Kapitel 45

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Nach dem Abendessen gingen sie alle erst mal unter die Dusche. Einer nach dem Anderen kam sauber wieder heraus. Nicole war die Erste, die ihren Schlafanzug überziehen wollte.

„Willst du denn schon ins Bett? Draußen ist es doch noch hell."
„icole üde.", war die kurze Antwort die sie gab und Hermine half ihr beim Anziehen.

Tim lief nach dem Duschen nur in Unterwäsche umher und war sich nicht schlüssig, ob er auch schlafen gehen sollte oder nicht. Er legte sich in Hermines Bett und blätterte in einem Buch. Immer wieder gähnte er laut und herzhaft und es dauerte nicht lange und er war eingeschlafen. Severus trug ihn in sein Zimmer und deckte ihn liebevoll zu.

Als er zurück zu Hermine ging, blieb er am Flurfenster stehen und sah hinaus. Seine Gedanken gingen auf die Reise.

Ich fühle mich in ihrer Nähe so wohl. Das Kribbeln in meinem Bauch, wenn sie in der Nähe ist, fühlt sich so gut an. Wie es wohl sein wird, wenn wir uns in ein paar Tagen trennen müssen? Ich vermisse sie und die Kinder schon jetzt. Sie sind mir so ans Herz gewachsen.

Er raufte sich die Haare.

Ich fühle mich, als wäre ich ihr Vater. Sie hören auf mich und sind mir so zu getan. Wie wird es sein, wenn sie nicht mehr um mich herum sind?

Severus seufzte laut. '

Hermine, die nach sehen wollte, wo er bleibt, kam aus der Türe. Sie sah ihn am Fenster stehen und lächelte. Leise schlich sie zu ihm hin, legte ihre Hände von hinten um ihn herum und schmiegte sich an seinen Rücken. Lange standen sie einfach nur so da, ehe sie beschlossen, noch einen kleinen Spaziergang zu machen.

Sie waren keine zweihundert Meter gegangen, als Anton nach Severus rief.

„Komm schnell, es geht los."

Severus und Hermine spurteten hinter Anton her in die Scheune. Dort stand die Stute und tänzelte hin und her. Severus faste ihren Kopf und sprach beruhigend auf sie ein, während Anton alles vorbereitete. Hermine holte bei Hilda heißes Wasser und dann konnte es los gehen, doch es sollte eine lange Nacht werden.

Gegen vier Uhr morgens, schien es, als wäre es zum totalen Geburtsstillstand gekommen. Hermine lag schlafend im Stroh und Anton und Severus fragten sich einmal mehr, ob sie nicht doch den Tierarzt kommen lassen sollten.

„Wenn es in einer halben Stunde nicht soweit ist, das wir die Beine des Fohlens sehen können, sollten wir den Tierarzt rufen.", sagte Severus gerade, als die Stute ein gequälten Laut von sich gab.

Angespannt stand sie da und stemmte sich gegen die Wehen. Severus ging wieder zu ihr und sprach ganz leise mit ihr. Die Stute wurde ruhig und dann ging plötzlich alles ganz, ganz schnell.

Sie wieherte noch einmal laut, man sah, das sie presste und plötzlich konnte man die Beine und einen Teil des Kopfes vom Fohlen sehen. Anton legte Seile um die vorderen Hufe des Fohlens und Severus weckte Hermine.

„Halt ihren Kopf. Ich muss Anton helfen, das Fohlen zu holen."

Hermine tat, was Severus ihr sagte und sah angespannt auf das Geschehen. Mit Leibeskräften zogen Severus und Anton, jedes Mal wenn die Stute eine weiter Wehe überrollte, an den Seilen. Und dann, dann flutschte es einmal laut und das Fohlen war heraus.

Anton löste die Seile und Severus begann damit, das Fohlen mit Stroh abzureiben, als das Scheunentor geöffnet wurde und Tim und Nicole, Hand in Hand und im Schlafanzug, vor ihnen standen.

Die Stute wandte sich ihrem Fohlen zu und begann es voller Stolz trocken zu lecken. Zwischendurch stubste sie Severus an der Schulter an, wie um ihm zu sagen, das er weggehen sollte und sie das alleine konnte.

Hilda kam mit einem Tablett, auf dem vier kleine Schnapsgläser mit Enzian standen. Sie tranken auf das neue Fohlen, welches ein Hengst war und freuten sich, das sowohl die Stute als auch das Fohlen wohlauf waren.

„baby ame. ?", fragte Nicole leise.
„Es hat noch keinen Namen. Aber wir können uns ja alle zusammen einen Namen überlegen.", sagte Severus und nahm Nicole auf den Arm.

Tim sah mit großen Augen von der Stute zum Fohlen und dann zu Severus.

„Merlin."

Severus sah ihn fragend an.

„Das Fohlen soll Merlin heißen.", sagte Tim und grinste verschmitzt in die Runde.

Anton nickte und Hilda lachte ihn an. „Das ist aber ein schöner Name."

Gegen fünf Uhr morgens machten sich alle auf den Weg in ihre Betten. Gestern hatten sie es ganz vergessen, einen neuen Stall zu zaubern. Sie nahmen sich vor, es heute zu tun.

Urlaub auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt