14.

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Die Filme beachte ich kaum noch. Es muss etwa um eins sein, als der Fernseher abgeschaltet wird. Die andern sammeln ihr Zeug zusammen und verziehen sich zu ihren Schlaflagern, zu meiner Überraschung bleibt aber niemand im Wohnzimmer. Ich schließe die Augen und spüre wie Alec seine Position verändert. Er legt sich näher zu mir, legt einen Arm um mich und seinen Kopf wieder auf mein Brustbein. Ich kann mir gut vorstellen, dass es ziemlich unbequem sein muss, aber er verliert kein weiters Wort darüber.
„Träum süß."
Ich öffne meine Augen einen Spalt weit und lächle ihn an. Ich kann einfach nicht aufhören zu strahlen, wenn ich in seiner Nähe bin.
„Du auch."
Ich Kuschel mich in mein Kissen und lege vorsichtig einen Arm um ihn, lasse ihm aber dennoch die Möglichkeit sich zurück zu ziehen. Falls es ihm doch zu viel wird, allerdings weicht er nicht zurück. Ich dämmere schon langsam in den Schlaf, als ich seine Stimme nochmal höre.
„Allie? Schläfst du schon?"
Meine Augen sind schon zu schwer, ich bin einfach nicht in der Lage sie zu öffnen oder ihm zu antworten. Ich bin einfach zu müde. Ich nehme mir vor ihn einfach morgen zu fragen, was er mir sagen wollte.
„Das nehme ich mal als ja... Weißt du, Allie, es gibt da diesen Moment im Leben da sieht man jemanden und denkt sich ,Huch, da bist du ja endlich!Wo warst du denn mein ganzes Leben?'So ging es mir gestern bei dir, als wir und geküsst haben. Wir kennen uns jetzt schon seit mehr als fünf Jahren und ich habe dich nie richtig wahr genommen, nie gesehen wie wundervoll du eigentlich bist. Ich muss zugeben, ich fand dich immer ein wenig seltsam, aber das nur, weil ich dich einfach nicht richtig kannte. Sobald das der Fall war, konnte ich endlich hinter dieses manchmal harte und zurückgezogene, manchmal verrückte Fassade sehen und sehen wer du wirklich bist. Ich habe von Jake erfahren das du... naja... du weißt schon. Ich war anfangs verunsichert, wie ich darauf regieren sollte, aber er versicherte mir das du völlig in Ordnung bist und ich nahm mir vor, dich besser kennen lernen, Schaden kann es ja nicht. Und hier sind wir nun. Ich versuche hier gerade in Worte zu fassen, was ich empfinde. Für dich empfinde, es ist alles so verwirrend. Aber eines kann ich dir mit Sicherheit sagen: Da ist etwas und ich möchte gerne heraus finden was es ist, mit dir zusammen. Ich weiß nicht ob man es schon Verliebtheit nennen kann oder ob es dazu noch zu früh ist. Bei den Leuten in den Filmen ist es jedenfalls immer so und bei denen scheint es auch immer so einfach. Deswegen sage ich es einfach hier und jetzt:Alice, ich denke ich bin ich dich verliebt. Es mein erstes Liebesgeständnis und du hörst es nicht einmal, weil ich nicht den Mumm habe es dir ins Gesicht zu sagen. Du schläfst die ganze Zeit friedlich und siehts dabei so wunderschön aus, ich weiß nicht mal woher diese fast schon poetische Ader kommt, jedenfalls rede ich mir hier den Mund fusselig und du hörst es nicht mal. Ach, was mache ich hier eigentlich?"
Er seufzt leise und ich höre Decken rascheln, scheinbar hat er sich wieder ordentlich hin gelegt. In meinem Kopf schwirren noch immer seine Worte und finden keine wirkliche Ordnung. Hat er gerade wirklich...?
Es ist eigentlich dieser Moment den ich mir schon so oft vorgestellt habe und doch ist es irgendwie total anders. Es ist das erste Mal, dass jemand mir mehr oder gesagt hat, dass er etwas für mich empfindet. Ich spüre wie meine Lippen ein kleines Lächeln umspielt und hoffe das er es nicht sieht. Es muss ihm schon große Überwindung gekost haben, es laut auszusprechen und für sich selber einzugestehen und da will ich ihm das nicht kaputt machen. Vielleicht spreche ich ihn morgen mal vorsichtig darauf an und sehe wie er reagiert. Eigentlich würde ich in einer solchen Situationen zu meinen besten Freundinnen rennen und es ihnen erzählen. Allerdings ist es das erste mal das mir sowas passiert und ich bin auch völlig ruhig. Mir wird klar, dass ich diesen Kampf alleine durchstehen muss. Ein Teil von mir hat das Bedürfnis völlig auszuflippen, aber der andere Teil überwiegt. Es ist, als wäre ein Schalter in mir ungelegt worden der mich vor dieser voreiligen und kindischen Reaktion abhält. Mit diesem Gefühl der völligen Innern Ruhe schlafe ich dann auch endlich ein...

Truth or dare Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt