nicht. Außerdem siehst du genauso toll aus.« Ich verdrehe die Augen, wie soll ich ihm das bitte schön glauben, wo man mir doch mein Leben lang das genaue Gegenteil gesagt hat. Und jetzt soll ausgerechnet er mich plötzlich gutaussehend finden? Wer ist er? Ein barmherziger Samariter? »Unser Abend war doch schön, was ist passiert?« Daniel klingt bittend. Er möchte mich von sich überzeugen, zumindest fühlt es sich so an und er hatte ja auch gesagt, dass er nicht aufgeben würde. »Nichts ist passiert. Ja es war ein toller Abend, aber das war es auch.« Daniel seufzt und ich möchte nicht länger mit ihm telefonieren. »Meine Mutter ruft mich. Ich muss auflegen.«
»Aber ...« Mehr höre ich nicht mehr, da ich bereits aufgelegt habe. Tränen laufen mir nun die Wangen hinunter. Ich hatte nicht gedacht, schon so tief in der Sache gefangen zu sein, doch da ist eine Stimme in meinem Inneren, die mir sagt, dass ich Daniel nicht trauen darf. Diese Stimme spricht schon den ganzen Tag zu mir und so sehr ich auch versuche, sie zu ignorieren, weiß ich doch, dass sie recht hat. Warum sollte auch ausgerechnet dieses Mal alles anders sein? Es wird mit Daniel ganz genauso laufen, wie die anderen Male, wenn sich jemand für mich interessiert hat, erst alles toll und dann bin ich nur noch so viel wert wie der Dreck unterm Schuh. Klar, jetzt ist er noch hartnäckig, doch schon bald wird er merken, dass er sich mit dem größten Looser abgegeben hat, den es auf diesem Planeten gibt. Wieder klingelt mein Handy. Es ist eine SMS und sie ist von Daniel, wie sollte es auch anders sein. »Letzte Nacht beim Sterne zählen, merkte ich, dass zwei Stück fehlen. Später dann, ich konnts kaum glauben, sah ich sie in deinen Augen.« Ein SMS-Spruch. Wie altmodisch. Doch irgendwie ist es auch süß und der Spruch zaubert mir ein winziges Lächeln ins Gesicht. Mutti ruft mich und ich gehe hinunter, zum Glück geht das Abendessen schnell vorbei. Viel Hunger habe ich nicht und anders als sonst gehe ich danach gleich wieder in mein Zimmer. Auf Fernsehen habe ich keine Lust. Oben angekommen schaue ich automatisch auf mein Handy. Zwei neue Nachrichten. Beides SMS und beide von Daniel. In der einen steht: »Ich wollt du wärst mein Kuscheltier, dann könnt' ich kuscheln jetzt mit dir. Doch leider bist du nicht bei mir, mein kleines süßes Kuscheltier.« Ich kann ein Lachen nicht unterdrücken, während gleichzeitig tausend Schmetterlinge in meinem Bauch starten. Schnell scrolle ich weiter und lese die zweite SMS, es ist wieder so ein Spruch. Das kann doch nicht sein Ernst sein. Ich lese beide SMS nochmals durch. Auf meinem Gesicht zeichnet sich ein breites Grinsen ab, auch wenn ich weiß, dass er sich die Sprüche nicht selbst ausgedacht hat, ist es dennoch wirklich süß. Ich kann einfach nicht anders, auch wenn SMS-Sprüche so etwas von out sind, lese ich sie mir auf meinem Bett sitzend wieder und wieder durch. Ob ich ihm darauf etwas antworten soll? Da ich absolut keine Ahnung habe, wie ich mich verhalten soll, rufe ich Caprice an. »Hey«, meldet sie sich in ihrer üblichen Art. »Hey, Cap. Daniel hat mir drei SMS-Sprüche geschickt und ich weiß nicht so genau, wie ich reagieren soll.«
»Dawn, antworte ihm einfach.« Caprice klingt, als würde sie die Augen verdrehen. Eigentlich bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass sie genau das auch tut. Ich übergehe ihre Bemerkung und lese ihr die Sprüche vor. »Das ist ja so süß, Dawn.« Sie scheint ganz aus dem Häuschen zu sein und ich hebe eine Augenbraue, auch wenn sie es nicht sehen kann.
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Dawns Liebe - Einmal Himmel und zurück
FantasyDawn ist eine Einzelgängerin wie sie im Buche steht, sie hat nur eine Einzige Freundin, Caprice. Alle anderen meiden sie wie die Pest. Mit ihren siebzehn Jahren, hat sie sich bereits an dieses Leben gewöhnt und ihr dickes Fell hilft ihr, diesen Allt...