13.

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Wir beginnen uns langsam in Takt der Musik zu bewegen und ich werfe einen verstohlenen Blick zu Liv und Kate.
Only fools rush in...
Beide haben ihre Arme um den Hals ihres Partners geschlungen und den Kopf an seine Brust gelegt.
But I can't help Falling in Love with you...
Ich sehe Alec in die Augen und in ihnen liegt eine Art stilles Einverständnis.
Shall I stay...
Ich lege vorsichtig beide Arme um ihn und er lässt auch meine andere Hand los um sie um meinen Rücken zu legen.
Would it be a sin...
Kathrin hatte recht, ich habe wirklich gerade alles was ich brauche.
If I can't help falling in Love with you...
Ich bin schon ein wenig überrascht, dass er nich doch noch so viel Zuneigung schenkt.
Like a River flows surely to The sea...
Ich dachte eigentlich, es war nur eine Folge des Alkohols. Ich versuche es einfach zu genießen, so wunderschön wie es gerade ist. Spätestens wenn der Alltag uns wieder hat ist eh alles vergessen.
Darling so it goes. Some things are meant to be...
Ich lehne meinen Kopf sanft an seine Brust.
So take my Hand and take my whole Life to...
Ich kann sein Herz im gleichmäßigen Rhythmus schlagen hören und muss zugeben, dass ich dieses Geräusch unglaublich beruhigend finde.
For I can't help falling in Love with you...
Vielleicht ist es einfach das wissen, dass er jetzt just in diesem Moment wirklich hier bei mir ist. Das ich wirklich seinen Herzschlag hören kann, ich ihn wirklich berühren kann, ich wirklich sein süßes Lächeln sehen kann und das alles hier nicht nur ein seltsames Produkt meiner Fantasie ist.
In Love with you...
In diesem Moment gibt es nur den Song und uns beide. Der Rest der Welt ist vergessen.
Als der Song zu Ende ist, löse ich mich mehr oder weniger wiederwillig von ihm. Alec lächelt mich an und streicht mir sanft eine Strähne hinter mein Ohr.
„Leute wie wäre es, wenn wir uns einen Film anmachen?"
Die Stimme von Liv klingt ein wenig schüchtern und gedämpft unter den Klängen des nächsten Liedes und dennoch reicht es, um meine rosa Seifenblase zum platzen zu bringen. Die andern nicken zustimmen und im Gänsemarsch wandern wir ins Wohnzimmer. Wir schieben alle Matratzen und Decken gleich so, dass wir notfalls an Ort und Stelle einschlafen können. Es wird einstimmig beschlossen, dass Alec und ich das Sofa haben dürfen, da wir die letzte Nacht auf den Teppich verbracht haben. Vielleicht auch nur, damit wir nebeneinander schlafen und die andern ihren Plan umsetzten können. Die andern suchen sich einfach andere Plätze. Ich baue mir sofort ein Lager aus gemütlichen Decken und Kissen und auch Alec findet die Idee prima, es ist ja schließlich genug Platz. Meine besten Freundinnen erstellen sofort eine Liste mit Filmen, die wir alle schaffen müssen. Die Betonung liegt auf alle und müssen. Niemand wagt es Einwände zu äußern, weil es sonst wahrscheinlich in einem Blutbad enden würde. Es sind alles irgendwelche schnulzigen Liebesfilme, aber für heute Abend Ertrage ich das das mal, solange ich etwas zu essen abbekomme. Und auch weil sie meinen Vorschlag Vielleicht lieber Morgen mit rein nehmen. Alec und ich Bunkern uns gleich zwei Schüsseln, die wir immer hin und her reichen. Mit der Zeit vergraben wir uns immer tiefer in den Decken, weil es ziemlich kalt im Wohnzimmer ist, aber wir alle zu faul sind das Fenster zu schließen. Deswegen muss eine andere Lösung her und die heißt in diesem Fall viele Decken und kuscheln. Es läuft wie immer, wenn wir gemeinsam einen Film schauen: Liv und Kate haben eine Kreischattake nach der andern, wenn einer der Darsteller sein Shirt auszieht und dieser zufällig Chord Overstreet,Sebastian Stan,Jensen Ackles oder Heath Ledger heißt und ich kommentiere das ganze nur trocken. Anfangs hatte sie das ziemlich genervt, aber mittlerweile nehmen sie es einfach so hin. Ich schaue ja schließlich auch ich ,manchmal ziemlich bescheuerten Filme. Es ist gerade wieder eine dieser typischen Szenen in denen sich die beiden Protagonisten ihre Lebe gestehen und Kathrin und Olive rasten natürlich völlig aus. Ich verstehe nur die Augen und sehe zu Alec. Der beobachtet das bunte Treiben mit einem Grinsen. Mittlerweile ist es draußen dunkel und das Wohnzimmer wird nur durch den Fernseher erhellt. Plötzlich beginnt Alec herum zu rutschen und ich frage mich was er vor hat. Er wühlt sich durch die ganzen Decken, bis er sich schließlich frei gestrampelt hat. Er zieht eine Decke über sich und platziert seinen Kopf auf meinem Schoß. Er tut das, als wäre es völlig selbstverständlich, als würden wir das andauerten tun. Ich sehe ihn nur völlig verblüfft an. Ich werfe ein wenig verzweifelte Blicke zu den andern beiden, doch die ignorieren mich. Wo sind meine besten Freundinnen, wenn ich sie mal brauche?
Auch Alec beachtet mich nicht weiter, sondern Widmet sich wieder dem Film. Ich beschließe es einfach dabei zu belassen und nach einem weiteren Film werde ich meine Ängste über Bord und tue was mir gerade in den Sinn kommt. Die andern machen es doch auch nicht anders. Ich fange Ihm Vorsicht und sanft durch die Haare zu streichen. Das wollte ich schon lange mal machen und er zuckt nicht mal. Meine Berührung ist anfangs nicht mehr als ein Windhauch und ich halte diese Bewegung über eine halbe Stunde bei. Ich kann einfach nicht Genug davon bekommen. So langsam wird meine Sitzposition allerdings unangenehm und meine Beine fangen an einzuschlafen, aber ich will ihn einfach nicht aufschrecken. Es ist alles gerade so friedlich. Ich schaffe es noch eine viertel Stunde, dann halte ich es nicht mehr aus.
„Alec?"
Meine Stimme ist nicht mehr als ein wispern, aber er hat mich dennoch verstanden. Er dreht sich zu mir und sieht mich fragend an.
„Meine Beine sind eingeschlafen, können wir uns irgendwie andere hinlegen?"
Er nickt und rappelt sich hoch. Ich lege mich der Länge lang auf das Sofa. Er nimmt sich ein Kissen und legt sich damit auf mein unteres Brustbein. Ich beginne Kreise auf seinem Rücken zu Zeichen und verliere dabei völlig die Zeit aus den Augen. Es können Minuten aber auch Stunden vergehen...

Truth or dare Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt