Urlaub auf dem Bauernhof

Kapitel 3

Die Tage vergingen wie im Flug und Tim pochte auf das Versprechen seiner Mum, Minigolf spielen zu gehen. An einem schönen sonnigen Tag machten sich die Drei also auf zum nächsten Minigolfplatz. Da die Sonne von einem strahlend blauen Himmel schien, war der Platz gut besucht. An den einzelnen Bahnen mussten sie lange warten, bis sie an der Reihe waren.

Nicole war ein wenig angefressen. Sie war noch so klein, stand noch auf kurzen Beinen und konnte den schweren Minigolfschläger, der dazu noch größer als sie selber war, nicht halten. Immer musste ihre Mummy ihr helfen und irgendwann wurde ihr das zu dumm und sie spielte nicht mehr mit. Statt dessen betätigte sie sich als Trägerin der Schläger. Das heißt, sie zog die Schläger hinter sich her und pflügte damit den halben Rasen um. Zwischendurch bekam Tim den Schläger mal an den Kopf, aber das war egal. Die Kinder hatten ihren Spaß und auch Hermine gefiel es.

Sie genoss die Zeit mit ihren Kindern und war froh, das sie bester Laune waren. Beim Minigolfplatz war noch ein Spielplatz und ein Kiosk. Die Kinder spielten ausgelassen, während Hermine sich in den Tagespropheten, den sie von zu Hause mitgebracht hatte, vertiefte. Auf Seite 3 sah sie in das Gesicht eines Mannes, der ihr bekannt vor kam. Sie las den Bericht und ihr wurde Angst und Bange. Das war der Mann, den sie bei McDonalds gesehen hatte. Dieser Mann war, laut Tagesprophet, für die Entführung, Vergewaltigung und Ermordung mehrerer Kinder verantwortlich und endlich Dingfest gemacht worden.

Hermine sah auf und suchte nach Tim und Nicole. Die Beiden saßen friedlich im Sandkasten und backten Sandkuchen. Erleichtert atmete sie auf. Eine Stunde blieben sie noch, dann machten sie sich auf den Rückweg nach Hause. Unterwegs redete Tim unaufhörlich vom anstehenden Urlaub. Hermine sagte ihm, das es bis dahin nur noch drei Wochen wären und Tim hüpfte aufgeregt vor ihr her.

„Tmse.", plapperte Nicole und Hermine musste Lächeln. Die Bootsfahrt auf der Themse stand auch noch an und so beschlossen sie, sie am nächsten Sonntag zu machen.

Geschafft kamen sie zu Hause an. Der Tag hatte dem Abend Platz gemacht und sie bereiteten sich ein leckeres Abendbrot zu. Danach dauerte es keine viertel Stunde und die Kinder lagen müde und zufrieden im Bett und schlummerten. Hermine räumte die Küche auf und setzte sich dann mit einem guten Buch auf ihren kleinen Balkon.

Von hier oben aus konnte sie auf einen kleinen Park sehen. Pärchen liefen Hand in Hand, blieben stehen und küssten sich. Traurig sah sie dem Treiben zu. Ob sie sich jemals wieder verlieben würde? Seit James gab es keinen anderen Mann an ihrer Seite und so wie es aussah, war auch keiner in Aussicht. Eine Mummy mit zwei Kindern hatte nicht unbedingt die beste Aussicht darauf einen Mann abzubekommen.

Severus. Ihr Herz zog sich schmerzhaft zusammen. Was würde sie darum geben, ihn endlich einmal wieder zu sehen. Nur zu sehen. Nicht mehr. Er wusste ja nichts davon, das sie damals in ihn verliebt gewesen war. Er hätte es sowie so nur als dumme Schwärmerei abgetan. Immerhin war sie noch so jung. Doch jetzt, jetzt war sie erwachsen, Mutter zweier Kinder und diese Schwärmerei war immer noch da.

Sie legte ihr Buch zur Seite und ging in die Küche, um sich ein Glas Wein zu holen. Mit dem Wein ging sie zurück auf den Balkon. Sie begutachtete ihre Sommerblumen und entschied, das sie dringend mal wieder durch geputzt werden müssten. Auch der Boden des Balkons sah aus, als könnte er mal wieder einen Schrubber sehen. Hermine nahm es sich für den nächsten Tag vor.

Sie saß noch lange auf dem Balkon. Die Helligkeit wich und sie zündete ein paar Kerzen an. Am Himmel standen unzählige Sterne und der morgige Tag versprach schön zu werden. Das Glas Wein war längst leer und sie überlegte, ob sie sich noch ein zweites holen sollte, entschied sich dann aber anders und ging ins Bett.

Sie fiel in einen ruhelosen Schlaf, in dem ihr immer wieder Severus vor Augen erschien.