Kapitel 12

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Hermine schaffte es tatsächlich noch mal einzuschlafen. Allerdings währte der Schlaf nicht lange. Es war gerade mal acht Uhr, als die Tür zu ihrem Zimmer aufflog und Tim herein gestürzt kam. Einen kleinen Augenblick später kam auch Nicole, auf ihren kurzen Beinen, anmarschiert und krabbelte zu Hermine ins Bett.

Hermine bekam die Augen kaum auf. Die Nacht war doch sehr kurz und die Gedanken an Severus ließen sie nicht so recht zur Ruhe kommen. Die Kinder allerdings forderten ihr Recht und so stand Hermine auf. Sie ging duschen, während Tim und Nicole sich in ihr Bett kuschelten und noch ein wenig die zurück gebliebene Wärme ihrer Mummy genossen.

Nach einer kalten Dusche fühlte sie sich wohler und machte sich daran, die Kinder zu waschen und anzuziehen. Fröhlich vor sich her brabbelnd lief Nicole als Erste los, um zu frühstücken. Auf der Treppe nahm Hermine sie auf den Arm. Um diese alleine herunter zu laufen, war Nicole definitiv noch zu klein.

Als sie in den Speiseraum kamen, flog Hermines Blick hindurch. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie Severus am Fenster sitzen sah. Nicole zog an ihrem Kleid.

„Mummy, da." Sie zeigte auf Severus.
Hermine nickte. Nicole lief auf Severus zu und blieb direkt vor ihm stehen.
„icole, da.", brabbelte sie und klopfte mir ihren kleinen Händchen auf seinen Arm.
Severus lachte amüsiert. „Na, was haben wir denn da für ein kleines Fräulein?", fragte er und kitzelte sie unter dem Kinn.
Nicole gluckste, zeigte auf sich und sagte „icole."
„Guten Morgen, Nicole."
„allo." Sie zeigte wieder auf sich. „icole", dann zeigte sie auf Severus.
„Ah, ich verstehe, du möchtest wissen wie ich heiße."
Sie nickte.
„Ich heiße Severus."
Nicole sah ihn an und zog ein kleines Schnütchen, als würde sie überlegen. Dann sagte sie
„Sev" und gab ihm die Hand.
„Okay, dann Sev.", sagte Severus und drückte ihre Hand.
„Auf, auf." Nicole zeigte auf seinen Schoß.

Er hob sie hoch und setzte sie auf seine Beine. Dann sah er amüsiert zu Hermine, der das ganze irgendwie peinlich war. Tim stand neben ihr und beobachtete das Schauspiel.

„Mum, wer ist der Mann?"
„Das, mein Großer, ist Professor Severus Snape von der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei."
Tim bekam große Augen. „Ein echter Professor?"
„Ja, ein echter Professor."
„Für was?"
„Zaubertränke."
„Oh wow.", machte er und lief zu Severus.

Hermine verdrehte die Augen. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Severus winkte sie heran.

„Da ihre Kinder ihren Platz schon gewählt haben, möchte ich sie bitten, sich ebenfalls zu mir zu setzen." Sie nickte und setzte sich ihm gegenüber. „Guten Morgen." Er nickte ihr zu.

Tim verwickelte Severus in ein Gespräch und Hermine sorgte erst mal dafür, das Nicole etwas zu essen bekam. Die saß immer noch auf dem Schoß von Severus und brabbelte vor sich hin.

In Hermines Kopf surrte ein ganzer Bienenschwarm, so sehr liefen ihre Gedanken durcheinander. Sie schmierte ein Brot für Nicole und dachte darüber nach, wie schnell Severus ihre Kinder in den Bann gezogen hatte. Sie grinste kurz, als sie daran dachte, das sie noch vor ein paar Jahren eher schreiend vor ihm weggelaufen wären.

„Nicole, hier dein Brot." Sie reichte der Kleinen das Brot. Dann schmierte sie noch eins für Tim und reichte es ihm ebenfalls. Nicole sah sie mit großen Augen an.

„Mummy?"
„Ja mein Schatz?"
„Un Sev?"

Hermine schaute hoch und direkt in Severus Augen, die sie amüsiert anguckten.

„Sev kann sein Brot alleine schmieren.", sagte sie leise und lächelte ihre Tochter an.
„Ne, ne Mummy....du Sev.", sagte sie und strahlte Hermine an.
„Okay, dann schmiert Mama für Sev auch noch ein Brot." Sie nahm eine Scheibe Brot, schmierte Butter darauf und sah ihn dann an.
„Himbeermarmelade.", sagte er und sie grinste.
„Wusste ich es doch."
Severus sah sie an. „Wieso wussten sie das?
„Weil sie das schon zu Schulzeiten immer gegessen haben."

Severus zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts mehr.
Sie schmierte Himbeermarmelade auf sein Brot und reichte es ihm.

„Und, bist du nun zu Frieden, meine Kleine." Nicole nickte. „Ja"

Das Frühstück verlief verrückt. Ein anderes Wort dafür fiel Hermine einfach nicht ein. Ihre Kinder hangen an den Lippen von Severus und sie nicht viel weniger. Nicole bewegte sich keinen Zentimeter von seinem Schoß weg und Tim fragte ihm Löcher in den Bauch. Hermine saß zurück gelehnt in ihrem Stuhl und besah sich die Szenerie. Immer wieder schüttelte sie lächelnd den Kopf.

Als der Junge vom Nachbartisch angelaufen kam, tat es Tim fast leid, sich von Severus verabschieden zu müssen. Aber er lief dann doch nach draußen und Hermine konnte ihm gerade noch ein „Pass auf dich auf und sei vorsichtig.", hinterher rufen, als er auch schon verschwunden war.

Severus fragte sie, was sie heute vorhabe und Hermine erwiderte, das sie das noch nicht wüsste. Nicole, aber wusste anscheinend ganz genau was sie wollte, denn sie unterbrach die Unterhaltung der Beiden und sagte:

„Icole eibt Sev."

Hermine sah sie entgeistert an. „Du möchtest bei Sev bleiben?" Die Kleine nickte.
„Aber, das geht nicht. Sev muss arbeiten.", sagte Hermine. In Nicoles Augen sammelten sich Tränen. „Icole eibt Sev.", sagte sie noch mal und dann kullerte eine dicke Träne auf ihre Wange.

„Aber hallo, wer wird denn da weinen?", fragte Severus und strich die Träne mit seinem Daumen fort. „Ich habe heute frei und wenn es deiner Mummy nichts ausmacht, dann können wir zusammen was unternehmen." Er sah Hermine an.

Nicole juchzte. „Ja, ja. Icole eibt Sev." Sie strahlte über das ganze Gesicht.

Hermine sah von Nicole zu Severus und wieder zurück. „Also, das gibt es doch nicht, aber mir soll's Recht sein."

Sie verabredeten sich für eine Stunde später und beschlossen, den Tag am See zu verbringen.

Urlaub auf dem BauernhofWo Geschichten leben. Entdecke jetzt